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Beteiligungsreduktion

Suchen zwei frühere DocMorris-Grossaktionäre bereits wieder den Ausstieg?

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Zwei Wahl-Zürcher verdienten sich mit der Aktie von Zur Rose eine goldene Nase. Ihr Wiedereinstieg bei DocMorris steht unter einem weniger guten Stern. - Und: Weshalb der neue Julius-Bär-Chef keine Begeisterungsstürme auslöst.

23.07.2024   12:00
Von cash Insider
Firmenlogo von DocMorris in Stockholm.

Firmenlogo von DocMorris in Stockholm.

Quelle: imago/TT

Der cash Insider berichtet auch im Insider Briefing jeweils vorbörslich von brandaktuellen Beobachtungen rund um das Schweizer Marktgeschehen und ist unter @cashInsider auch auf Twitter aktiv.

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Für DocMorris gehen bei der SIX Swiss Exchange beinahe täglich Beteiligungsmeldungen ein. Die mit Abstand aktivste Grossaktionärin ist die amerikanische Bank J.P. Morgan. Sie ist über ein kompliziertes Derivatekonstrukt an der Versandapotheke beteiligt – wobei sich die Grossbank höchst wahrscheinlich die starken Aktienkursbewegungen zunutze macht. Eine ähnliche Rolle wird auch der UBS sowie deren französischen Rivalin BNP Paribas nachgesagt.

Den vielen Beteiligungsmeldungen dürfte es geschuldet sein, dass Patrick Bierbaum und Patrick Schmitz-Morkramer ihr Aktienpaket fast unbemerkt auf unter drei Prozent ausdünnen konnten. Die Entstehung der Meldepflicht geht auf den 12. Juli und damit auf den Tag nach dem schwachen Zwischenbericht für die erste Jahreshälfte zurück.


Für enttäuschte Gesichter sorgten insbesondere die Umsätze mit elektronischen Medikamentenrezepten in Deutschland. Mit umgerechnet 43 Millionen Franken fielen diese Umsätze im zweiten Quartal zwar höher als in den ersten drei Monaten (36 Millionen Franken) aus. Doch selbst der für seine pessimistischen Wortmeldungen bekannte UBS-Analyst Sebastian Vogel war sogar von Umsätzen in Höhe von 57 Millionen Franken ausgegangen.

Folglich gerieten die Aktien von DocMorris am Tag des Zwischenberichts unter die Räder. Bei Börsenschluss resultierte ein Minus von mehr als 16 Prozent.

Der Kurs der DocMorris-Aktien hat sich in den letzten drei Monaten nahezu halbiert (Quelle: www.cash.ch)

Wir werden wohl nie erfahren, ob Bierbaum und Schmitz-Morkramer mittlerweile sogar ganz ausgestiegen sind. In der Blütezeit der ehemaligen «Zur Rose» verdienten sich die beiden Wahl-Zürcher einst eine goldene Nase. Im Mai 2018 mit gut drei Prozent eingestiegen, bauten die beiden Vermögensverwalter ihre Beteiligung in den darauffolgenden zwei Jahren in der Spitze bis auf knapp sieben Prozent aus. Im Januar 2021 bei Kursen von 400 Franken und mehr verabschiedeten sich Bierbaum und sein Geschäftspartner dann gerade noch rechtzeitig – und das mit üppigen Gewinnen.

Im Juli letzten Jahres war dann bekannt geworden, dass die beiden Vermögensverwalter sich wieder mit gut drei Prozent bei der Versandapotheke eingenistet hatten. Es macht nun ganz den Anschein, als stünde dieser Wiedereinstieg nicht mehr unter einem ganz so guten Stern.

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Das lange Warten der Aktionärinnen und Aktionäre hat ein Ende: Mit Stefan Bollinger hat die Bank Julius Bär einen neuen Firmenchef gefunden. Doch obwohl der ehemalige Goldman-Sachs-Mann als profunder Branchenkenner gilt, hält sich die Begeisterung in Börsenkreisen in Grenzen.

Letzteres ist denn auch weniger der Person Bollingers geschuldet, als vielmehr dem Umstand, dass er den Chefsessel erst kommenden Februar antritt. Antworten auf wichtige strategische Fragen seien nun vermutlich erst in sechs Monaten zu erwarten, schreibt etwa Bankenanalyst Mate Nemes von der UBS kurz und knapp. Er preist die Aktien von Julius Bär allerdings auch weiterhin mit einem 12-Monats-Kursziel von 60 Franken an.

Kursentwicklung der Aktien von Julius Bär im bisherigen Tagesverlauf (Quelle: www.cash.ch)

Nicht nur das lange Warten – auch die teils ziemlich wilden Spekulationen haben nun ein Ende. Ich persönlich begrüsse, dass mit Bollinger ein externer Kandidat das Rennen um den Chefsessel für sich entschieden hat. Unter seiner Leitung konnte die ihm zugeteilte Sparte bei Goldman Sachs die verwalteten Kundenvermögen in den letzten fünf Jahren mehr als verdoppeln. Das klingt vielversprechend.

Was die künftige Strategie und ein mögliches Aktienrückkaufprogramm – die Zürcher Kantonalbank schreibt von 300 Millionen Franken – betrifft, heisst es nun leider aber: Nach dem langen Warten ist vor dem langen Warten.

Der cash Insider nimmt Marktgerüchte sowie Strategie-, Branchen- oder Unternehmensstudien auf und interpretiert diese. Marktgerüchte werden bewusst nicht auf ihren Wahrheitsgehalt überprüft. Gerüchte, Spekulationen und alles, was Händler und Marktteilnehmer interessiert, sollen rasch an die Leser weitergegeben werden. Für die Richtigkeit der Inhalte wird keine Verantwortung übernommen. Die persönliche Meinung des cash Insiders muss sich nicht mit derjenigen der cash-Redaktion decken. Der cash Insider ist selber an der Börse aktiv. Nur so kann er die für diese Art von Nachrichten notwendige Marktnähe erreichen. Die geäusserten Meinungen stellen keine Kauf- oder Verkaufsempfehlungen an die Leserschaft dar.
 

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1 Kommentar

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neu-orakel

Richtig verstanden? Der Analyst mit dem mit Abstand tiefsten Kursziel hat sehr hohe Zahlenerwartungen gehabt? Im Text sind die Medikamentenrezepte erwähnt. Passt irgendwie schon nicht zusammen wenn man der Aktie kaum Positives entgennringt, stark auf Sell ist und aber dann eine Steigerung von einem zum nächsten Quartal von fast 50 % erwartet. Es sei denn man will solche Abstürze um 20 % an einem Tag wegen noch nicht mal komplett herausgegebenen Halbjahreszahlen.

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