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Für die einen ist Zur Rose eines der derzeit wohl heissesten Wachstumsunternehmen überhaupt, für die anderen sind die Aktien der Versandapotheke bloss ein Spielball irgendwelcher Spekulanten. Diese sorgen denn auch regelmässig für Tagesschwankungen von mehreren Prozenten. Letzteres dürfte Firmengründer Walter Oberhänsli zwar ein Dorn im Auge sein, lässt sich aber wohl nicht verhindern. Denn die Kombination aus starken Kursschwankungen, guter Handelbarkeit und üppigem Derivatangebot zieht Spekulanten an wie das Licht die Motten.
In den letzten Tagen machten die Aktien ihrem Ruf einmal mehr alle Ehre. Im Laufe des Dienstagnachmittags heizten aggressive Käufe in Call-Warrants wie etwa ROSAMZ, ROSAJZ, ROSJJB, ROSUJB oder ROSJBB dem Basiswert so richtig ein. Bei Handelsende resultierte letztendlich sogar ein sattes Kursplus von fast neun Prozent.
Tags darauf folgte dann bereits wieder die kalte Dusche in Form eines – wie könnte es auch anders sein – negativen Artikels im Fachblatt Apotheke adhoc. Dem Autor zufolge hat The Platform Group eine Mehrheitsbeteiligung an der Plattform Aponow erworben, um diese zu einem ernstzunehmenden Rivalen für andere Anbieter wie die Zur-Rose-Tochter Doc Morris hochskalieren zu können.
In der Folge ging den Aktien von Zur Rose gestern Mittwoch knapp die Hälfte der Vortagesavance wieder verloren.
Schon seit Wochen versetzt Apotheke adhoc den Valoren der beiden Versandapotheken Zur Rose und Shop Apotheke – egal ob absichtlich oder nicht - immer wieder feine Nadelstiche. Ganz besonders ins Gewicht fielen dabei die zahlreichen Hiobsbotschaften rund um die Einführung elektronischer Medikamentenrezepte in Deutschland, häuften sich zuletzt doch die Anhaltspunkte für Verspätungen auf den ursprünglichen Fahrplan.
Aktienkursentwicklung von Zur Rose in den letzten Tagen (Quelle: www.cash.ch)
Die hohen Erwartungen angelsächsischer Analysten mit ihren Kurszielen von bis zu 800 Franken kann Zur Rose wohl-oder-übel nur dann erfüllen, wenn Verzögerungen und Verspätungen bei der Einführung elektronischer Medikamentenrezepte ausbleiben.
Wichtige Anhaltspunkte verspreche ich mir diesbezüglich von der Ergebnisveröffentlichung vom kommenden Mittwoch. Wie Jefferies-Analyst Alexander Thiel erst kürzlich schrieb, rechnet er mit einem starken Halbjahresergebnis, geprägt von einem Wachstum von 30 Prozent und mehr in Deutschland. Anders als bei Shop Apotheke geht er davon aus, dass Zur Rose die diesjährigen Vorgaben bestätigt.
Vielleicht kehrt ja ab dann endlich wieder etwas Ruhe ein...
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105'000 Franken – soviel muss man mittlerweile für eine Namenaktie von Lindt&Sprüngli hinblättern. Das macht sie zur zweitteuersten Aktie der Welt. Nur für jene des amerikanischen Beteiligungsvehikels Berkshire Hathaway müssen Anlegerinnen und Anleger noch tiefer in die Tasche greifen.
Beim Beteiligungsprogramm für die Geschäftsleitung greift das Confiserieunternehmen aus Kilchberg deshalb auf die besser handelbaren Partizipationsscheine zurück. Allerdings sind auch diese über die letzten Jahre stark im Kurs gestiegen.
Momentan vergeht – zumindest gefühlt – denn auch kaum ein Tag, ohne dass der Schweizer Börse SIX nicht Titelverkäufe aus der Teppichetage gemeldet würden. Alleine am Montag und Dienstag trennten sich eine oder mehrere Personen aus der Geschäftsleitung von Partizipationsscheinen im Gesamtwert von 2,3 Millionen Franken.
Die Namenaktien von Lindt&Sprüngli auf ihrem Weg zu Kursen von über 100'000 Franken (Quelle: www.cash.ch)
Seit Ende Juli summieren sich die Verkäufe gar auf gut 18 Millionen Franken. Dass sich Personen aus der Geschäftsleitung zu dieser Zeit im Jahr von ihnen zugeteilten Titeln trennen, ist zwar keinesfalls ungewöhnlich. Im Vorjahreszeitraum waren es bei Lindt&Sprüngli allerdings deutlich weniger.
Zugegeben: Titelverkäufe aus der Teppichetage eignen sich nur bedingt, um bei einer Aktie einen Trendumschwung vorhersagen zu können. Dennoch sollte man sie nicht einfach ignorieren.
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