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"Hin und Her macht die Taschen leer", pflegte der schon vor Jahren verstorbene André Kostolany stets zu sagen. "Und nur die der Banken voll", liesse sich diese Börsenweisheit sinnvollerweise ergänzen.
Schon seit Jahren klagen Banken über eine Flaute bei den Kundenaktivitäten. Die überraschende Aufgabe des Mindestkurses gegenüber dem Euro durch die Schweizerische Nationalbank (SNB) versprach hierzulande vorläufig zwar Linderung. Allerdings lassen die Börsenstatistiken erahnen, dass die Kunden längst in alte Verhaltensmuster zurückgefallen sind. Mit anderen Worten: Die Lust, das eigene Wertschriftendepot Veränderungen zu unterziehen, ist inzwischen wieder verschwindend gering.
Das bestätigen auch monatlich durchgeführte Erhebungen der MainFirst Bank. Für September offenbaren diese bei den indexierten Handelsvolumen im Jahresvergleich nämlich ein Minus von 7 Prozent. Selbst gegenüber dem schwachen August entspricht das noch immer einem leichten Rückgang um ein Prozent.
Aufsehen erregt insbesondere die zuletzt deutlich rückläufige Nachfrage nach strukturierten Produkten. Im September wurden an der Schweizer Börse SIX nur gerade 1,3 Milliarden Franken mit solchen Produkten umgesetzt. Berechnungen der MainFirst Bank zufolge ist das ziemlich genau ein Drittel weniger als im Vormonat respektive im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Der Kapitulation der SNB von Mitte Januar zum Trotz, beträgt das Minus seit Jahresbeginn rund 6 Prozent.
Aus diesem Grund sah man sich beim Bankinstitut gestern dazu veranlasst, die Namenaktien von Vontobel von "Outperform" auf "Neutral" herunterzustufen und das Kursziel auf 50 (57) Franken anzupassen. Die in Zürich beheimatete Traditionsbank gilt als einer der führenden Anbieter von strukturierten Produkten.
Eine Prognose aus dem Hause Kepler Cheuvreux lässt aus Sicht anderer Banken hoffen. Denn der für das Cross Asset Research tätige Stratege sagt den Börsen rund um den Globus turbulente Wochen vorher. Turbulent im Sinne von: Starken Kurs- und Stimmungsschwankungen unterliegend.
Nach dem Rücksetzer vom August macht der viel beachtete Experte noch einmal Raum nach oben aus. Mit einer nachhaltigen Erholung rechnet er dennoch nicht und sieht diese beim amerikanischen S&P-500-Index spätestens in der Region von 2040 bis 2075 Punkten auslaufen.
In Europa werde der EuroStoxx-50-Index bis Ende Jahr zwischen 2900 und 3000 Zählern unten und 3300 bis 3370 Punkten oben schwanken, so der Stratege. Für den breiter gefassten Stoxx-600-Index veranschlagt er hingegen ein Handelsband von 330 bis 375 Zählern.
Auch wenn der Experte es in seinem aktuellsten Kommentar nicht explizit schreibt, so lässt er doch zumindest durchblicken, dass sich diese Bandbreiten in den kommenden Wochen und Monaten durchaus für kurzfristige Aktienwetten nutzen lassen.
Unser Schweizer Aktienmarkt ist in der jüngeren Vergangenheit ziemlich launisch, und die Marktakteure sind sehr selektiv geworden. Ich bleibe bei meiner Einschätzung, dass sich die Aktienhausse nach nunmehr sieben Jahren in einem weit fortgeschrittenen Stadium befindet. Dieses ist geradezu berüchtigt für starke Kurs- und Stimmungsschwankungen. Setzt man auf die richtige Aktie, und findet rechtzeitig wieder den Ausstieg, lässt sich in dieser letzten Phase gutes Geld verdienen. Doch Vorsicht: Den letzten beissen bekanntlich die Hunde.
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Turbulenzen hin oder her - so richtig hoch in der Gunst der Banken und ihrer Analysten stehen die defensiven Qualitäten des Schweizer Aktienmarktes nicht. Soviel mir bekannt ist, rät nur gerade Kepler Cheuvreux zu einem Übergewicht in Aktien aus der Schweiz.
Allerdings scheinen auch die Strategen von Morgan Stanley Gefallen an Aktien aus unseren Landen zu finden. Denn nur so lässt sich erklären, weshalb mit Credit Suisse und Sonova die Valoren gleich zweier bekannter Schweizer Unternehmen unter den vier Schlüsselkaufempfehlungen der amerikanischen Grossbank für Europa zu finden sind.
Dem Weltmarktführer für Hörgeräte sagen die Experten wachstumsreiche Jahre vorher. Das Unternehmen stosse erst jetzt in den Markt für mobilfunkbasierende Geräte vor, so heisst es. Doch auch aufgrund des beeindruckenden Leistungsausweises der vergangenen zehn Jahre werden die Aktien von Sonova mit "Overweight" und einem Kursziel von 150 Franken zum Kauf empfohlen.
Bei der Credit Suisse erhofft man sich bei Morgan Stanley grundlegende Veränderungen unter dem neuen Firmenchef Tidjane Thiam. Dieser liess sich heute früh erstmals von der Öffentlichkeit in die Karten schauen. Auch die Aktien der kleineren der beiden Schweizer Grossbanken werden mit "Overweight" eingestuft. Das Kursziel lautet schon eine ganze Weile 31 Franken.
Morgan Stanley hat sich mit den Schlüsselkaufempfehlungen in den letzten Jahren einen Namen gemacht. Dass die Schweiz zwei der vier Schlüsselkaufempfehlungen stellt, zeigt: Unser Aktienmarkt ist besser als sein Ruf.
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