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Die beruhigende Nachricht zuerst: Noch machen die Strategen der Credit Suisse kaum Anhaltspunkte für eine Blasenbildung an den Aktienmärkten aus. Bei höchstens zwei der acht von den Experten mitverfolgten Indikatoren leuchten die Warnlampen rot auf.
Was nicht ist, kann jedoch noch werden. Zumindest lassen die Autoren in der mir zugespielten Strategiestudie durchblicken, dass sie mit einer Wahrscheinlichkeit von 60 bis 70 Prozent eine solche Blase entstehen sehen.
Auf Basis bankeigener Schätzungen hiesse das: Am breit gefassten S&P-500-Index gemessen könnte der amerikanische Aktienmarkt in nächster Zeit locker noch einmal um bis zu 40 Prozent zulegen.
Da macht das offizielle Jahresendziel von 2200 Punkten für den S&P-500-Index einen geradezu bescheidenen Eindruck, genauso wie jenes von 2300 Zählern bis Mitte nächsten Jahres. Trotz hoher Wahrscheinlichkeit gehört eine Börsenblase ganz offensichtlich nicht zum Hauptszenario der Grossbank.
Dennoch werden die Experten nicht müde zu erwähnen, dass die Überschussliquidität weiterhin hoch, die Geldpolitik führender Zentralbanken ungewöhnlich expansiv, der Ölpreis vorteilhaft tief, der Kapitalfluss in die Aktienmärkte ungebrochen, die Gewinnsituation amerikanischer Unternehmen nicht halb so verletzlich wie gedacht und die taktischen Marktindikatoren noch nicht bis zum Exzess ausgereizt seien.
Auch machen die Studienverfasser keinen Hehl daraus, welche Sektoren für gewöhnlich am stärksten von Exzessen profitieren. Um die Katze aus dem Sack zu lassen: Es sind dies vor allem die Vermögensverwalter sowie die Biotechnologie- und Internetaktien.
Anders als die Strategen der Credit Suisse wähne ich die Hausse an den Aktienmärkten bereits in einer weit fortgeschrittenen Phase. Darauf lassen zumindest die zuletzt starken Kursausschläge bei einzelnen Aktien, die teils sehr aggressiven Kaufempfehlungen aus der Analystengemeinde sowie die immer öfter mit Vorsatz gestreuten Übernahmespekulationen schliessen. Die letzte Phase einer Hausse ist aus Anlegersicht zweifelsohne auch die lukrativste, sofern man rechtzeitig den Ausstieg schafft.
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Würde man die Aktionäre von Swiss Re mit Schulkindern vergleichen, dann müssten sich die Eltern den Vorwurf gefallen lassen, ihren Nachwuchs zu verhätscheln. Zumindest was das "Taschengeld" anbetrifft, zeigt sich der in Zürich beheimatete Rückversicherungskonzern schon seit Jahren überaus grosszügig.
In Analystenkreisen werden die zukünftigen Dividendenaussichten allerdings höchst unterschiedlich beurteilt. Zumindest was die diesjährige Ausschüttung anbetrifft, ist man sich jedoch einig: Die Konsensschätzungen liegen bei einer regulären Dividende von 4,50 Franken je Aktie, was einer Rendite von ziemlich genau 5 Prozent entspricht.
Da Swiss Re über die firmeneigene Zielbandbreite von 3 bis 5 Milliarden Dollar hinaus ein Überschusskapital von weiteren 5 Milliarden Dollar in den Büchern hat, besteht jedoch finanzieller Spielraum für eine weitere Sonderdividende oder Aktienrückkäufe. Und genau diesbezüglich gehen die Erwartungen weit auseinander.
Bei der Citigroup geht man beispielsweise neben der regulären Ausschüttung von einem Aktienrückkaufprogramm im Gegenwert von jährlich 500 Millionen Franken aus. Erst kürzlich stufte der für das amerikanische Bankinstitut tätige Experte die Aktien des Rückversicherungskonzerns aus diesem Grund mit einem Kursziel von 93 Franken von "Neutral" auf "Buy" hoch.
Nun legt er nach und bekräftigt diese Kaufempfehlung. Selbst unter der Annahme einer weiteren Margenkontraktion über die nächsten drei Jahre und rückläufiger Zinsen hält der Experte eine Gesamtausschüttung mit einer Rendite von 7 oder mehr Prozent für möglich. Er zählt die Papiere deshalb unverändert zu den Favoriten im Rückversicherungssektor.
Meines Erachtens könnten nur eine oder mehrere kostspielige Naturkatastrophen die Dividendenaussichten eintrüben. Doch auch diesbezüglich weiss die Citigroup zu beruhigen: Selbst wenn es zu einem in 200 Jahren nur einmal zu beobachtenden Ereignis mit Kosten von 3,5 Milliarden Dollar kommt, ist die reguläre Dividende bei Swiss Re noch immer sicher. Die kostspieligste Naturkatastrophe in der Firmengeschichte habe allerdings "nur" 2,5 Milliarden Dollar gekostet, so der Experte.
Die Aktien des Rückversicherungskonzerns bleiben jedenfalls ein fester Bestandteil meiner SCHWEIZER AKTIENFAVORITEN FÜR DAS JAHR 2015 (siehe Kolumne vom 4. Mai).
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