Die Aktie von Galderma steigt im frühen Handel am Freitag um 3 Prozent auf 76 Franken. Die Aktien kamen Ende März beim Börsengang mit einem Erstkurs von 61 Franken auf den Markt.

Grund für den Kursanstieg am Freitag: JPMorgan nimmt die Abdeckung für Galderma mit der Einstufung "Overweight" und einem Kursziel von 90 Franken auf. Das ist - zusammen mit Vontobel - das höchste Kursziel aller Analysten, die sich mit Galderma befassen.

Das Dermatologieunternehmen agiere in einem wachstumsstarken globalen Hautpflegemarkt und sei dabei auf injizierbare Ästhetik und therapeutische Dermatologie fokussiert, schreibt JPMorgan. Der zuständige Analyst geht davon aus, dass Galderma ein nachhaltiges zweistelliges Umsatzwachstum erzielen werde, das unter anderem auf dem Wachstum im Bereich der injizierbaren Ästhetik, der therapeutischen Dermatologie und bei Hautpflege wie den Cetaphil- Hautpflegeprodukten basiere.

Im Bereich Therapeutische Dermatologie sieht er einen signifikanten Umsatzanstieg und eine Margenausweitung durch das Biologikum 'Nemo' gegen Hautjucken. Eine Entscheidung der US-Zulassungsbehörde erwartet er noch in diesem Monat.

Überraschender Einstieg von L'Oréal

Im Rahmen einer Kooperation stieg der französische Kosmetikgigant L'Oréal bei Galderma ein und erwarb einen Anteil von 10 Prozent, wie Anfang dieser Woche bekannt wurde. Beide Unternehmen wollen künftig im Rahmen einer "wissenschaftlichen Partnerschaft" bei der Forschung und Entwicklung neuer Hautpflegeprodukte zusammenarbeiten.

Ein Konsortium um die schwedische Private Equity Gruppe EQT hatte Galderma 2019 für mehr als 10 Milliarden Dollar dem Konsumgüterkonzern Nestlé abgekauft. Im vergangenen März wurde Galderma dann an die Schweizer Börse gebracht. Es war der grösste Börsengang in der Schweiz seit 2017. EQT wollte damals auch in Zukunft und über den Börsengang hinaus ein wichtiger Aktionär bleiben. 

Die Partnerschaft mit L'Oréal sei eine Überraschung, mache aber Sinn, hiess es in einer Einschätzung der Bank Vontobel. Das Thema Alterung der Haut sei ein grosser und weiter wachsender Markt, so die Bank. Gemeinsam könnten die beiden Unternehmen hier innovative Produkte entwickeln.

(cash/AWP)