Anlegerinnen und Anleger stehen auf sogenannte Dividendenaristokraten. Das sind Aktien von Unternehmen, die seit Jahrzehnten jedes Jahr höhere Dividendenausschüttungen vornehmen, wenn sie auch jeweils gering ausfallen. In letzter Zeit hat der Wind allerdings gedreht, Unternehmen mit hohem Dividendenwachstum laufen deutlich besser.
Aber auch Technologieunternehmen wie Microsoft oder Oracle haben in den letzten Jahren die Dividenden kräftig erhöht und unterstreichen diesen Trend. Denn obwohl Beständigkeit wichtig ist, bieten Unternehmen, die ihre Dividenden schnell erhöhen, eine Kombination aus soliden Finanzzahlen und starken Wachstumsaussichten.
ETF-Performancevergleich bestätigt These
Auch bei den Exchange Traded Funds (ETF), also börsengehandelten Indexfonds, zeigt sich der Unterschied: Der "ProShares S&P 500 Dividend Aristocrats ETF" investiert in Unternehmen, welche ihre Dividenden in den letzten 25 Jahren stetig gesteigert haben. Dieser ETF hat in den letzten drei Jahren einen Gesamtertrag - sprich Kursgewinn plus Dividendenerträge - von 11,6 Prozent erzielt. Deutlich besser hat sich aber der "Vanguard Dividend Appreciation ETF" mit einem Gesamtertrag von 22,68 Prozent und der "ProShares S&P Technology Dividend Aristocrats ETF" mit einem Plus von 31,34 Prozent entwickelt.
Der Vanguard Dividend Appreciation ETF verfolgt einen Ansatz, der sich mehr auf das jüngste Dividendenwachstum als auf die Langlebigkeit konzentriert. Der ProShares S&P Technology Dividend Aristocrats ETF geht noch einen Schritt weiter und ist ausschliesslich im Technologiebereich unterwegs. Die Titel in diesem ETF fallen nicht mit hohen, aber tendenziell noch schneller steigenden Dividendenerhöhungen auf.
Dies lässt sich an den Sektorgewichtungen der drei ETF ablesen. Der ProShares S&P 500 Dividend Aristocrats ETF hat eine tiefe Technologie-Gewichtung von drei Prozent. Den höchsten Anteil haben Industrieaktien mit 24 Prozent am ETF-Vermögen. Die zehn grössten Positionen im ProShares S&P 500 Dividend Aristocrats ETF sind C.H. Robinson Worldwide (Dividendenrendite 2,7 Prozent), Nextera Energy (2,5 Prozent), Air Products & Chemicals (2,7 Prozent), Albemarle (1,2 Prozent), Walmart (1,3 Prozent), Amcor (5,1 Prozent), Dover (1,1 Prozent), 3M (4,5 Prozent), Brown & Brown (0,6 Prozent) und Essex Property (3,7 Prozent).
Der Vanguard Dividend Appreciation ETF hat dagegen eine deutlich höhere Gewichtung von 22 Prozent im Informationstechnologie-Bereich, gefolgt von einem 20-prozentigen Anteil bei den Finanztiteln. Die zehn grössten Positionen im Vanguard Dividend Appreciation ETF sind allesamt bekannte Namen: Microsoft (Dividendenrendite 0,7 Prozent), Apple (0,5 Prozent), Broadcom (1,4 Prozent), JPMorgan (2,2 Prozent), Exxon Mobil (3,3 Prozent), UnitedHealth (1,5 Prozent), Visa (0,7 Prozent), Procter & Gamble (2,2 Prozent), Mastercard (0,5 Prozent) und Johnson&Johnson (3,3 Prozent).
Der ProShares S&P Technology Dividend Aristocrats ETF hat seine höchste Gewichtung mit 22 Prozent im Halbleiterbereich, gefolgt von einem 11-prozentigen Anteil bei den Bezahlsystemen. Die zehn grössten Positionen im ProShares S&P Technology Dividend Aristocrats ETF sind Qualcomm (Dividendenrendite 1,5 Prozent), Analog Devices (1,5 Prozent), KLA (0,8 Prozent), Texas Instruments (2,6 Prozent), Power Integrations (1,1 Prozent), Cognex (0,6 Prozent), Amphenol (0,6 Prozent), Microchip Technology (1,8 Prozent), HP (2,7 Prozent) und Avnet (2,3 Prozent).
Der US-Vermögensverwalter Wolfe Research hat gemäss dem US-Anlegermagazin "Barron's" einen noch etwas fokussierteren Ansatz bei den schnell wachsenden Dividendenwerten angewendet und zusätzlich die Höhe der freien Cashflow-Renditen berücksichtigt. Zu den erfolgsversprechenden Namen gehört in dieser Gruppe eBay mit einer Dividendenrendite von 2,1 Prozent und der Hausbauer PulteGroup mit einer Rendite von 0,7 Prozent. Beide Titel haben in diesem Jahr besser als der S&P 500 Index performt.
Auch der Sensorhersteller Sensata Technologies mit einer Rendite von 1,1 Prozent und der Baustoffkonzern Owens Corning mit einer Dividendenrendite von 1,3 Prozent finden sich im ersten Viertel der Empfehlungen von Wolfe Research.