17:35
Die Schweizer Börse hat sich am Dienstag erneut abgeschwächt. Vor den Zinsentscheidungen der US-Notenbank Fed am Mittwoch und der Schweizerischen Nationalbank (SNB) am Donnerstag überwogen bei den Investoren Vorsicht und die Risikoscheu. Im Markt kursieren Befürchtungen, dass die Fed angesichts der hohen Ölpreise und hartnäckigen Inflation das Ende des Zinserhöhungszyklus weiter hinausschieben könnte. Der Standardwerteindex SMI sank zum Handelsschluss um 0,2 Prozent auf 11'068.70 Punkte.
Zu den grössten Verlierern unter den Bluechips gehörten Unternehmen mit einem stark konjunkturabhängigen Geschäft. Die Richemont-Aktien sanken um 1,8 Prozent. Bei dem Luxusgüterhersteller blicken die Investoren zusätzlich bange nach China, einem Schlüsselmarkt der Branche. Die Anteile des Elektrotechnikkonzerns ABB und des Sanitärtechnik-Unternehmens Geberit gaben je 1,2 Prozent nach.
Zu den wenigen Gewinnern gehörte der Arzneimittel-Auftragsproduzent Lonza mit einem Kursplus von 1,4 Prozent. Nach dem Kursabsturz vom Vortag infolge des abrupten Abgangs des Konzernchefs griffen Schnäppchenjäger auf dem ermässigten Niveau zu.
Zum ausführlichen Bericht geht es hier.
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16:35
Die US-Börsen sind am Dienstag mit leichten Verlusten in den Handel gestartet. Der Dow-Jones-Index der Standardwerte notierte zur Eröffnung 0,2 Prozent tiefer bei 34'572 Punkten. Der breiter gefasste S&P 500 verlor genauso viel auf 4445 Zähler. Der Index der Technologiebörse Nasdaq bröckelte um 0,4 Prozent auf 13'649 Stellen ab. Vor dem mit Spannung erwarteten Zinsentscheid der US-Notenbank Fed am Mittwoch hielten sich viele Anleger zurück.
"Die meisten Menschen glauben zwar, dass die Fed bei dieser Sitzung eine Zinserhöhungspause einlegen wird, und sie würden gerne glauben, dass sie auch bei der nächsten Sitzung eine Pause einlegen wird", sagte Robert Pavlik, Manager beim Vermögensverwalter Dakota Wealth. "Sie sind sich aber nicht ganz sicher, und das ist der Grund, warum der Markt im Moment eine Art Verkaufstour macht."
Bei den Einzelwerten weitete die Aktie von Arm trotz ihres umjubelten Börsen-Comebacks die Verluste vom Vortag aus. Die Titel verloren 3,5 Prozent. Die Experten der Münchner Privatbank Bernstein hatten die seit vergangenem Donnerstag gehandelten Titel am Montag mit "Underperform" eingestuft.
Viele Investoren warteten ferner auf die Erstnotiz der Muttergesellschaft des Lebensmittel-Lieferanten Instacart, Maplebear.
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15:35
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15:00
Nach einem lethargischen Wochenstart ist auch einen Tag vor dem Leitzinsentscheid der US-Notenbank Fed an der Wall Street erst einmal mit überschaubaren Kursausschlägen zu rechnen. Rund eine Dreiviertelstunde vor dem Handelsbeginn taxierte der Broker IG den Leitindex Dow Jones Industrial knapp über dem Vortagesschluss. Der technologielastige Nasdaq 100 wurde ebenfalls nahezu unverändert erwartet. Dabei dürften aktuelle Konjunkturdaten zu den Baubeginnen und -genehmigungen für das Handelsgeschehen kaum eine Rolle spielen.
Während die Europäische Zentralbank (EZB) in der vergangenen Woche noch einmal an der Zinsschraube gedreht hatte, erwarten die meisten Fachleute von den US-Währungshütern keinen weiteren Zinsschritt. Die Marktteilnehmer konzentrieren sich deshalb vor allem auf den geldpolitischen Ausblick der US-Währungshüter. Die beiden wichtigsten Fragen sind, ob die Entscheidungsträger eine weitere Zinserhöhung bis zum Jahresende avisieren werden und ob beziehungsweise wie viel Lockerung sie für 2024 vorsehen.
