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Keine zwei Wochen ist es her, dass ich davon berichtete, dass Chefstratege Chris Potts von Kepler Cheuvreux den Aktien-Schweiz-Anteil im Zuge neuer Branchenpräferenzen auf damals 12 Prozent ausgedünnt habe.
Nun tritt der bekannte Experte nach. Er stuft die europäischen Pharmawerte von "Neutral" auf "Underweight" herunter. Dadurch – man ahnt es schon – verringert sich der Anteil Schweizer Aktien in den Kundenportefeuilles von Kepler Cheuvreux weiter. Mit gerade einmal 11 Prozent liegt der Anteil weit unter den im MSCI Europe Index vorgesehenen knapp 15 Prozent.
Die europäischen Pharmawerte seien zwar nicht teuer, so räumt Potts in einem mir zugespielten Strategiepapier ein. Allerdings rechnet er noch einmal mit einer unterdurchschnittlichen Entwicklung gegenüber dem breiten Markt. Für europäische Nahrungsmittelaktien wie etwa jene von Nestlé ist der Experte schon eine ganze Weile pessimistisch. Auch das hilft dem Schweizer Aktienmarkt nicht. Denn gemeinsam mit Roche und Novartis ist das Indexschwergewicht hierzulande für rund die Hälfte der hiesigen Indexkapitalisierung verantwortlich.
Der für Kepler Cheuvreux arbeitende Stratege ist nicht der einzige, der momentan einen Bogen um Aktien aus der Schweiz macht. Auch viele andere Berufskollegen teilen diese Einschätzung. Das erklärt auch, weshalb die drei Schwergewichte Nestlé, Roche und Novartis seit einer halben Ewigkeit ein Mauerblümchen-Dasein fristen. Wem kein Erfolgsdruck im Nacken sitzt und wer bei seinen Aktienanlagen einen langfristigen Ansatz verfolgt, dem eröffnen sich meines Erachtens in genau solchen Momenten günstige Einstiegsgelegenheiten...
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Klauseln im Vertragswerk verbieten es AMS, sich zu einzelnen Grosskunden zu äussern. Das wiederum macht den Sensorenhersteller zu einem leichten Ziel für Gerüchte unterschiedlichster Art. Nicht ohne Grund gelten die Aktien des Zulieferers von so übermächtigen Grossabnehmern wie Apple oder Samsung als Spielball der Spekulanten.
Auch jetzt wollen die Papiere einfach nicht zur Ruhe kommen. Kürzlich angemeldete Patente lassen nämlich vermuten, dass Apple wieder die Fingerabdruckerkennung zurück aufs iPhone bringen will. Ob als Ersatz oder als Ergänzung für die Gesichtserkennungsfunktion ist nicht bekannt.
Der für die französische Investmentbank Oddo tätige Analyst Stephane Houri ist sich ziemlich sicher, dass letzteres und nicht ersteres der Fall ist. Er hält den amerikanischen Halbleiterhersteller Qualcomm als den grossen Gewinner einer Rückkehr der Fingerabdruckerkennung. Welche europäischen Zulieferer auch noch davon profitieren könnten, darüber schweigt sich der Analyst hingegen aus.
Ob und in wie weit AMS als Zulieferer der Amerikaner betroffen ist, wird sich zeigen müssen. Wenn sich aber etwas sagen lässt, dann dass Apple die Architektur künftiger iPhone-Modelle wohl grundlegenden Anpassungen unterzieht.
Erfreuliches weiss hingegen Analyst Dan Ives von Wedbush zu berichten. Abklärungen in den Absatzmärkten von Apple hätten ergeben, dass die Amerikaner – anders als andere Anbieter – nicht von Engpässen entlang der Lieferketten betroffen seien. Er wähnt das Kultunternehmen in einem Superzyklus und sieht es im September der Weltöffentlichkeit das iPhone 13 präsentieren.
Wenden wir uns bei AMS nun aber den harten Fakten zu: Neuigkeiten wie der heute Dienstag bekannt gewordene Rückkauf ausstehender Wandelanleihen im Gegenwert von 100 Millionen Euro sind zwar erfreulich, dürften den besagten Spekulationen jedoch nicht viel entgegenzusetzen haben.
Womöglich werden erst die Wachstums- und Margenvorgaben für das zweite und dritte Quartal Anhaltspunkte zeigen, welche Spekulationen nun wahr sind und welche nicht. Bis dahin legen sich die Aktionäre besser ein dickes Fell zu.
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