Online Shopping, Soziale Netzwerke, Gaming, virtuelle Realität und so weiter: Das alles kennen wir Nutzer und Nutzerinnen vom Internet im tagtäglichen Gebrauch. Es hat uns das Leben angenehmer und einfacher gemacht.
Die digitale Revolution geht aber weiter. Das Internet soll den nächsten, grossen Schritt machen. Die Rede ist von Metaverse, einer vollständig digitalen Parallelwelt zu unserem realen Leben. Das Metaverse (abgeleitet aus den Wörtern "meta", das für "jenseits" steht, und "Universum") ist quasi ein virtueller, dreidimensionaler Raum, der die eingangs erwähnten Internet-Möglichkeiten integriert und ausbaut.
Verschiedene Unternehmen gaben in den letzten Jahren bereits Pläne für den Aufbau eines Metaverse bekannt, so zum Beispiel Facebook Mitte 2021. Für die Verbindung der realen mit der virtuellen Welt sind aber umfangreiche Investitionen notwendig. So sind für die für die Nutzung eines Metauniversums Virtual-Reality-Brillen und Kopfhörer nötig, ebenso spezielle Software, moderne Computer, leistungsfähigere Chips oder erweiterte Netzwerkkapazitäten für die höheren Datenmengen.
Viele Firmen aus den entsprechenden Industrien positionieren sich daher für den Ausbau des globalen Metaverse-Marktes, der sich laut Berechnungen von Bloomberg auf fast 800 Milliarden US-Dollar im Jahr 2024 belaufen könnte. Analysten von Morgan Stanley gehen sogar von einem Marktpotenzial von acht Billionen Dollar pro Jahr aus.
Auch Anlegerinnen und Anleger können sich beim Thema Metaverse in Position bringen. Das Asset Management der Zürcher Kantonalbank (ZKB) hat ein Tracker-Zertifikat mit 35 Aktien von Unternehmen lanciert, welche vom Metaverse-Wachstumstrend profitieren sollten. Laut ZKB wurde bei der Aktienselektion Wert auf Qualität und Profitabilität gelegt. Fünf Aktien im Basket haben ein Gewicht von 4 Prozent, die restlichen sind jeweils mit 2,667 Prozent vertreten.
Hier eine Auswahl von fünf Aktien im "ZKB Metaverse Basket":
Apple
Apple ist zusammen mit Microsoft, Alphabet, Amazon und Meta Platforms mit vier Prozent im "ZKB Metaverse Basket" gewichtet. Der Hersteller von Personalcomputern und iPhones hat in den letzten Jahren immer mehr auch vom Cloud-Geschäft profitiert. Anlässlich der Bekanntgabe der letzten Quartalszahlen wurde Apple-Chef Tim Cook auf Firmen-Pläne bezüglich Metaverse angesprochen. Ohne das Wort Metaverse zu verwenden, sagte Cook laut Reuters: "Wir sehen in diesem Bereich viel Potenzial und investieren entsprechend".
Die Apple-Aktie ist laut cash.ch-Angaben von rund 32 Franken Anfang 2019 auf einen Rekordstand von fast 183 Franken beim Jahreswechsel 2021/2022 gestiegen. Nach einem Rückschlag im Monat März bis fast auf 150 Franken notiert die Aktie nun wieder nahe Rekordniveau.
Kursentwicklung der Aktie von Apple in den letzten drei Jahren (Quelle: cash.ch)
Nvidia
Der Umsatz bei Nvidia, einem der weltweit grössten Hersteller von Grafikprozessoren und Chips, verdoppelte sich im letzten Quartal 2021 auf drei Milliarden Dollar. Nvidia arbeitet bereits an einem eigenen Metaverse, das bei Nvidia "Omniverse" heisst.
Bei Nvidia habe alles mit der Entwicklung von Grafikkarten für Videospiele angefangen und das Unternehmen sei dem treu geblieben, sagt Franklin-Templeton-FondsmanagerJonathan Curtis zum deutschen "Handelsblatt". Das zahle sich jetzt aus. "Wir befinden uns in einer goldenen Ära für Grafikprozessoren, und genau die sind das Brot-und-Butter-Geschäft von Nvidia". Nvidia sei in einer Poleposition, um vom kommenden Metaverse zu profitieren.
Kursentwicklung der Aktie von Nvidia in den letzten drei Jahren (Quelle: cash.ch)
Nike
Wer kennt die Produkte von Nike nicht? Weniger bekannt ist, dass der US-Sportartikelhersteller erste Weichen für die Ausrichtung Metaverse bereits gestellt hat. So übernahm er Ende letzten Jahres die virtuelle Modeplattform RTFKT (ausgesprochen: «Artefact»), welche digitale Turnschuhe entwickelt und verkauft. Das war Nikes bisher grösster Schritt Richtung Metaverse.
"Unser Plan ist es, in die Marke RTFKT zu investieren, ihre innovative und kreative Gemeinschaft zu bedienen und zu vergrössern und Nikes digitale Präsenz und Fähigkeiten zu erweitern", wurde Nike-CEO John Donahoe in einer Firmenmitteilung zitiert. Auch Nike-Konkurrent Adidas ist im "ZKB Basket Metaverse" vertreten.
Kursentwicklung der Aktie von Nike in den letzten drei Jahren (Quelle: cash.ch)
Akamai Technologies
Das US-Unternehmen Akamai Technologies bietet Dienste an, die, einfach gesagt, als Transportbeschleuniger von Internetinhalten wirken. Akamai nimmt für sich in Anspruch, dass ihre Software Daten oder Streaming-Inhalte schneller und besser an Browser sendet als die meisten Anbieter selbst. Akamai übernahm im Februar 2022 den Cloud-Provider Linode für 900 Millionen US-Dollar.
Die Akamai-Aktie hat sich laut cash.ch-Daten in den letzten drei Jahren im Wert fast verdoppelt und steht derzeit auf einem Rekordhoch von rund 121 Dollar.
Kursentwicklung der Aktie von Akamai Technologies in den letzten drei Jahren (Quelle: cash.ch)
Electronic Arts
Electronic Arts ist einer der grössten Computerspielehersteller der Welt und zählt mehr als als 12’000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Electronic Arts ist vor allem für seine Sportgames bekannt, dazu gehören "Fifa 22" oder "Madden NFL 22". In seiner 40-jährigen Geschichte registrierte Electronic Arts noch nie so hohe Umsätze wie im letzten Quartal 2021.
Die Aktie bewegte sich in den Jahren 2018, 2020 und 2021 immer wieder auf Rekordniveau von rund 145 Dollar. Der Kurs befindet sich derzeit rund 15 Prozent unter diesem Niveau.
Kursentwicklung der Aktie von Electronic Arts in den letzten drei Jahren (Quelle: cash.ch)
Es finden beim "ZKB Basket Metaverse" keine Ausschüttungen an die Anleger statt. Die von den Basiswertkomponenten ausgeschütteten Dividenden fliessen gänzlich als sogenannte Nettodividenden dem strukturierten Produkt zur Wiederinvestition zu.
Weitere Aktie im "ZKB Metaverse Basket", die oben nicht detailliert erwähnt wurden:
Samsung Electronics
ASML
Oracle
Advanced Micro Devices
Shopify
Applied Materials
International Business Machines (IBM)
Adyen
Snap
Block
Autodesk
Nintendo
Roblox
Adidas
Activision Blizzard
Naver
Match Group
Twitter
ASM International
Take-Two Interactive Software
Teladoc Health
Nexon
Pearl Abyss
Ubisoft
Kakao Games
Shop Apotheke