Robert Greil, Chefstratege der Privatbank Merck Finck, rechnet zwar im September mit einer Zinspause, die Fed dürfte aber die Bereitschaft zu weiteren Zinsschritten deutlich betonen. Auch er macht sich Gedanken um erste Leitzinssenkungen, die er von der Fed und der EZB frühestens im zweiten Quartal 2024 erwartet. Doch sollten sich die Märkte in beiden Wirtschaftsräumen darauf einstellen, «dass man so bald nicht vom Zinsgipfel absteigt», warnt Greil.
Die wiederholten Mahnungen von Fachleuten, wonach die Zinsen vermutlich noch länger hoch bleiben werden, hatten in den vergangenen Tagen die Freude am Markt über das sich anbahnende Zinsplateau in den Hintergrund rücken lassen.
Unterdessen geht weiterer Gegenwind für die Notenbanken im Kampf gegen die Inflation von den zuletzt wieder deutlich gestiegenen Ölpreisen aus. Auch am Dienstag zeigte die Preisentwicklung am Ölmarkt weiter nach oben. Ähnlich wie zuvor in Europa könnten davon auch an der Wall Street die Rohstoffwerte profitieren. So sollten Anleger Titel wie Chevron und ConocoPhilips im Blick behalten.
Auch auf den Autosektor sollten Anleger wegen des aktuellen Arbeitskampfes ein Auge werfen. Die Gewerkschaft United Auto Workers warnt, dass an mehr US-Standorten gestreikt werden könnte, sollte es in den Gesprächen mit den Herstellern Ford , General Motors und dem Jeep-Hersteller Stellantis keine Fortschritte geben.
Bei den übrigen Einzelwerten stachen zuletzt die Papiere von Rocket Lab USA hervor, sie brachen nach einem missglückten Raketenstart vorbörslich um fast ein Viertel ein.
Sein Börsendebüt feiert an diesem Handelstag das US-Unternehmen Instacart. Die Aktien des Liefer- und Abholservice für Lebensmittel kommen mit einem Preis von 30 Dollar je Aktie am oberen Ende der Angebotsspanne auf den Markt.
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14:30
Am Morgen gab die Deutsche Bank neue Kursziele für zwei strauchelnde Schweizer Aktien bekannt. Seitdem haben die Aktienkurse von Meyer Burger (+1,64%) und Barry Callebaut (+1,23%) angezogen.
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14:05
Die Schwergewichte am Swiss Market Index verlieren alle: Roche (-0,66%), Nestlé (-0,61%) und Novartis (-0,12%). Als Folge dreht der SMI ins Minus und steht nun bei 11'064 Punkten.
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14:00
Die Teuerung in der Eurozone hat sich im August überraschend abgeschwächt. Die Inflationsrate fiel laut revidierten Zahlen von 5,3 Prozent im Vormonat auf 5,2 Prozent. Vorläufige Daten von Ende August hatten noch eine Stagnation auf 5,3 Prozent ergeben. Analysten hatten mit einer Bestätigung der Erstschätzung gerechnet. Die Kernteuerung ohne schwankungsanfällige Preise für Energie und Lebensmittel ging wie in einer ersten Schätzung berechnet zurück.
Das Inflationsziel der Europäische Zentralbank (EZB) von mittelfristig zwei Prozent wird aber nach wie vor klar überschritten. Am vergangenen Donnerstag hatte die Notenbank den Leitzins erneut angehoben. Notenbankchefin Christine Lagarde deutete jedoch an, dass der Zinsgipfel erreicht sein könnte.
Der Notenbankchef Frankreichs, Francois Villeroy de Galhau, geht unterdessen für eine längere Zeit von stabilen Zinsen im Euroraum aus. «Wenn wir die Situation heute betrachten, denken wir, dass das ein gutes Niveau ist», sagte Villeroy de Galhau dem französischen Fernsehsender BFM TV am Dienstag. «Wir haben die richtige Dosis, aber wir müssen das Medikament ausreichend lange einnehmen, dann werden wir eine Verlangsamung der Inflation erleben.» Villeroy de Galhau entscheidet im EZB-Rat über die Geldpolitik mit.
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13:20
Am Ölmarkt zeigt die Preisentwicklung weiter nach oben. Die Rohölpreise ziehen weiter an und nähern sich zusehends der runden Marke von 100 Dollar. Am Dienstag kostete ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im November bis zu 95,33 US-Dollar. Ein Fass der amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) zur Oktober-Lieferung wurde mit bis zu 92,95 Dollar gehandelt.
