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Wer auf die Aktien diesjähriger Überflieger wie Lonza, Tecan oder Bachem setzte, konnte in den letzten Wochen nicht viel falsch machen – und sich entspannt zurücklehnen. Man braucht allerdings kein eingefleischter Profi zu sein, um zu wissen, dass die Börse auch für diese Unternehmen keine Einbahnstrasse nach oben ist.
Einen ersten Vorgeschmack erhielten kürzlich die Aktionäre von Tecan. Eine Herunterstufung von "Buy" auf "Hold" mit einem Kursziel von 415 (zuvor 275) Franken durch die Berenberg Bank sowie ein Durchbruch des amerikanischen Grosskunden Abbott bei einem eigenen Covid-19-Antikörper-Schnelltest reichten aus, um den Aktienkurs mal eben schnell um 10 Prozent absacken zu lassen.
Sollten sich die Valoren nicht rasch wieder fangen, könnte ihnen ein ähnliches Schicksal wie jenen von Zur Rose blühen. Nach einer Ergebnisenttäuschung und mehreren akquisitionsbedingten Kapitalerhöhungen in Folge notieren letztere sogar um 20 Prozent unter dem einstigen Rekordhoch von Mitte Juli. Das hielt den Verwaltungsrat der Versandapotheke nicht davon ab, sich in den vergangenen zwei Wochen von Titeln für mehr als 8 Millionen Franken zu trennen.
Mittlerweile notieren die Aktien von Zur Rose knapp 20 Prozent unter den Höchstkursen vom Juli (Quelle: www.cash.ch)
Die amerikanische Investmentbank Morgan Stanley warnt aber noch aus einem ganz anderen Grund vor für die diesjährigen Börsenüberflieger schmerzhaften Verschiebungen im Aktienmarktgefüge. Die Schlüsselbotschaft von Stratege Graham Secker und seinen Mitautoren ist unmissverständlich: Steigen die Zinsen weiter, steigt der Druck auf mächtige Grossinvestoren, aus den ach so beliebten Wachstums- in Substanzaktien umzuschichten. Finanzwerte und Zykliker wären dann die Gewinner einer solchen Bewegung.
Dass die Strategen ausgerechnet jetzt warnen, kommt nicht von ungefähr. Am Freitag stieg die Rendite zehnjähriger amerikanischer Staatsanleihen vorübergehend auf 0,75 Prozent und damit auf den höchsten Stand seit Juni.
Erste Risse weist der Damm bei den hiesigen Börsenüberfliegern bereits auf. Von einem Dammbruch – wie man ihn bei Morgan Stanley fürchtet – zu sprechen, wäre allerdings übertrieben. Dennoch werde ich die Zinsentwicklung in New York künftig etwas genauer im Auge behalten.
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Noch immer haftet den Aktien von Meyer Burger etwas "Verruchtes" an. Schwierig zu sagen, ob das nun mit der wenig ruhmreichen Vergangenheit, oder doch eher damit zu tun hat, dass die Papiere weniger als einen Franken kosten und alleine schon deshalb als spekulativ gelten.
Wurden am letzten Donnerstag in der Spitze Kurse um die 21 Rappen bezahlt, sind die Papiere des Solarzulieferers aus dem bernischen Gwatt im weiteren Verlauf zwar wieder etwas zurückgekommen. Nichts desto trotz errechnet sich ein ansehnliches Wochenplus von 15 Prozent – begleitet von stark anschwellenden Handelsaktivitäten. Zwischen Montag und Freitag wechselten nicht weniger als 170 Millionen Aktien die Hand.
Seit Tagen stossen die Aktien von Meyer Burger auf Kaufinteresse (Quelle: www.cash.ch)
Schon am Dienstag berichteten mir mehrere voneinander unabhängige Quellen von grossen Käufen aus dem deutschen Raum. Ich schrieb an diesem Tag:
Nun lüftet sich zumindest das Rätsel um die mysteriösen Käufe der letzten Tage. In einem vielgelesenen Börsenbrief preisen die deutschen Autoren die Aktien von Meyer Burger als die letzte Solarzellenhoffnung für Europa lauthals zum Kauf an. Schwer zu sagen, ob sie sich von den Artikeln im Handelsblatt sowie im Spiegel inspirieren liessen. Jedenfalls riskieren die Autoren des besagten Börsenbriefs nun zum dritten Mal ein Investment – wenn auch nur ein kleines. Soweit ich mich erinnern kann, kostete sie und ihre Leserschaft zumindest das letzte Investment in den Solarzulieferer einiges an Geld.
Auf die Gefahr hin, mich zu wiederholen: Ich traue der jetzigen Führungs-Riege bei Meyer Burger einiges zu. Doch nun ist erst einmal Ärmel hochkrempeln angesagt, sollen der ambitionierte Vorstoss in die Solarzellenproduktion mit Erfolg umgesetzt werden.
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