Der cash Insider berichtet im Insider Briefing jeweils vorbörslich von brandaktuellen Beobachtungen rund um das Schweizer Marktgeschehen und ist unter @cashInsider auch auf Twitter aktiv.
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Renaissance Technologies zählt zu den Urgesteinen der amerikanischen Hedgefonds-Industrie – und dennoch gilt Firmengründer James Simons mit seinem Medaillon Fund noch immer als ein bunter Hund der Szene. Das mag auch damit zu tun haben, dass Simons als promovierter Mathematiker seinerzeit ein völliger Quereinsteiger war.
Bei uns in der Schweiz war Renaissance Technologies über die Jahre auch schon an Unternehmen wie Santhera, Cembra Money Bank, AMS oder Evolva beteiligt – wenn auch nicht bei allen à la Hausse.
Wie die Nachrichtenagentur Bloomberg berichtet, setzt das GameStop-Phänomen dem Hedgefondsanbieter sichtlich zu. Nachdem Kunden im Januar 1,85 Milliarden Dollar an Geldern abgezogen hätten, würden sich im Februar Rücknahmen in ähnlicher Höhe andeuten, so ist nachzulesen.
Gut möglich, dass sich Renaissance Technologies dann von Aktienpositionen trennen muss. Ob auch Schweizer Unternehmen davon betroffen sind, lässt sich nicht sagen. Momentan halten die Amerikaner keine Schweizer Firmenbeteiligungen von 3 Prozent oder mehr, womit sie sich unter dem Radarschirm der Öffentlichkeit bewegen.
Es würde nicht einer gewissen Ironie entbehren, wenn die an der New Yorker Börse zu beobachtenden Spekulationsexzesse ausgerechnet am sträflich vernachlässigten Schweizer Aktienmarkt zu Kollateralschäden führten.
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Der Bauchemiespezialist Sika ist seit Jahren in beneidenswert guter Verfassung. Selbst die Covid-19-Pandemie und ihre wirtschaftlichen Folgen konnten dem Unternehmen aus Baar nicht viel anhaben. Das blieb auch an der Börse nicht unbemerkt. Mit einem satten Plus von 33 Prozent zählten die Aktien zu den letztjährigen Gewinnern aus dem Swiss Market Index (SMI).
In den letzten Tagen bot sich den erfolgsverwöhnten Aktionären allerdings ein ungewohntes Bild: Die Papiere sind mit angezogener Handbremse unterwegs.
Nun begeht auch noch Analyst Martin Flückiger von Kepler Cheuvreux so etwas wie einen kleineren Tabubruch. Denn während seit Wochen ein Berufskollege nach dem anderen sein Kursziel anhebt, zückt Flückiger den Rotstift. Er beziffert das Kursziel neuerdings auf 285 (zuvor 290) Franken und macht damit die Erhöhung von Mitte Januar wieder rückgängig.
Beeindruckender Kursanstieg der Sika-Aktien über die letzten fünf Jahre (Quelle: www.cash.ch)
Flückiger geht davon aus, dass Sika am Freitag in einer Woche mit soliden Gewinnkennzahlen für das vergangene Jahr aufwarten kann. Mit Anpassungen bei den diesjährigen Zielvorgaben und den Mittelfristzielen rechnet er hingegen nicht. Dennoch hält der Analyst angesichts der guten Wachstumsaussichten an seiner Kaufempfehlung für die Papiere fest.
Ich bin schon jetzt neugierig, ob es bei dieser einen Kurszielreduktion bleibt – oder ob im Hinblick auf die Veröffentlichung der Gewinnkennzahlen weitere Analysten nachziehen werden. Und vielleicht löst sich die Handbremse am Freitag in einer Woche ja endlich wieder...
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Als der Sensorenhersteller AMS am frühen Dienstagmorgen mit einem überzeugenden Zahlenkranz aufwartete, mass die Börse den vorsichtigen Quartalsvorgaben ein grösseres Gewicht bei. Völlig zu Recht, kommt der Zahlenkranz als solcher doch einem Blick in den Rückspiegel gleich.
Dass das Unternehmen zwischen Januar und März weniger absetzt als zwischen Oktober und Dezember ist nicht eben ungewöhnlich. Mit diesem saisonalen Effekt alleine lassen sich die vorsichtigen Quartalsvorgaben allerdings nicht erklären.
Die AMS-Aktien blicken auf bewegte Tage zurück (Quelle: www.cash.ch)
Nun scheint sich der Nebel langsam zu lichten. Wie dem amerikanischen Broker Baird zu Ohren gekommen sein soll, hat der AMS-Grosskunde Apple bei den Komponenten fürs neue iPhone 12 mit Engpässen zu kämpfen. Die Probleme seien gravierend und könnten zu Lieferverzögerungen führen, so heisst es.
Das führt unweigerlich zur Frage, ob man bei AMS von den Lieferengpässen wusste und sich deshalb zu vorsichtigen Quartalsvorgaben genötigt sah. Falls nicht, verhiesse das wohl nichts Gutes.
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