Hauptgrund für den anhaltenden Preisauftrieb ist das knappe Angebot seitens grösser Förderländer wie Saudi-Arabien und Russland. Die beiden Länder führen den grossen Ölverbund Opec+ an. Einige Länder aus diesem Verbund folgen dieser Linie, Saudi-Arabien und Russland zeigen sich aber für den Löwenanteil der Kürzungen verantwortlich. Zuletzt wurden die Begrenzungen bis Ende des Jahres verlängert, was die Preise weiter nach oben getrieben hat.
Auf der Nachfrageseite deutet sich an, dass sich die Konjunkturlage in China zumindest stabilisiert. Zuletzt waren einige Konjunkturdaten etwas besser ausgefallen. Regierung und Notenbank haben zahlreiche Massnahmen ergriffen, um der schwächelnden Wirtschaft unter die Arme zu greifen. Positiv stimmt auch, dass in den USA die von vielen Fachleuten erwartete Rezession bislang ausgeblieben ist. Unter dem Strich trifft also ein knappes Angebot auf eine robuste Nachfrage - ein typisches Umfeld für Preiszuwächse.
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13:10
Die Futures für die US-Aktienmärkte notieren im Plus:
Vorbörslich stehen die Aktien des Chipdesigners Arm erneut etwas unter Druck (-2,38 Prozent). Tesla hingegen kann leicht zulegen (+0,57%)
Die Schweizer Börse gemessen am Swiss Market Index (SMI) steht 0,07 Prozent tiefer bei 11'082 Punkten.
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11:40
Die klaren Verluste des Vortages kann der Leitindex SMI vorerst nicht aufholen. In Marktkreisen wird angesichts der verschiedenen Notenbanktermine diese Woche sowieso zunächst mit grösserer Zurückhaltung bei den Investoren gerechnet. Der wichtigste Termin ist die Sitzung der US-Notenbank vom Mittwoch. Allgemein herrscht Konsens, dass diese die Zinsen nicht weiter erhöhen wird. Dennoch sind seitens des Fed bei den begleitenden Kommentaren Überraschungen möglich. Die Notenbanker könnten nach Ansicht etwa von Experten eine «hawkishe Pause» antönen. Das heisst, dass sie eine weitere Zinserhöhung noch in diesem Jahr zumindest nicht ausschliessen würden.
Eine Marktstrategin von Blackrock verweist in diesem Zusammenhang darauf, dass das schwankungsreichere Umfeld mit hohen Zinsen, abgebremstem Wirtschaftswachstum in Europa und den USA und hartnäckigem Inflationsdruck scheinbar nur wenig Renditechancen biete. Es gebe davon aber zahlreiche, schreibt sie, «auch in einem Umfeld weniger rosig daherkommender gesamtwirtschaftlicher Perspektiven». Dabei brauche es aber mehr Flexibilität und Fingerspitzengefühl.
Am meisten legen derzeit Lonza (+3,0 Prozent) zu. In Anbetracht des Einbruchs am Vortag um beinahe 15 Prozent ist das aktuelle Plus allerdings bescheiden. Der am Vortag bekanntgegebene Führungswechsel wurde von den Märkten und auch den Medien sehr kritisch kommentiert. Die Investoren hätten weiteres Vertrauen verloren, heisst es dazu etwa in einem Kommentar von Rahn&Bodmer. Verbunden damit sei auch eine gewisse Unsicherheit hinsichtlich möglicher operationeller Probleme.
Gesucht sind überdies Julius Bär (+1,3 Prozent) oder Partners Group (+1,4 Prozent). Letztere hat sich von der restlichen Beteiligung von 10 Prozent am niederländischen Offshore-Windpark Borssele getrennt. Ein Indiz dafür, dass die Erholung bei den Veräusserungen von Investments weitergeht, nachdem diese 2022 eingebrochen waren.
Dahinter folgen mit Zurich (+1,2 Prozent) und Swiss Life (+0,8 Prozent) zwei Versicherungstitel. Bei Zurich macht ein Händler trotz des jüngsten Anstiegs einen anhaltenden Seitwärtstrend aus. Die Charttechnik spreche aber für steigende Kurse.
