Der Meme-Coin «$TRump» habe bis zum 30. Januar zwischen 86 und 100 Millionen Dollar an Handelsgebühren generiert, schätzen Kryptodaten-Unternehmen wie Merkle Science und Chainalysis. Diese haben für die Nachrichtenagentur Reuters die Blockchain ausgewertet, eine öffentlich zugängliche Datenbank, die alle Transaktionen mit $Trump zeigt.
Diese digitale Münze wurde am 17. Januar vom Präsidenten eingeführt und gewann schnell an Wert. Am 19. Januar, dem Tag vor Trumps Amtseinführung, wurde der Höchststand von mehr als 14,5 Milliarden Dollar erreicht. Seitdem ist der Kurs um zwei Drittel eingebrochen. Zehntausende Kleinanleger haben dabei Geld verloren. Meme-Coins gelten als digitale Sammelbildchen, deren Wert sich durch Angebot und Nachfrage bildet. Die Kurse schwanken oft sehr stark, die Coins haben keinen praktischen Nutzen.
Eine der Firmen hinter der Kryptowährung ist ein Unternehmen im Besitz von Trump namens CIC Digital. Auf der offiziellen Website von $Trump heisst es, CIC Digital werde «Handelserlöse aus Handelsaktivitäten» erhalten. Ob überhaupt und wie viel Geld aus den Gebühren an Trump persönlich geflossen ist, lässt sich nicht feststellen. Auch ist offen, wer die Eigentümer der anderen Firmen hinter dem Meme-Coin sind.
Dessen Ersteller erhalten einen Anteil der Handelsgebühren von Meteora, einer wenig bekannten Kryptobörse, auf der $Trump zuerst verkauft wurden, wie die Blockchain-Analysen zeigen. Mindestens 50 der grössten Investoren haben mit der Trump-Münze jeweils mehr als zehn Millionen Dollar Gewinn gemacht, so Chainalysis. Gleichzeitig verloren demnach rund 200.000 Krypto-Wallets, die meisten mit kleinen Beständen, mit Trump-Dollar an der Börse Geld.
Trump hat versprochen, sein Vermögen nach seinem Einzug ins Weisse Haus in einen von seinen Kindern verwalteten Trust zu stecken. Sein Sohn Eric sagte Reuters auf Fragen zu den Gebühren, er sei stolz auf das, was «wir im Bereich Kryptowährungen weiterhin erreichen. $Trump ist derzeit das heisseste digitale Meme der Welt». Er fügte hinzu: «Wir fangen gerade erst an.»
Donald Trump hat versprochen, der erste «Krypto-Präsident» zu werden und den Besitz digitaler Vermögenswerte zu fördern - auch durch weniger Regulierung. Mehrere Schlüsselfiguren in seiner Regierung, seinem Kabinett und seinem Umfeld besitzen Kryptowährungen oder haben Verbindungen zur Kryptobranche. Experten sehen das kritisch. «Es gibt ethische Bedenken, dass er praktisch die Macht hat, sein eigenes Geschäft zu regulieren», sagte der Juraprofessor an der Columbia University, Richard Briffault.
(Reuters)
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Lug und Trug. Gehört verboten.