Der Einbruch an den globalen Aktienmärkten wegen eines unerwartet geringen Jobzuwachses in den USA von Anfang Monat ist definitiv Geschichte. Der Swiss Market Index hat heute Freitag auf einem neues Jahreshoch erreicht. Zudem ist der SMI auf Kurs, die vierte Woche in Folge mit steigenden Kursen zu beenden.

Das war vor vier Wochen noch ganz anders: Am 2. August fuhr der SMI einen Kursverlust von 3,8 Prozent ein und markierte dabei den stärksten Rückgang seit Januar 2022. Am 5. August ging die Kursmisere noch weiter.

Ein Blick auf den Markt zeigt, dass sich die meisten Einzeltitel gut erholt haben. Bei genauerem Hinschauen fallen besonders zwei Aktien aus dem breit gefassten Swiss Performance Index (SPI).

 

Übersicht über die am besten und am schlechtesten performenden Aktien im August 2024.

Übersicht über die am besten und am schlechtesten performenden Schweizer Aktien im August 2024.

Quelle: Bloomberg

Die Unbekannte

Zuoberst auf dem Treppchen findet sich ein unbekannter Titel: Zwahlen & Mayr. Das Unternehmen ist im Stahlbau und in der Edelstahlproduktion tätig. Im Monat August weist das Unternehmen aus dem Kanton Waadt von 28 Prozent plus den höchsten Zuwachs aus. Die Aktie lag Ende Juli noch bei 125 Franken und steigerte sich im August auf 160 Franken. Da Zwahlen & Mayr ein kleineres Unternehmen mit einer relativ geringen Marktkapitalisierung ist, neigen die Titel dazu, bei geringem Handelsvolumen stärker auf Käufe und Verkäufe zu reagieren. 

Doch so rosig die Aktienperformance auf den ersten Blick auch scheint, ganz so ruhig dürfte die Geschäftsleitung nicht schlafen. In den Monaten vor August hatte Zwahlen & Mayr eine schwierige Phase zu durchlaufen, bedingt durch schwache Geschäftsergebnisse und Unsicherheiten im Markt. Die Exportaktivitäten, besonders in den Euroraum und nach Deutschland, waren erheblich beeinträchtigt, und ein schwaches Wachstum in der Eurozone und Lagerabbau bei Kunden belasteten zusätzlich. Seit Januar 2024 verzeichnete das Unternehmen einen deutlichen Rückgang des Auftragsbestands. Bereits im letztjährigen Geschäftsbericht gab Zwahlen&Mayr die Prognose ab, dass das Geschäftsjahr 2024 schwierig werden dürfte. Die erwarteten Herausforderungen seien nun aber durch die anhaltende Aufwertung des Schweizer Frankens verschärft worden, schreibt das Unternehmen in der Mitteilung.

Im März sprach man sogar vom Verkauf des Unternehmens, da die italienische Cimolai-Gruppe wegen finanzieller Schwierigkeiten ihre 81-prozentige Beteiligung hätte abstossen müssen. Ein Gericht in Triest hat Cimolai aufgefordert, Vermögenswerte zu verkaufen, um liquide Mittel zu beschaffen und das Kerngeschäft zu sichern. Dies scheint bisher jedoch nicht erfolgt.

Der Neuling

Ein weiterer Performer im August ist das Pharmaunternehmen Galderma, das auf dermatologische Behandlungen und Hautpflegeprodukte spezialisiert ist. In diesem Monat verzeichnete Galderma eine Rendite von rund 20 Prozent und ist damit zweitbeste Schweizer Aktie im August.

Der August war geprägt von positiven Nachrichten für das Lausanner Unternehmen. Galderma hat eine Zulassung für das Arzneimittel Nemluvio erhalten, der Kosmetikgigant L'Oréal hat zudem eine Beteiligung von 10 Prozent an Galderma gekauft. Die Galderma-Aktie soll überdies in den MSCI Global aufgenommen werden und ab 23. September im Schweizer Index für mittelgrosse Firmen (SMIM) enthalten sein.

Die Aktie wurde im März zum ersten Mal an der Schweizer Börse gehandelt mit einem Eröffnungspreis von 61 Franken. Mittlerweile hat die Aktie die 80-Franken-Marke übertroffen und somit einen weiteren Höchststand erreicht. Am Freitag notieren die Titel bei 82,94 Franken. Ob der Aktienkurs des Dermatologiekonzerns weiter steigt, ist allerdings fraglich. Gemäss Bloomberg beträgt das durchschnittliche Kursziel der Analysten 82,33 Franken.