Die Aktien des Zementkonzerns Holcim (+0,3 Prozent) legen nur bescheiden zu. Chart-Experten sprechen von einer «verflachten Kurseuphorie». Nach dem starken Anstieg zu Beginn des Jahres zeigen die Titel nämlich ebenfalls eine Seitwärtsbewegung, dies allerdings auf hohem Niveau.
Ähnlich ist das Bild bei den Uhrenaktien, von denen Swatch nach den neuesten Uhrenexportdaten 0,3 Prozent zulegen, wogegen Richemont (-1,2 Prozent) am Tabellenende stehen. Im August wurden nach einem leichten Rücksetzer im Juli wieder mehr Zeitmesser ins Ausland verkauft. Allerdings schwächelt China nach wie vor stark. Analysten sind sich bei der Einordnung der Daten nicht ganz einig.
Im breiten Markt brechen Swiss Steel nach der Gewinnwarnung vom Vortag um 8,6 Prozent ein. Am Vortag hatten sie die anfänglichen Verluste bis zum Handelsschluss wieder gänzlich ausgeglichen. Klar tiefer notieren auch Industriewerte wie Autoneum (-7,1 Prozent) oder Schlatter (-7,2 Prozent).
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10:45
10:05
09:45
Der Schweizer Aktienmarkt hat die Sitzung vom Dienstag mit etwas tieferen Kursen eröffnet, die Verluste unmittelbar nach Eröffnung aber wieder abgebaut. Nach dem Taucher vom Vortag von beinahe 1 Prozent scheint sich die Lage vorerst wieder etwas zu beruhigen. Nach der starken Vorwoche könnte es aber durchaus noch zu weiteren Gewinnmitnahmen kommen. In Marktkreisen wird angesichts der verschiedenen Notenbanktermine diese Woche vorerst mit grösserer Zurückhaltung bei den Investoren gerechnet. Der für die Aktienmärkte wichtigste Termin ist die Sitzung der US-Notenbank vom Mittwoch.
In Marktkreisen herrscht grosser Konsens, dass diese die Zinsen nicht weiter erhöhen wird. Dennoch sind seitens des Fed bei den begleitenden Kommentaren Überraschungen möglich. Die Notenbanker könnten nach Ansicht etwa von Swissquote oder von Mirabaud eine «hawkishe Pause» antönen. Das heisst, dass sie eine weitere Zinserhöhung noch in diesem Jahr zumindest nicht ausschliessen würden. Für eine weitere Zinserhöhung sprächen laut Swissquote unter anderem die weiterhin hohe Inflation, der unverändert robuste Arbeitsmarkt oder die anhaltend soliden Ausgaben der Konsumenten. Darüber hinaus sorgen sich die Investoren auch wegen der Streiks bei den drei grossen US-Autoherstellern GM, Ford und Stellantis.
Fundamentale Nachrichten zu einzelnen Unternehmen liegen derzeit nicht vor, auch kaum Rating- oder Kurszieländerungen der Analysehäuser. Im aktuellen Umfeld geben derzeit VAT (-1,4 Prozent), Kühne+Nagel (-1,2 Prozent) und Straumann (-1,0 Prozent) am meisten nach.
Etwas im Fokus stehen die Aktien von Richemont (-0,5 Prozent) und Swatch (+0,04 Prozent) im Anschluss an die Publikation der monatlichen Uhrenexporte, wobei Richemont etwas zurückgebunden werden, Swatch aber nicht. Die Uhrenbranche hat sich im August immerhin nach dem Rückgang im Juli wieder positiv entwickelt.
Lonza (+2,3 Prozent) belegen nach dem Absturz vom Vortag um knapp 15 Prozent nun den Spitzenplatz. Die Gegenbewegung ist damit aber noch recht zaghaft. Mehr als 1 Prozent gewinnen noch Partners Group (+1,2 Prozent).
09:30
Neue Kursziele für Schweizer Aktien:
Barry Callebaut: Deutsche Bank senkt auf 1900 (2300) Fr. - Buy
Das impliziert ein Aufwärtspotenzial von 30 Prozent.
Meyer Burger: Deutsche Bank senkt auf 0,78 (0,84) Fr. - Buy
Das impliziert ein Aufwärtspotenzial von 124 Prozent.
09:20
09:05
Die unsicheren Aussichten für die chinesische Konjunktur lassen Anleger in Asien einen Bogen um Aktien machen. Zwar hätten die jüngsten Wirtschaftsdaten für August eine geringfügige Verbesserung gezeigt, sagte Ting Lu, Chefökonom für China beim Finanzinstitut Nomura am Dienstag. «Allerdings sehen wir nur sehr begrenzte Anzeichen dafür, dass die Wirtschaft wirklich die Talsohle durchschritten hat.»
