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Umstufung lässt dividendenstarke Schweizer Aktie unter Jahrestief fallen

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Die Zürcher Kantonalbank zieht bei einem dividendenstarken Mid Cap die Reissleine. Das setzt der Aktie zu Wochenbeginn deutlich zu. - Und: Dieser Funke zündete das Kursfeuerwerk bei AMS Osram.

22.05.2023   11:43
Von cash Insider
Der Mobilezone-Hauptsitz in Rotkreuz.

Der Mobilezone-Hauptsitz in Rotkreuz.

Quelle: ZVG

Der cash Insider berichtet im Insider Briefing jeweils vorbörslich von brandaktuellen Beobachtungen rund um das Schweizer Marktgeschehen und ist unter @cashInsider auch auf Twitter aktiv.

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Die Aktien von Mobilezone sind seit Jahren dividendenstark. An der Ausschüttung von 90 Rappen je Stück für das vergangene Geschäftsjahr gemessen, errechnet sich eine Rendite von fast 7 Prozent. Und dennoch fallen die Kurse beim unabhängigen Vermittler von Mobilfunkverträgen am Montag gegen 5 Prozent unter das bisherige Jahrestief von 12,96 Franken.

In einer 36 Seiten starken Unternehmensstudie zieht Analyst Gian Marco Werro von der Zürcher Kantonalbank bei der Aktie die Reissleine. Er stuft Mobilezone von "Übergewichten" auf "Marktgewichten" herunter und kürzt den rechnerischen fairen Wert auf 16,50 (zuvor 18) Franken.

Kursentwicklung der Aktien von Mobilezone im bisherigen Tagesverlauf (Quelle: www.cash.ch)

Der Analyst begründet diesen Schritt einerseits mit dem intensiveren Wettbewerb in Deutschland. Dort sei der Rivale Ceconomy gekommen, um zu bleiben. Als Mutterhaus von MediaMarkt und Saturn setzt Ceconomy vermehrt auch auf den Onlinevertrieb. Andererseits argumentiert Werro aber auch mit der verhalteneren Konsumentenstimmung in Deutschland. Auch diese dürfte Mobilezone zu spüren bekommen.

Gut vier Wochen ist es her, dass ich von einem Artikel aus der Feder meiner Kollegen bei "Die Welt" berichtete, wonach sich die Stimmung bei den deutschen Haushalten zuletzt eingetrübt habe. In einer repräsentativen Umfrage hätte sich erstmals seit sechs Jahren eine Mehrheit der Teilnehmenden im Alter von 50 Jahren und mehr negativ geäussert. Knapp 40 Prozent aller Befragten hätten angegeben, dass ihre finanzielle Situation in den vorangegangenen 12 Monaten eine Verschlechterung erfahren habe, wie es damals hiess.

Anders als die Aktionärinnen und Aktionäre von Ceconomy - die Media-Markt-Mutter legte erst kürzlich ihr Quartalsergebnis vor – müssen sich jene von Mobilezone noch bis August in Geduld üben. Im Gegensatz zur deutschen Rivalin legt der Vermittler von Mobilfunkverträgen nämlich nur halbjährlich Rechnung ab.

Das Halbjahresergebnis verspricht wichtige Erkenntnisse darüber, ob sich die Dividendenpolitik wie bisher fortführen lässt. Für die weitere Aktienkursentwicklung ist das wohl ziemlich entscheidend. Die ziemlich harsche Börsenreaktion auf die Abstufung ist übrigens auch dem ziemlich engen Markt in diesen Valoren geschuldet.

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Bei den Aktien von AMS Osram spielten sich am Freitag teils tumultartige Szenen ab. In der Spitze gewannen die Valoren des hochverschuldeten Sensorenherstellers zeitweise bis zu neun Prozent – begleitet von stark anziehenden Handelsumsätzen.

Rückblickend dürfte wohl ein Zusammenspiel mehrerer Gegebenheiten zu diesem Kursfeuerwerk geführt haben. So hatte etwa die Credit Suisse noch am Mittwoch mit einer einschneidenden Kurszielreduktion für tiefere Notierungen gesorgt. Ausserdem bot sich am Freitag nicht zuletzt auch aufgrund des Derivat-Verfalls ein geradezu idealer Nährboden für eine stärkere Kursbewegung.

Kursentwicklung der Aktien von AMS Osram in den letzten Tagen (Quelle: www.cash.ch)

Letztendlich war es allerdings der Halbleiterausrüster Applied Materials, welcher mit einem besser als erwartet ausgefallenen Quartalsergebnis und einem vielversprechenden Ausblick den alles entscheidenden Funken beisteuerte.

Mit einem Umsatz von 6,63 Milliarden Dollar und einem Gewinn von 2 Dollar je Aktie stellten die Amerikaner die bei 6,37 Milliarden Dollar respektive 1,83 Dollar je Aktie liegenden Schätzungen der Analysten klar in den Schatten. Für das laufende Quartal rechnet der Halbleiterausrüster voraussichtlich zwar mit einer sequenziellen Verschlechterung der Geschäftsentwicklung, wobei der Umsatz zwischen 5,75 und 6,55 Milliarden Dollar und der Gewinn zwischen 1,56 und 1,92 Dollar je Aktie liegen sollte. Doch auch diese Zahlen liegen über den jeweiligen Analystenerwartungen.

Branchenbeobachter folgern nun, dass die Auftragsflaute in der Halbleiterindustrie schon bald ausgestanden sein könnte und die Nachfrage ab der zweiten Jahreshälfte wieder anziehen sollte.

Bleibt mir nur zu hoffen, dass auch das Sorgenkind AMS Osram von einer solchen Belebung profitieren kann und im Tagesgeschäft über eine höhere Kapazitätsauslastung endlich zu höheren Margen zurückfindet...

 

Der cash Insider nimmt Marktgerüchte sowie Strategie-, Branchen- oder Unternehmensstudien auf und interpretiert diese. Marktgerüchte werden bewusst nicht auf ihren Wahrheitsgehalt überprüft. Gerüchte, Spekulationen und alles, was Händler und Marktteilnehmer interessiert, sollen rasch an die Leser weitergegeben werden. Für die Richtigkeit der Inhalte wird keine Verantwortung übernommen. Die persönliche Meinung des cash Insiders muss sich nicht mit derjenigen der cash-Redaktion decken. Der cash Insider ist selber an der Börse aktiv. Nur so kann er die für diese Art von Nachrichten notwendige Marktnähe erreichen. Die geäusserten Meinungen stellen keine Kauf- oder Verkaufsempfehlungen an die Leserschaft dar.

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