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Spielt ein Währungsstratege der Deutschen Bank da etwa auf einen Kollaps der Credit Suisse an?

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Wie ein Stratege der Deutschen Bank berichtet, werden zusehends Zweifel an der Stabilität des Schweizer Bankenplatzes laut. Ist das eine verdeckte Anspielung auf den jüngsten Aktienkurszerfall bei der Credit Suisse?

13.10.2022   12:30
Von cash Insider
Beim Betriebsgebäude Uetlihof der Credit Suisse in Zürich.
Beim Betriebsgebäude Uetlihof der Credit Suisse in Zürich.Quelle: cash

Der cash Insider berichtet im Insider Briefing jeweils vorbörslich von brandaktuellen Beobachtungen rund um das Schweizer Marktgeschehen und ist unter @cashInsider auch auf Twitter aktiv.

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Momentan vergeht kaum ein Tag, ohne dass nicht eine neue Hiobsbotschaft für die Aktionärinnen und Aktionäre der Credit Suisse eintreffen würde. Wie Bloomberg berichtet, hat es wieder einmal das amerikanische Justizministerium auf die Grossbank abgesehen. Es stehe der Verdacht im Raum, sie habe Kunden auch nach 2014 bei der Hinterziehung von Steuern geholfen. Das wiederum käme einem Verstoss gegen den milliardenschweren Vergleich von damals gleich, was die Bank vehement bestreitet.

Die Börse reagierte gestern Mittwoch dennoch ungehalten und strafte die Aktien mit Verlusten von bis zu 5 Prozent ab. Mit einem Minus von gut 50 Prozent seit Jahresbeginn trägt die Credit Suisse bei den Unternehmen aus dem Swiss Market Index (SMI) auch dieses Jahr wieder die Schlusslaterne. Eine Rolle, die sie vom letzten Jahre her nur zu gut kennt. Damals büssten die Valoren der Grossbank etwas mehr als 20 Prozent an Wert ein – während der SMI im ähnlichen Umfang zulegen konnte.

Die Geschwindigkeit des Kurszerfalls blieb auch im umliegenden Ausland nicht unbemerkt. Auf die Probleme der Credit Suisse angesprochen, gab sich José Antonio Alvarez in einem Interview mit Reuters kürzlich zwar entspannt. Er glaube nicht an eine Ansteckungsgefahr für andere Banken, so versuchte der Chef der spanischen Santander zu beruhigen. Allerdings warf alleine schon die Frage an sich in Börsenkreisen hohe Wellen.

Was wäre wenn? Diese Frage stellt sich auch die Deutsche Bank in einem 11 Seiten starken Sonderbericht ("Forex Special Report"). Wie der Autor Robin Winkler darin berichtet, werden nämlich zusehends Zweifel an der Stabilität des Schweizer Bankenplatzes laut – mit entsprechenden Folgen für den Franken.

Der Währungsstratege will zwar ganz klar verstanden wissen, dass es ihm nicht um die Möglichkeit einer Bankenkrise, sondern vielmehr darum geht, die zu erwartenden Auswirkungen auf die Entwicklung des Frankens aufzuzeigen. Neben der Rettung der UBS von 2008 thematisiert er denn auch die Immobilienkrise von Anfang der Neunzehnneunzigerjahre – und das ziemlich ausführlich. Und auch den Namen Credit Suisse sucht man im Sonderbericht vergebens.

Der Aktienkurs der Credit Suisse hat sich seit Jahresbeginn in etwa halbiert (Quelle: www.cash.ch)

Nichtsdestotrotz wird man beim Lesen das Gefühl nicht los, dass Winkler – wenn auch verblümt – auf einen potenziellen Kollaps der kleineren der beiden Schweizer Grossbanken anspielt. Seine Schlüsselbotschaft in Sachen Franken: Anders als bei früheren Krisen könne die Schweizerische Nationalbank (SNB) künftig auf Fremdwährungsreserven in Höhe von umgerechnet 800 Milliarden Franken zurückgreifen, um dem Franken zu Hilfe eilen zu können.

Bekanntheit erlangte Winkler übrigens, als er vor etwas mehr als einem Jahr vor Stagflationsgefahren warnte und als Schutz davor zum Kauf von Franken riet. Mit beidem lag er rückblickend goldrichtig, schwächte sich der Euro seither doch von 1,07 Franken auf weniger als 97 Rappen ab.

Man könnte schon fast behaupten, dass der Währungsstratege den grundlegenden Kurswechsel der SNB beim Franken antizipierte, noch bevor Thomas Jordan und seinen Direktoriumskollegen auch nur daran zu denken wagten. Bleibt mir nichts anderes übrig, als zu hoffen, dass es sich in Sachen Bankenkrise anders verhält...

 

Der cash Insider nimmt Marktgerüchte sowie Strategie-, Branchen- oder Unternehmensstudien auf und interpretiert diese. Marktgerüchte werden bewusst nicht auf ihren Wahrheitsgehalt überprüft. Gerüchte, Spekulationen und alles, was Händler und Marktteilnehmer interessiert, sollen rasch an die Leser weitergegeben werden. Für die Richtigkeit der Inhalte wird keine Verantwortung übernommen. Die persönliche Meinung des cash Insiders muss sich nicht mit derjenigen der cash-Redaktion decken. Der cash Insider ist selber an der Börse aktiv. Nur so kann er die für diese Art von Nachrichten notwendige Marktnähe erreichen. Die geäusserten Meinungen stellen keine Kauf- oder Verkaufsempfehlungen an die Leserschaft dar

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