Die Inhaberaktie von Swatch klettert am Donnerstag um zwei Prozent auf 178,10 Franken. Der Uhrenkonzern bewegt sich also weiter weg vom Mehrjahrestief, das er am Dienstag nach schwachen Halbjahreszahlen bei 170 Franken erreicht hatte. Die Familie Hayek hatte am Montag und am Dienstag Aktien im Umfang von rund 30 Millionen Franken gekauft (mehr dazu hier).

Trotz der jüngsten Kursavancen ist der mittelfristige Ausblick alles andere als rosig - zumindest aus der Warte der zuständigen Analystin der britischen Bank Barclays: Die Expertin senkt das Kursziel für Swatch auf 153 von zuvor 189 Franken und stuft den Titel weiterhin mit «Underweight» ein.

Diese neue Schätzung folgt auf die Halbjahresergebnisse, die insbesondere beim operativen Gewinn unter den Erwartungen lagen. Die Barclays-Analystin sieht die Swatch-Aktie somit auf den tiefsten Stand seit April 2009 sinken. Niemand sonst aus dem Expertenkreis ist so pessimistisch wie sie.

Auch die Zürcher Kantonalbank (ZKB) hat ihre Schätzung revidiert. Ihr Hauptszenario zeigt neu eine Kursbandbreite von 157 bis 215 Franken. Bisher erstreckte sich das Kursband von 175 bis 239 Franken. Der faire Wert der Aktie liegt laut der ZKB bei 210 Franken.

Daraus resultiert eine Differenz von minus 38 Prozent im Vergleich zum letzten Hoch von 341 Franken im März 2023. Gegenüber dem Hoch von rund 600 Franken per Ende 2013 beträgt das Minus 65 Prozent.

Die aktuelle Bewertung spiegle die enttäuschende Entwicklung der vergangenen zehn Jahre, die tiefe Kapitalrentabilität und die fehlende Investorenfreundlichkeit, schreibt der ZKB-Analyst in seiner Notiz vom Donnerstagmorgen. Er revidiert auch die Dividendenschätzung nach unten. Demnach betragen die Ausschüttungen für die Jahre 2024 und 2025 nicht mehr je 6,50 Franken, sondern 5 respektive 5,50 Franken.

Die Aktie positiv beeinflussen könnten, so der ZKB-Analyst weiter, ein Aufschwung in China, eine wieder anziehende Umsatzdynamik oder «Managementveränderungen». Der chinesische Markt ist für Swatch wichtig, und die schwache Nachfrage hat das erste Halbjahr belastet. 

(cash)