Nach den Stützungsmassnahmen der Regierung seien alle Augen weiter auf den Immobiliensektor gerichtet. Von dort gab es erste Hoffnungsschimmer: Der Immobilien-Entwickler Country Garden erhielt Insidern zufolge von seinen Gläubigern die Genehmigung, die Rückzahlung einer weiteren Onshore-Anleihe zu verschieben. Dies sei die letzte von insgesamt acht Anleihen, für die das Unternehmen einen Aufschub beantragt hatte. Zudem erhielt der Immobilienkonzern Sunac China Holdings von seinen Gläubigern die Zustimmung für einen neun Milliarden Dollar schweren Schulden-Umstrukturierungsplan.
Die Börse in Shanghai und der Index der wichtigsten Unternehmen in Shanghai und Shenzhen zeigten sich am Dienstag kaum verändert. In Tokio gab der Nikkei-Index nach einem verlängerten Wochenende um 0,9 Prozent auf 33.243 Punkte nach. Anleger trennten sich vor allem von Chip-Werten. Der Hersteller von Chiptestgeräten Advantest sowie Chiphersteller Renesas Electronics rutschten jeweils rund vier Prozent ab.
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08:55
Nach dem schwachen Einstieg in die Woche vom Montag mit einem Minus des SMI von beinahe 1 Prozent, dürfte sich das Geschehen voraussichtlich wieder etwas beruhigen, insbesondere mit Blick auf die verschiedenen Notenbank-Termine diese Woche. So halten diese Tage nicht nur die amerikanische, sondern auch die britische Notenbank sowie die SNB ihre periodischen Zinssitzungen ab.
Für die Aktienmärkte ist naturgemäss die US-Notenbank die wichtigste. In Marktkreisen herrscht grosser Konsens, dass diese die Zinsen nicht weiter erhöhen wird. Dennoch sind seitens des Fed bei den begleitenden Kommentaren Überraschungen möglich. Die Notenbanker könnten nach Ansicht etwa von Swissquote eine «hawkishe Pause» antönen. Das heisst, dass sie eine weitere Zinserhöhung noch in diesem Jahr zumindest nicht ausschliessen würden. Denn nebst den allgemeinen Konjunkturdaten sorgen sich die Investoren auch wegen der Streiks bei den drei grossen US-Autoherstellern GM, Ford und Stellantis.
Der von der Bank Julius Bär berechnete vorbörsliche SMI gibt um 0,09 Prozent auf 11'080,60 Punkte nach.
Alle Blue Chips bis auf SGS (unv.) werden vorbörslich um 0,1 Prozent tiefer gestellt. Börsenrelevante Nachrichten zu einzelnen Unternehmen liegen derzeit nicht vor, auch keine Rating- oder Kurszieländerungen der Analysehäuser.
Etwas im Fokus stehen die Aktien der beiden Luxusgüterkonzerne Swatch und Richemont nach der Publikation der neuesten Daten zu den Uhrenexporten. Mit einem Minus von ebenfalls je 0,1 Prozent fallen sie derzeit aber nicht auf. Die Exporte von Uhren aus der Schweiz haben im August immerhin nach zwei rückläufigen Monaten wieder etwas angezogen.
08:05
Der Swiss Market Index (SMI) wird bei der Bank Julius Bär vorbörslich leicht tiefer geschätzt (-0.09%) bei 11'080 Punkten. Alle 20 SMI-Titel notieren im Minus, wobei UBS (-0,13 Prozent) am deutlichsten verliert. Lonza wird kaum verändert erwartet (-0,08%)
07:50
Die Ölpreise ziehen weiter an und nähern sich zusehends der runden Marke von 100 Dollar. Am Dienstagmorgen kostete ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im November bis zu 95,15 US-Dollar. Ein Fass der amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) zur Oktober-Lieferung wurde mit bis zu 92,55 Dollar gehandelt. Das waren jeweils die höchsten Stände seit vergangenen November. Zum Vortag legte Brent um etwa einen halben Dollar zu, WTI war knapp einen Dollar teurer.
