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Wer den drei Indexschwergewichten Nestlé, Roche und Novartis ein unterdurchschnittliches Gewicht im Aktienportefeuille einräumte, übertraf den Swiss Market Index (SMI) in den letzten Jahren regelmässig. Erst neigten die Genussscheine von Roche zur Schwäche, dann liessen die Aktien von Nestlé den Kopf hängen. Mit einem Minus von mehr als 23 Prozent – den Dividendenabgang vom vergangenen April noch nicht aufgerechnet – fuhr der Nahrungsmittelmulti aus Vevey die schlechteste Kursbilanz in der traditionsreichen Firmengeschichte ein. Hausgemachte Probleme lassen grüssen.
Noch besser schnitt im Vergleich zum SMI ab, wer sich stattdessen bei Swiss Re, ABB oder Holcim zusätzliche Aktien anlachte. Nicht nur in hiesigen Börsenkreisen griff man in den vergangenen Jahren beherzt zu diesem Erfolgsrezept. Damit tat man es ausländischen Grossinvestoren gleich. Und so floss viel Geld aus den drei Schwergewichten in kleinere Indexkomponenten.
Roche in ungewohnter Rolle: Das Schwergewicht führt die diesjährige SMI-Gewinnerliste an (Quelle: www.cash.ch)
Ein Blick auf die diesjährige SMI-Gewinnerliste lässt nun aber erahnen, dass man mit dem Erfolgs-Rezept der letzten Jahre seit Januar ziemlich daneben liegt. Die Valoren von Roche (+20 Prozent) und Nestlé (+19,8 Prozent) führen das Siegerfeld momentan an – selbst wenn das Börsenjahr 2025 noch jung ist. Doch auch bei Novartis kann sich die bisherige Kursbilanz sehen lassen. Die Aktien des Pharmagiganten aus Basel knüpfen an die Gewinne aus dem vergangenen Jahr an und können mit dem SMI zumindest mithalten.
Zu Nestlé schrieb ich...
...und zu Roche...
Je höher die Kurse bei Nestlé, Roche und Novartis noch weiter klettern, desto mehr geraten diejenigen Fondsmanager und Vermögensverwalter, welche diesen Schwergewichten eine unterdurchschnittliche Gewichtung beimessen, in Erklärungsnot. Noch schmerzhafter wird es für diejenigen Marktakteure, welche gleich ganz auf diese Valoren verzichteten.
Wie mit jedem Trend an den Aktienmärkten gilt auch für das Erfolgs-Rezept der letzten Jahre: Der Krug geht zum Brunnen bis er bricht.
Die nächsten Wochen versprechen diesbezüglich jedenfalls spannend zu werden. Ich erhoffe mir wertvolle Anhaltspunkte in Bezug auf die künftige Positionierung hiesiger Aktienmarktakteure. Erstmals seit Jahren könnte es wieder zu umfassenden Umschichtungen in die drei SMI-Schwergewichte kommen.
Wie Schmidlin schreibt, erfüllt Gurit die Kriterien für einen Verbleib auf der Liste von Aktien, welche durch die Basler Kantonalbank abgedeckt werden, schon eine ganze Weile nicht mehr. Er schliesst deshalb nicht aus, dass das Unternehmen in naher Zukunft von besagter Liste gestrichen werden könnte. Das wiederum wäre eine Schmach für den einst ach so hochgejubelten Kunststoffspezialisten...
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