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Schweizer Aktien: Ausbeute auf zwei Empfehlungslisten fällt mager aus

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Zwei Banken legen Listen mit ihren Aktienempfehlungen vor. Dass kaum solche aus der Schweiz drauf zu finden sind, überrascht. Welche Aktien es dennoch geschafft haben. - Und: Ist die Kursschwäche bei Nestlé übertrieben?

06.06.2023   11:49
Von cash Insider
Smarties, eine der vielen Marken von Nestlé.

Smarties, eine der vielen Marken von Nestlé. Die Aktie des Westschweizer Konzerns schafft es gleich auf zwei Empfehlungslisten.

Quelle: imago images/Newscast \ UIG

Der cash Insider berichtet im Insider Briefing jeweils vorbörslich von brandaktuellen Beobachtungen rund um das Schweizer Marktgeschehen und ist unter @cashInsider auch auf Twitter aktiv.

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Die Aktienkurse sind in den letzten Wochen kräftig gestiegen – auch bei uns am Schweizer Aktienmarkt. Am breit gefassten Swiss Performance Index (SPI) gemessen, errechnet sich seit Januar ein ansehnliches Plus von fast 10 Prozent. Einige Einzelwerte – ich denke da etwa an jene der Genfer Bankensoftwareschmiede Temenos (+54 Prozent), des Insulinpumpenspezialisten Ypsomed (+48 Prozent) oder des Rheintaler Vakuumventilherstellers VAT Group (+47 Prozent) verbuchten sogar noch viel deutlichere Gewinne.

Auf der Liste der "Equity Top Picks" der Bank Julius Bär für den Juni sind die Aktienempfehlungen aus der Schweiz allerdings ziemlich dünn gesät. Auf der Liste preisen die Strategen der Zürcher Bank insgesamt 56 Titel zum Kauf an, knapp die Hälfte davon aus Europa.

Mit den Valoren von Nestlé und der Partners Group sind jedoch bloss zwei Vertreter aus der Schweiz zu finden. Bei den Aktien des Nahrungsmittelmultis aus Vevey lautet das Kursziel 130 Franken, bei jenen des Risikokapitalspezialisten aus dem steuergünstigen Baar hingegen 1100 Franken.

Dass die Ausbeute aus Schweizer Sicht etwas sehr mager ausfällt, überrascht. Denn schliesslich verliehen die Julius-Bär-Strategen ihrer Bekenntnis zum heimischen Aktienmarkt erst kürzlich wieder allen Nachdruck. Es gebe im jetzigen Umfeld viele gute Gründe, um auf defensive Aktien wie eben solchen aus der Schweiz zu setzen, so die Experten. Und: Man sei sowohl kurz- als auch längerfristig zuversichtlich für den Schweizer Markt.

Kursentwicklung der Accelleron-Aktien seit dem Börsengang (Quelle: www.cash.ch)

Neben den Kaufempfehlungen für die Valoren von Nestlé und der Partners Group liefern die Autoren des besagten Strategiepapiers mit Accelleron (Kursziel neuerdings 26 Franken), Roche (Kursziel 320 Franken) und Tecan (Kursziel 480 Franken) wenigstens drei weitere Ideen.

Wer nach Kaufempfehlungen für Aktien aus der Schweiz sucht, wird auch in einem aktuellen Strategiepapier der britischen Barclays nur bedingt fündig. Den Autoren um Chefdenker Emmanuel Cau zufolge eröffnen sich nicht zuletzt aufgrund des nachlassenden Teuerungsschubs neue Anlagemöglichkeiten.

Auf der 28 Namen starken Liste der wahrscheinlichsten Disinflations-Gewinner – von "A" wie Adyen bis "Z" wie Zalando – stösst man mit Roche, Ems-Chemie und Schindler immerhin auf drei Valoren aus der Schweiz. Sehr viel gibt aber auch das nicht her.

Ziemlich spannend finde ich, dass von den Dreien bloss die Partizipationsscheine von Schindler offiziell mit "Overweight" und einem Kursziel von 225 Franken eingestuft werden. Das Anlageurteil für die Genussscheine von Roche lautet "Equal Weight" mit einem Kursziel von 270 Franken und die Aktien von Ems-Chemie werden bei den Briten erst gar nicht mitverfolgt.

Auch wenn der Schweizer Aktienmarkt anderen europäischen Börsen seit Jahresbeginn hinterherhinkt, muss ich den Julius-Bär-Strategen durchaus Recht geben: Gerade aus Sicht einer Schweizer Aktienanlegerin oder eines Schweizer Aktienanlegers gibt es am Heimatmarkt kein Vorbeikommen. Viele der hiesigen Publikumsgesellschaften sind auf ihrem Gebiet entweder technologie- oder marktführend und ausserdem weit über die Landesgrenzen hinaus tätig.

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Die Aktien von Nestlé konnten zuletzt zwar etwas Boden gutmachen. Gegenüber dem Schlussstand vor Bekanntwerden, dass der langjährige Finanzchef François-Xavier Roger auf eigenen Wunsch hin zurücktritt, errechnet sich aber noch immer ein Minus von fast drei Prozent.

Kursentwicklung der Aktien von Nestlé in den letzten Tagen (Quelle: www.cash.ch)

Geht es nach dem für die Basler Kantonalbank tätigen Analysten Elmar Sieber, ist diese etwas gar harsche Reaktion der Börse ziemlich überrissen. Er will verstanden wissen, dass sich der Rücktritt Rogers wohl kaum negativ auf die Entwicklung von Nestlé auswirken wird. Zudem habe der Konzern mit Anna Manz ja bereits eine Nachfolgerin gefunden, wie Sieber weiter schreibt. Der Analyst erklärt sich die Kursverluste denn auch eher mit der generellen Schwäche bei defensiven Werten. Und zu diesen zählen die Valoren von Nestlé zweifelsfrei. Sieber hält daher sowohl an seiner "Übergewichten" lautenden Kaufempfehlung als auch am Kursziel von 127 Franken fest.

Interessant ist der Hinweis gegen Ende seines Kommentars, wonach er Aktien des Nahrungsmittelmultis besitzt. Das wiederum könnte Zweierlei bedeuten: So könnte bei seinen Aussagen durchaus auch eine Prise Zweckoptimismus zu vermuten sein. Dass Sieber sein eigenes Geld in Nestlé-Aktien investiert, zeigt jedoch unmissverständlich, wie zuversichtlich er fürs Unternehmen sein muss.

 

Der cash Insider nimmt Marktgerüchte sowie Strategie-, Branchen- oder Unternehmensstudien auf und interpretiert diese. Marktgerüchte werden bewusst nicht auf ihren Wahrheitsgehalt überprüft. Gerüchte, Spekulationen und alles, was Händler und Marktteilnehmer interessiert, sollen rasch an die Leser weitergegeben werden. Für die Richtigkeit der Inhalte wird keine Verantwortung übernommen. Die persönliche Meinung des cash Insiders muss sich nicht mit derjenigen der cash-Redaktion decken. Der cash Insider ist selber an der Börse aktiv. Nur so kann er die für diese Art von Nachrichten notwendige Marktnähe erreichen. Die geäusserten Meinungen stellen keine Kauf- oder Verkaufsempfehlungen an die Leserschaft dar.

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1 Kommentar

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watcher

Analysten von Bär und KB Baselland vor die Tür, raus! Nestlé stagniert bei Umsatz und Gewinn seit ca 20 Jahren und hält sich nur dank irren Milliardenaktienrückkäufen seit fast ebenso lang über Wasser. Kann ja nicht endlos so weitergehen ... und dann, gute Nacht!

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