Seit Anfang Juli geht es mit den Erdölpreisen kräftig nach oben. Seither haben sie um rund 20 Dollar oder gut 35 Prozent zugelegt. Hauptgrund ist das knappe Angebot seitens grösser Förderländer wie Saudi-Arabien und Russland. Auf der Nachfrageseite hat sich die Konjunkturlage in China zumindest etwas aufgehellt, während die von vielen Fachleuten erwartete Rezession in den USA bislang ausgeblieben ist. Es trifft also ein knappes Angebot auf eine robuste Nachfrage - ein typisches Umfeld für Preiszuwächse.
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07:40
Die Volkswagen-Aktien zogen vorbörslich noch deutlicher um 1,7 Prozent an. Nach einem bislang schwachen Börsenjahr 2023 macht ein Analyst etwas Hoffnung: Philippe Houchois von Jefferies Research hat sein Votum von «Underperform» auf «Buy» gedreht und das Kursziel von 115 auf 150 Euro angehoben. Die Wolfsburger seien ein «langsam fahrender Tanker». Er rechnet 2024 aber mit enormen Verbesserungen auf der Kostenseite bei der Kernmarke und beim Umlaufvermögen. Aktuell sieht der Experte ein attraktives Einstiegsniveau.
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07:35
Auch zum Franken notiert der Euro mit 0,9583 einen Tick tiefer als am Vorabend mit 0,9592. Der Dollar hat sich auf 0,8974 von 0,8979 nur minimst verbilligt. Dies entspricht etwa der Einschätzung der Commerzbank, dass der Devisenmarkt im Vorfeld des Zinsentscheids in den USA vom Mittwochabend «die Füsse weitestgehend still halten» dürfte.
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07:30
Im Tagesverlauf legt das EU-Statistikamt Eurostat die endgültigen Inflationsdaten für den Euroraum im August vor. Wie aus den vorläufigen Zahlen hervorgeht, hatte sich der Preisauftrieb trotz der Serie von Zinserhöhungen der EZB nicht weiter abgeschwächt. Die Verbraucherpreise stiegen im August wie bereits im Juli um 5,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat an. Nun wird sich zeigen, ob die Schätzzahl Bestand hat oder nicht.
Zudem veröffentlicht die Industriestaaten-Organisation OECD am Vormittag neue Schätzungen zum Wachstum der Weltwirtschaft ebenso wie zur Inflation. Es wird damit gerechnet, dass sich das globale Wachstum dieses und nächstes Jahr abschwächt, nachdem es 2022 noch 3,3 Prozent betragen hatte. Die Schätzungen für Deutschland dürften ebenfalls ernüchternd ausfallen. Gleichzeitig werden die Inflationsraten in vielen Ländern vermutlich hoch bleiben, was weitere Zinserhöhungen erforderlich machen könnte.
06:00
Der Swiss Market Index (SMI) wird bei der IG Bank vorbörslich um 0,11 Prozent höher indiziert.
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05:35
Im asiatischen Devisenhandel gewann der Dollar 0,1 Prozent auf 147,76 Yen und stagnierte bei 7,2940 Yuan. Zur Schweizer Währung notierte er 0,1 Prozent höher bei 0,8976 Franken. Parallel dazu fiel der Euro um 0,1 Prozent auf 1,0682 Dollar und notierte kaum verändert bei 0,9590 Franken. Das Pfund Sterling stagnierte bei 1,2378 Dollar.
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05:30
Vor den Sitzungen der US-Notenbank Fed und der Bank of Japan (BOJ) fassen Anleger in Asien Aktien am Dienstag nur mit spitzen Fingern an. «Die Investoren sind vor den grossen Ereignissen (...) vorsichtig», sagte Takamasa Ikeda von GCI Asset Management.
Der 225 Werte umfassende Nikkei-Index verlor 1,2 Prozent auf 33.129 Punkte und verzeichnete damit den grössten Tagesverlust seit dem 25. August. Der breiter gefasste Topix gab um 0,3 Prozent auf 2421 Punkte nach. Der Chiphersteller Tokyo Electron verlor 5,18 Prozent und war damit grösster Verlierer im Nikkei. Der Chiptesthersteller Advantest büsste 4,54 Prozent ein. Der Technologie-Start-up-Investor SoftBank verlor 1,86 Prozent, nachdem die Aktien des Chip-Designers Arm am zweiten Handelstag gefallen waren.
