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Zurich-Chef Mario Greco dürfte stolz auf seine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sein – und das völlig zu Recht. Seit letzter Woche wissen wir, dass die traditionsreiche Versicherungsgruppe auf eine starke erste Jahreshälfte zurückblickt.

Zur Erinnerung: Der Betriebsgewinn stieg im Jahresvergleich um 60 Prozent auf 2,71 Milliarden Dollar, der Reingewinn sogar um mehr als 85 Prozent auf 2,19 Milliarden Dollar. Damit übertraf das Unternehmen selbst die kühnsten Analystenschätzungen.

War der Börse in den letzten Jahren nichts gut genug, verfiel sie diesmal schon fast ein bisschen in Euphorie. Dank späten Kursgewinnen gingen die Aktien von Zurich Insurance am Tag der Ergebnisveröffentlichung um fast vier Prozent höher aus dem Handel.

In einem mir zugespielten Kommentar aus dem Hause UBS ist Autor Will Hardcastle kaum noch zu bremsen. Auf Basis des vorliegenden Zahlenkranzes erhöht er seine Gewinnschätzungen für die kommenden Jahre zwar "nur" um bis zu 3 Prozent. Allerdings liegen die Annahmen schon heute um knapp 6 Prozent über den durchschnittlichen Schätzungen anderer Berufskollegen, was sich auch im neuerdings 500 (zuvor 465) Franken lautenden 12-Monats-Kursziel widerspiegelt.

Kursentwicklung der Zurich-Aktien über die letzten fünf Jahre (Quelle: www.cash.ch)

Er stehe mit grosser Überzeugung hinter seiner Kaufempfehlung, lässt der UBS-Analyst die Anlagekundschaft der Grossbank wissen. Interessant ist ausserdem seine Aussage, wonach er sich selbst bei seinem neuen 12-Monats-Kursziel noch immer auf eher konservative Annahmen abstütze.

Ich schrieb meinerseits am vergangenen Freitag:

...und...

In Erwartung steigender Kurse räume ich den dividendenstarken Aktien von Zurich Insurance bei meinen Schweizer Aktienfavoriten für 2021 denn auch weiterhin ein Gewicht von gut 10 Prozent ein.

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Unter dem Dach von Novartis galt Alcon einst als das "Sorgenkind", wenn nicht gar als das "schwarze Schaf". Die Eigenständigkeit bekommt dem in der Ophthalmologie tätigen Unternehmen allerdings gut.

Überwog kurz nach der Abspaltung von Novartis im April 2019 in Analystenkreisen noch die Skepsis, hat sich das Blatt spätestens seit dem starken Erstquartalsergebnis der ersten Mai-Tage gewendet. Mittlerweile steht der für Kepler Cheuvreux tätige Analyst David Evans mit seiner "Reduce" lautenden Verkaufsempfehlung und seinem Kursziel von gerade mal 48 Franken alleine und ziemlich verlassen da.

Zahlenbedingtes Kursfeuerwerk bei den Aktien von Alcon (Quelle: www.cash.ch)

Der gestrige Mittwoch war kein guter Tag für ihn. Mit einem ziemlich beeindruckenden Zahlenkranz fürs zweite Quartal zündete die einstige Novartis-Tochter bei den eigenen Aktien nämlich ein Kursfeuerwerk. Nach einem Vorstoss in die Nähe von 74 Franken resultierte bei Börsenschluss noch ein satter Tagesgewinn von mehr als 13 Prozent.

Am Mittwochmittag schrieb ich, dass Alcon den Beweis erst noch antreten müsse, aus eigener Kraft zurück auf den Wachstumspfad zurückzufinden. Mit den diesjährigen Marktanteilsgewinnen in den Bereichen Vision Care und Surgical ist das Unternehmen diesem Beweis näher denn je. Die kommenden zwei Quartale dürften diesbezüglich endlich Klarheit bringen. Ich weiss nicht, ob der Analyst von Kepler Cheuvreux so lange zuwarten will...

 

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