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Wer den Schaden hat, braucht für den Hohn nicht zu sorgen. So will es zumindest der Volksmund. Den Schaden haben vor allem die in Franken rechnenden Anleger, werden sie doch nicht mit Währungsgewinnen für ihre Kursverluste bei den Aktien entschädigt. Den Schaden haben aber auch die hiesigen Unternehmen. Den meisten von ihnen drohen substanzielle Gewinneinbussen, einigen darüber hinaus auch noch schmerzhafte Wertberichtigungen auf dem Lager oder auf Auslandsbeteiligungen.

Hohn haben bestenfalls die ausländischen Marktakteure übrig. Dank saftigen Währungsgewinnen auf dem Franken liess sich auf dem Buckel hiesiger Anleger unter dem Strich sogar noch Geld verdienen. Denn viele Aktien haben seit dem unpopulären Entscheid der Schweizerischen Nationalbank vom vergangenen Donnerstag weniger eingebüsst, als der Franken zulegen konnte.

Bei den in Franken rechnenden Anlegern herrscht noch immer Katerstimmung. Und das obschon der Swiss Performance Index (SPI) nach seinem jüngsten Rückschlag wieder Boden gutmachen konnte. Was bleibt ist eine gewisse Ratlosigkeit.

Das gilt auch für die Aktienstrategen von Kepler Cheuvreux. Sie wurden von den Entwicklungen der vergangenen Tage auf dem falschen Fuss erwischt und stufen den Schweizer Aktienmarkt in einer ersten Reaktion von "Overweight" auf "Neutral" zurück. Die Experten befürchten, dass die Europäische Zentralbank (EZB) am Donnerstag ein umfassendes Rückkaufprogramm für Staatsanleihen bekanntgeben wird. Dies werde dem Franken vermutlich noch einmal Auftrieb verleihen, so heisst es.

Bei einzelnen Aktien machen die Strategen hierzulande dennoch Einstiegsgelegenheiten aus. Überdurchschnittlich stark gelitten hätten jene von EFG International (Kurs minus 23 Prozent, Gewinnschätzungen minus 15 Prozent), Givaudan (Kurs minus 16 Prozent, Gewinnschätzungen minus 6 Prozent), Straumann (Kurs minus 28 Prozent, Gewinnschätzungen minus 16 Prozent) und Valora (Kurs minus 12 Prozent, Gewinnschätzungen minus 4 Prozent)  Diese Unternehmen haben eines gemeinsam: Ihr Börsenwert hat seit Donnerstag stärker gelitten als die zukünftige Gewinnentwicklung unter den Währungsverschiebungen leiden dürfte.

Es gibt aber auch Papiere, welche Kepler Cheuvreux zufolge noch zu wenig gelitten haben. Zu dieser Gruppe zählen jene von Arbonia-Forster (Kurs minus 16 Prozent, Gewinnschätzungen minus 41 Prozent), Lindt & Sprüngli (Kurs minus 4 Prozent, Gewinnschätzungen minus 12 Prozent), Micronas (Kurs minus 12 Prozent, Gewinnschätzungen minus 25 Prozent), Schmolz + Bickenbach (Kurs minus 9 Prozent, Gewinnschätzungen minus 24 Prozent), Sulzer (Kurs minus 8 Prozent, Gewinnschätzungen minus 22 Prozent) und UBS (Kurs minus 17 Prozent, Gewinnschätzungen minus 29 Prozent).

Die für Morgan Stanley tätigen Berufskollegen warten hingegen mit einer 57 Aktien starken Liste von europäischen Unternehmen mit einem hohen in Dollar anfallenden Ergebnisbeitrag auf. Aus Schweizer Sicht sind die Papiere von Sonova, Logitech, Syngenta, Roche, Straumann und Nestlé zu finden.

Einige dieser Namen finden sich allerdings auch auf der Liste von Schweizer Firmen wieder, welche zum Opfer eines anhaltend starken Frankens werden könnten. Als sehr negativ erachten die Amerikaner einen solchen nämlich für Geberit, Swatch Group, Julius Bär, Credit Suisse, UBS, Partners Group, Sonova, Straumann, Kühne + Nagel sowie Panalpina.

Ich bleibe weiterhin eher vorsichtig für unseren Schweizer Aktienmarkt und sehe, ähnlich wie die Experten von Kepler Cheuvreux, bestenfalls selektive Kaufgelegenheiten. Unter dem Strich haben die hiesigen Indizes genausoviel eingebüsst, wie die Gewinnschätzungen währungsbedingt zurückgenommen werden müssen. Unser Heimmarkt ist damit nicht wirklich attraktiver geworden. Kommt es an der amerikanischen Leitbörse in New York zu einer rund um den Globus gehenden Ausverkaufswelle, werden sich die hiesigen Aktien einer solchen nicht entziehen können. Auch wenn der jüngste Rückschlag fälschlicherweise diesen Anschein macht.

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Schon seit Wochen treffen immer wieder neue Kaufempfehlungen der UBS Investmentbank für die Namenaktien von Logitech ein. Nicht ohne Grund, kann der in Lausanne beheimatete Peripheriegerätehersteller doch auf einen Turnaround zurückblicken, der hierzulande seinesgleichen sucht.

Im jüngsten Kommentar schlägt der für die Grossbank tätige Verfasser ungewohnt vorsichtige Töne an. Zumindest was den erstarkten Franken anbetrifft, gibt der Experte zwar Entwarnung. Mit direkten Folgen für die Gewinnentwicklung sei nicht zu rechnen. Allerdings schliesst er nicht aus, dass der Börsenliebling bei seinen Gesamtjahresprognosen zurückkrebsen muss. Der Grund: Eine ungünstige Diskrepanz zwischen den in Dollar anfallenden Kosten und dem aus dem Dollarraum stammenden Umsatzbeitrag.

Dennoch werden die Papiere von Logitech bei der UBS Investmentbank mit einem neu 13 (15) Franken lautenden 12-Monats-Kursziel zum Kauf empfohlen. Dies überrascht, rechnet der verantwortliche Experte anders als andere seiner Berufskollegen über die kommenden Jahre doch nur mit einer leicht anziehenden Gewinnsteigerung. Mit seinen Prognosen liegt er um bis zu 23 Prozent unter den jeweiligen Konsensschätzungen.

Dass der zum Dollar schwache Euro ungünstige Folgen für Logitech hat, ist allgemein bekannt. Erstaunlicherweise sind bislang aber weder Gewinnschätzungsreduktionen eingetroffen, noch scheint die Gefahr einer Reduktion der firmeneigenen Jahresprognosen ein Thema zu sein. Bleibt zu hoffen, dass das Westschweizer Unternehmen anlässlich der Quartalsergebnispräsentation von kommender Woche wenigstens mit weiteren operativen Fortschritten aufwarten kann.