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Gestern Mittwoch berichtete ich von einer Erstabdeckung der amerikanischen Morgan Stanley für die in New York gehandelten Valoren von Roche. Der zuständige Analyst Marc Purcell stuft diese neuerdings mit "Underweight" und einem Kursziel von 38 Dollar ein.
Dennoch scheinen die dortigen Leerverkäufer das Interesse an der Pharma- und Diagnostikgruppe aus Basel etwas verloren zu haben. Wie aktuelle Erhebungen der New York Stock Exchange (NYSE) zeigen, setzen sie gerade noch mit vier Millionen Titeln auf nochmals tiefere Kurse. Vor wenigen Monaten war es in der Spitze knapp das Doppelte.
Gegen ein anderes bekanntes Unternehmen aus Basel sind die Wetten in New York hingegen um ein Vielfaches gestiegen – wenn auch von einem äusserst tiefen Stand aus. Ich spiele damit auf den Dentalimplantatehersteller Straumann an. Wurde Ende November bloss mit 700 der dort gehandelten Titel gegen den Weltmarktführer spekuliert, waren es zuletzt deren 33'000.
Welche Gründe sich hinter diesem augenscheinlichen Anstieg verbergen könnten, darüber lassen sich bestenfalls Mutmassungen anstellen. Ich kann mir gut vorstellen, dass sich einige Leerverkäufer eher zurückhaltende Aussagen des Unternehmens fürs neue Geschäftsjahr erhoffen. Am frühen Morgen des 27. Februar wissen wir mehr.
Kursentwicklung der Straumann-Aktien über die letzten 12 Monate (Quelle: www.cash.ch)
Schlaflose Nächte brauchen sich die Aktionärinnen und Aktionäre von Straumann wegen der Leerverkäufer allerdings nicht zu machen. Denn schliesslich weisen die leerverkauften American Deposit Receipts nur gerade einen Marktwert von knapp einer halben Million Dollar auf. Das ist ein Bruchteil eines durchschnittlichen Tagesumsatzes bei den in der Schweiz gehandelten Aktien.
Angesichts der deutlich besseren Handelbarkeit könnte ich mir gut vorstellen, dass sich die grossen amerikanischen Leerverkäufer bevorzugt in den hiesigen Aktien bewegen. Im Wissen um die Vervielfachung der Wetten gegen die Basler in New York würde es mich nicht überraschen, wenn Straumann in die Liste der am häufigsten leerverkauften Aktien aus der Schweiz einziehen würde.
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Die Produkte von Logitech gingen im Weihnachtsgeschäft weg wie warme Semmeln. Und auch die Angst vor steigenden Promotionskosten und ruinösen Preisnachlässen erwies sich rückblickend als völlig unbegründet. Ganz im Gegenteil: Mit 42,3 Prozent lag diese Kennzahl im vergangenen Quartal nicht nur über den 37,9 Prozent aus dem Vorjahr, sondern auch weit über den von Analysten durchschnittlich erwarteten 39,3 Prozent.
Und obwohl das Vorzeigeunternehmen aus Lausanne die diesjährigen Finanzziele anhob, geriet es an der Börse unter die Räder. Kosteten die Aktien am Tag vor der Ergebnisveröffentlichung in der Spitze um die 84 Franken, waren sie gestern Mittwoch zeitweise für 10 Franken weniger zu haben.
Es gibt gleich mehrere Gründe für diese auch gar unterkühlte Börsenreaktion. Zum einen hatten die Valoren in den vergangenen Monaten einen geradezu beeindruckend guten Lauf. Zum anderen spiegeln sich die höheren Finanzziele bereits in den Schätzungen der Analysten wider. Der Hauptgrund dürfte allerdings bei den überraschend zurückhaltenden Aussagen des Managements im Hinblick auf das ab April anlaufende neue Geschäftsjahr liegen. Diese Zweifel konnten auch im Laufe der Telefonkonferenz nicht ausgeräumt werden. Hinzu kamen sogar noch Bedenken in Bezug auf die künftige Entwicklung der Bruttogewinnmarge.
Die Logitech-Aktien kamen in den letzten Tagen etwas unter die Räder (Quelle: www.cash.ch)
Die neue Firmenchefin Hanneke Faber trifft da eine gewisse Mitschuld. Anders als unter ihrem Vorgänger Bracken Darrell wird Logitech voraussichtlich erst im Mai und nicht schon im März Finanzziele für das kommende Geschäftsjahr kommunizieren. Nichts scheut die Börse bekanntlich so sehr wie die Ungewissheit...
Zuspruch erhält Logitech aus einer völlig unerwarteten Ecke: Der für Kepler Cheuvreux tätige Chefanalyst Torsten Sauter lässt keine Zweifel daran, dass er die jüngsten Kursverluste für übertrieben hält. Er geht davon aus, dass die Lausanner bewusst tiefstapeln, um das unter dem früheren Firmenchef zerschlagene Geschirr möglichst bald kitten zu können.
Wer hinter diesen wohlwollenden Worten blossen Eigennutz vermutet, dem sei gesagt, dass die Aktien bei Kepler Cheuvreux schon seit einer gefühlten Ewigkeit mit "Hold" eingestuft werden. Das Kursziel lautete zuletzt 82 Franken.
Auch ich könnte mir gut vorstellen, dass Logitech nach dem kürzlich erfolgten Wechsel an der Unternehmensspitze "den Ball bewusst flach" hält – um die Ziele dann auch wirklich übertreffen zu können. Eigentlich hält mich nur meine vorsichtige Einschätzung der künftigen Konsumfreude von einer optimistischeren Einschätzung der Aktien ab.
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