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Hin und Her macht Taschen leer. Das wusste seinerzeit schon der alte Börsenfuchs André Kostolany. So richtig scheint man sich diesen Ratschlag bei J.P. Morgan allerdings nicht zu Herzen nehmen zu wollen, wie eine Offenlegungsmeldung an die Schweizer Börse SIX verrät.
Die besagte Meldung entlarvt die mächtige Investmentbank als Verkäuferin von Aktien der Versandapotheke Zur Rose. Zu Erkennen geben mussten sich die Amerikaner, weil der Stimmenanteil dabei am 9. September mit 2,99 (zuvor 3,01) Prozent unter die 3-Prozent-Schwelle fiel. Und das, obwohl die Investmentbank erst tags zuvor Aktien zugekauft hatte.
Es sind nicht die ersten Beteiligungsveränderungen von J.P. Morgan bei Zur Rose. Erstmals gaben sich die Amerikaner Ende Mai als Grossaktionär der Versandapotheke zu erkennen. Seither vergeht kaum eine Woche ohne Offenlegungsmeldung. Anders als etwa bei Blackrock – auch er ist massgeblich am Unternehmen beteiligt – stand bisweilen immer ein Kauf oder Verkauf von Aktien hinter der Meldepflicht.
Ein gefundenes Fressen für Spekulanten: Seit Wochen unterliegen die Zur-Rose-Aktien starken Kursschwankungen (Quelle: www.cash.ch)
Das wiederum legt die Vermutung nahe, dass die mächtige Investmentbank die Aktien fürs schnelle Geld missbraucht. Dass die Amerikaner ein knappes halbes Prozent der Stimmen über Derivate halten, scheint dies bestätigen zu wollen. Verübeln kann man es ihnen nicht. Nachdem sich der Börsenwert von Zur Rose seit Jahresbeginn mehr als verdoppelt hat, ist dem Unternehmen über die Landesgrenzen hinaus mediale Aufmerksamkeit sicher. Ausserdem sind Tagesschwankungen von fünf Prozent und mehr keine Seltenheit. Amerikanische Grossinvestoren wie J.P. Morgan oder Blackrock tummeln sich jedenfalls noch nicht sehr lange im Aktionariat.
Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass es Firmenchef und Mitgründer Walter Oberhänsli gefällt, wenn die Aktien seines "Steckenpferds" als Spielball der Spekulanten herhalten müssen. Letztendlich bleibt ihm aber gar nicht viel anderes übrig...
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Es ist ruhig um LafargeHolcim geworden. Die letzten fetten Schlagzeilen gehen auf Ende Juli zurück, als der Weltmarktführer aus der Ostschweiz mit überraschend soliden Halbjahreszahlen und vielversprechenden Aussagen für die zweite Jahreshälfte aufwartete. Seither fristen die Aktien an der Börse so etwas wie ein Mauerblümchen-Dasein.
Müsste ich raten, würde ich behaupten, dass dies Firmenchef Jan Jenisch gar nicht mal so ungelegen kommt. Schliesslich machte er sich schon bei seinem früheren Arbeitgeber - dem Bauchemiespezialisten Sika - als "stiller Chrampfer" einen Namen.
Das scheint auch den Verantwortlichen bei Blackrock nicht entgangen zu sein. Wie einer Offenlegungsmeldung an die Schweizer Börse SIX entnommen werden kann, hat der weltgrösste Vermögensverwalter bei LafargeHolcim zuletzt kräftig zugekauft. Neuerdings hält er 5,01 (zuvor 3,09) Prozent am Zementhersteller – 4,22 Prozent in Form von Aktien, die Differenz über Derivate.
Kursentwicklung der Aktien von LafargeHolcim über die letzten 12 Monate (Quelle: www.cash.ch)
Während sich über die Beweggründe für den Beteiligungsausbau bestenfalls spekulieren lässt, ist eines nicht von der Hand zu weisen: Wenn ein mächtiger Grossinvestor vom Schlag von Blackrock bei einem Unternehmen im grossen Stil Aktien zukauft, geht davon zweifelsohne Signalwirkung aus.
Ich wäre jedenfalls nicht überrascht, wenn die sträflich vernachlässigten Papiere von LafargeHolcim schon bald auf über 45 Franken vorstossen würden, nur um danach von Anschlusskäufen weiter nach oben getragen zu werden. Und wer weiss: Vielleicht bricht Firmenchef Jan Jenisch ja schon bald sein Schweigen und wartet mit weiteren Erfolgsmeldungen im Zusammenhang mit der strategischen Neuausrichtung auf?
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