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Zahlenenttäuschung

Schmerzhafte Kursverluste: Sind die dividendenstarken Aktien von Julius Bär nun ein Kauf?

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Nach einer Zahlenenttäuschung geraten die Valoren von Julius Bär an der Börse unter die Räder. Der cash Insider mit einer ersten Einschätzung. - Und: Kurzes Gastspiel eines erfolgreichen Substanzinvestors bei AMS Osram.

25.07.2024   12:00
Von cash Insider
Stefan Bollinger, designierter CEO von Julius Bär.

Stefan Bollinger, designierter CEO von Julius Bär.

Quelle: ZVG

Der cash Insider berichtet auch im Insider Briefing jeweils vorbörslich von brandaktuellen Beobachtungen rund um das Schweizer Marktgeschehen und ist unter @cashInsider auch auf Twitter aktiv.

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Die Aktien der Bank Julius Bär geraten heute Donnerstag unter die Räder. Zeitweise verlieren die dividendenstarken Valoren sogar prozentual zweistellig. Einmal mehr zeigt sich, dass eine hohe Dividendenrendite alleine nicht vor einem Kurshammer schützt.

Schon als die Zürcher Bank im Mai ihren Zwischenbericht für die ersten vier Monate vorlegte war klar, dass die erste Jahreshälfte keine einfache werden würde. So überrascht es mich denn auch nicht, dass die wichtigsten Finanzkennzahlen rückblickend teilweise deutlich schwächer als erhofft ausgefallen sind. Eine willkommene Ausnahme bildet neben der erfreulichen Entwicklung bei den verwalteten Kundenvermögen ausgerechnet der Zufluss neuer Anlagegelder. In dieser Paradedisziplin eines Vermögensverwalters hatte dieser noch im Mai enttäuscht.

Diesmal sind es die wegbrechenden Zinserträge, welche in Börsenkreisen hohe Wellen werfen. Im Jahresvergleich errechnet sich ein sattes Minus von mehr als 50 Prozent – was den Folgen des Benko-Debakels und der damit verbundenen Reduktion von Risiken in diesem Geschäftsfeld geschuldet sein dürfte.

Zudem hatten einige Analysten die Ankündigung eines neuen Aktienrückkaufprogramms erwartet. Ich könnte mir aber gut vorstellen, dass man diese Ehre dem künftigen Firmenchef Stefan Bollinger zuteilwerden lässt.

Kursdebakel bei den Valoren von Julius Bär im bisherigen Tagesverlauf (Quelle: www.cash.ch)

Für Vontobel-Analyst Andreas Venditti steht bereits heute fest, dass auf Bollinger zahlreiche "Baustellen" warten. Die wohl wichtigste sei, das verlorene Vertrauen der vielen Anspruchsgruppen zurückzugewinnen.


Zu aktuellen Kursen errechnet sich eine Dividendenrendite von 5,5 Prozent für die Julius-Bär-Aktien. Die starke und seit Januar nochmals bessere Eigenkapitalbasis liesse zudem ein Aktienrückkaufprogramm im Umfang von 300 bis 450 Millionen Franken zu.

Angesichts der vielen – teilweise auch hausgemachten – Probleme sind die Valoren kein "blinder" Kauf. Doch die Dividendenrendite ist attraktiv, ein Aktienrückkauf dürfte kommen und Bollinger scheint mir der richtige Mann zu sein, um die Zürcher Bank wieder auf Kurs zu bringen. Auch wenn nun Zeit gefragt ist...

+++

Im Mai berichtete ich von einem hochkarätigen Neuzugang im Grossaktionariat von AMS Osram. Wie damals aus einer Offenlegungsmeldung an die SIX Swiss Exchange hervorging, hatte sich der bekannte Substanzinvestor "Rich" Pzena mit seinem Investment-Vehikel mit gut drei Prozent beim Sensorenhersteller eingenistet.

Mysteriöse Kursschwäche bei den Aktien von AMS Osram in den letzten Wochen (Quelle: www.cash.ch)

Gerade in amerikanischen Börsenkreisen ist der 65-jährige Pzena kein Unbekannter. Mit seinem Investment-Vehikel Pzena Investment Management hat er sich auf stark unterbewertete Substanzaktien spezialisiert. Hierfür stehen ihm satte 35 Milliarden Dollar an Kundenvermögen zur Verfügung.

Ich begegnete der Beteiligungsnahme mit folgenden Worten:

...und weiter...

Als ich diese Zeilen schrieb, war ich mir nicht bewusst, dass es sich beim Einstieg des bekannten Substanzinvestors bloss um ein kurzes Gastspiel handeln würde. Denn wie nun bekannt wird, hat Pzena sein Aktienpaket schon wieder unter den meldepflichtigen Schwellenwert von drei Prozent reduziert. Vermutlich ist er mittlerweile sogar ganz ausgestiegen. Das würde auch die mysteriöse Kursschwäche der letzten Tage erklären.

Ich gehe davon aus, dass beim kurzzeitigen Grossaktionär unter dem Strich sogar Geld hängengeblieben ist. Die Beweggründe für den Ausstieg werden wir wohl nie erfahren. Fakt ist jedenfalls: Wer auf eine aktive Rolle des bekannten Substanzinvestors als Grossaktionär von AMS Osram hoffte, wird spätestens jetzt eines Besseren belehrt...

Der cash Insider nimmt Marktgerüchte sowie Strategie-, Branchen- oder Unternehmensstudien auf und interpretiert diese. Marktgerüchte werden bewusst nicht auf ihren Wahrheitsgehalt überprüft. Gerüchte, Spekulationen und alles, was Händler und Marktteilnehmer interessiert, sollen rasch an die Leser weitergegeben werden. Für die Richtigkeit der Inhalte wird keine Verantwortung übernommen. Die persönliche Meinung des cash Insiders muss sich nicht mit derjenigen der cash-Redaktion decken. Der cash Insider ist selber an der Börse aktiv. Nur so kann er die für diese Art von Nachrichten notwendige Marktnähe erreichen. Die geäusserten Meinungen stellen keine Kauf- oder Verkaufsempfehlungen an die Leserschaft dar.
 

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