Nach dem Nationalrat erteilte nun auch der Ständerat grünes Licht für die Subventionierung der Stahl- und Aluminiumbranche. Der Niedergang des produzierenden Sektors in der EU senkt die Nachfrage seitens grosser Abnehmer und bedroht damit tausende Arbeitsplätze in der Schweiz.

Der Ständerat stimmte am Montag für die Kürzung einer Abgabe, die Stahlunternehmen zur Finanzierung des schweizerischen Stromnetzes zahlen. Die Regierung und das Staatssekretariat für Wirtschaft hatten sich gegen jegliche Intervention ausgesprochen. Sie vertraten die Ansicht, dass die Behörden nicht entscheiden sollten, wer in der Industrie zu den Gewinnern beziehungsweise den Verlierern gehört.

Mit der Swiss Steel Group hatte gerade der grösste Stahlproduzent des Landes angekündigt, Hunderte von Arbeitsplätzen abzubauen. Bereits Anfang des Jahres hatte Stahl Gerlafingen entschieden, eine Produktionslinie zu schliessen. Der Hersteller im Besitz des italienischen Konzerns AFV Acciaierie Beltrame legte die Pläne später auf Eis, als sich die Chance auf staatliche Hilfsmassnahmen abzeichnete.

War Europas Stahlsektor lange das Symbol für die industrielle Stärke des Kontinents, ächzt die Branche inzwischen sowohl der Konkurrenz durch billigen Stahl aus China als auch den hohen Energiepreisen. Die deutsche Thyssenkrupp AG wird bis zum Ende des Jahrzehnts im Stahlbereich 11'000 Stellen streichen.

(Bloomberg)