Die Börse in Shanghai gewann 0,1 Prozent. Der Index der wichtigsten Unternehmen in Shanghai und Shenzhen verlor 0,1 Prozent. Sorgen um den chinesischen Immobiliensektor belasteten die Märkte von Hongkong bis Australien. Positiv war, dass Country Garden Insidern zufolge von seinen Gläubigern die Genehmigung erhalten hat, die Rückzahlung einer weiteren Onshore-Anleihe zu verschieben, der letzten von insgesamt acht Anleihen, für die das Unternehmen einen Aufschub beantragt hatte. Die Aktie legte um rund ein Prozent zu.
Die Märkte gehen davon aus, dass die US-Notenbank die Zinsen am Mittwoch unverändert lassen wird, wobei das Hauptaugenmerk auf den zukunftsgerichteten Aussagen der Währungshüter liegen wird. Die Bank of Japan (BOJ) wird ihre geldpolitische Entscheidung am Freitag nach einer zweitägigen Sitzung bekannt geben.
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00:05
Vor dem Zinsentscheid der US-Notenbank Fed am Mittwoch halten sich die Anleger an der Wall Street zurück. Der Dow-Jones-Index der Standardwerte schloss am Montag nahezu unverändert mit 34.624 Punkten. Der breiter gefasste S&P 500 ging ebenfalls kaum verändert mit 4453 Zählern aus dem Handel. Der Index der Technologiebörse Nasdaq legte minimal auf 13.710 Stellen zu.
«In dieser Woche konzentrieren sich die Anleger voll und ganz auf die Fed-Sitzung, obwohl fast einstimmiger Konsens darüber besteht, dass die Leitzinsen am Mittwochabend immer noch da liegen, wo sie heute sind», sagte Konstantin Oldenburger, Analyst vom Broker CMC Markets. «Denn die grosse Frage ist nicht, ob die Fed noch einmal die Zinsen erhöhen wird, sondern wie lange die Zinsen dort bleiben, wo sie jetzt sind.»
Dabei bleibe es offen, wohin es mit der Geldpolitik langfristig gehe. «Fed-Chef Jerome Powell kann mit seinen Äusserungen grosse Bewegungen in beide Richtungen auslösen, und man möchte nicht auf der falschen Seite erwischt werden», sagte Peter Tuz vom Vermögensverwalter Chase Investment Counsel. «Die beste Strategie für die nächsten Tage ist, abzuwarten, was sich ergibt».
Öl-Rally geht weiter
Dabei bleibt die Datenlage, von der die Währungshüter ihre Schritte abhängig machen wollen, weitgehend uneinheitlich. Eine Reihe von Wirtschaftsdaten, die besser als erwartet ausgefallen sind, hatte zuletzt die Sorgen über eine mögliche Rezession verringert, ohne die Befürchtungen einer Zinserhöhung im September zu verstärken. Der zuletzt sprunghafte Anstieg der Energiepreise droht jedoch Analysten zufolge die Inflation in die Höhe zu treiben. «Auch die Ölpreise beeinflussen derzeit das Narrativ, und die Fed wird dies berücksichtigen», sagte Peter Andersen, Gründer von Andersen Capital Management.
So blieben die Ölpreise aufgrund von Angebotssorgen und Spekulationen auf eine Erholung der Nachfrage in China dem höchsten Stand seit zehn Monaten. Rohöl der Sorte Brent kostete 94,59 Dollar, US-Leichtöl 91,98 Dollar pro Barrel. Treiber seien Chinas Konjunkturpolitik, robuste Wirtschaftsdaten aus den USA und die anhaltenden Förderkürzungen der Opec+, sagte Tina Teng, Analystin beim Broker CMC Markets.
«Dieser Ölpreisanstieg bremst die Wirtschaft gleich mehrfach aus», konstatierte Thomas Altmann vom Vermögensverwalter QC Partners. «Zum einen werden die direkten Energiekosten erneut teurer. Zum anderen führen die höheren Ölpreise zu höheren Inflationsraten, die wiederum höhere Zinsen und damit höhere Finanzierungskosten nach sich ziehen.»
Aus den Depots flog auch die Aktie des Chip-Designers Arm. Die Titel verloren nach einer Herabstufung 4,5 Prozent. Die Experten der Münchner Privatbank Bernstein haben die seit Donnerstag gehandelten Titel mit «Underperform» eingestuft.
(cash/Reuters/AWP/Bloomberg)