Der cash Insider berichtet im Insider Briefing jeweils vorbörslich von brandaktuellen Beobachtungen rund um das Schweizer Marktgeschehen und ist unter @cashInsider auch auf Twitter aktiv.
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Es ist schon ziemlich zermürbend: Während die New Yorker Börse seit einer gefühlten Ewigkeit einen Rekord nach dem nächsten schreibt, ist der Swiss Market Index (SMI) zuletzt wieder auf den Stand von Mitte Juni zurückgefallen.
Momentan fliesst zwar Woche für Woche ein zweistelliger Milliardenbetrag in Aktien. Davon landet aber bloss ein Bruchteil am Schweizer Aktienmarkt – wenn überhaupt. Wie die Citigroup am letzten Montag berichtete, errechnet sich alleine für die Woche zum 16. Dezember ein Nettozufluss in Aktienfonds in Höhe von 46 Milliarden Dollar. Davon entfielen mehr als 29 Milliarden Dollar auf Fonds, welche ausschliesslich in amerikanische Unternehmen investieren. Ob und wie viele Milliarden in Schweizer Aktien flossen, ist nicht bekannt.
Eine ganz andere Strategie verfolgen angelsächsische Grossinvestoren. Wie gleich aus mehreren Londoner Quellen verlautet, versuchen einige Vertreter dieser mächtigen Spezies den Seitwärtstrend beim SMI für sich arbeiten zu lassen. Nach 150 bis 200 Indexpunkten werde bereits wieder Kasse gemacht – ganz nach dem Motto: Kleinvieh macht auch Mist.
Das würde auch erklären, weshalb das renommierte Börsenbarometer in den letzten Wochen nie mehr auf unter 10'250 Punkte zurückgefallen ist. Und wenn doch, dann bloss für wenige Minuten.
Entwicklung des SMI über die letzten 12 Monate (Quelle: www.cash.ch)
Darüber, ob der SMI ein Spielball dieser mächtigen Spekulanten bleibt, entscheidet nicht zuletzt die Frage, ob der besagte Seitwärtstrend von Dauer ist. Nur so lässt sich weiterhin erfolgreich "Range-Trading" betreiben, wie man dem in angelsächsischen Kreisen so schön sagt.
Erst am Montag berichtete ich in meiner Kolumne davon, dass der für Julius Bär tätige Mensur Pocinci das Börsenbarometer vor einer kräftigen Aufwärtsbewegung wähnt. Der bekannte Markttechnikexperte sieht es in einem ersten Schritt in die Region von 12'000 Punkten vorstossen. Längerfristig traut er ihm sogar einen Anstieg in die Nähe von 15'000 Punkten zu. Pocinci rät Anlegern deshalb, "bis über beide Ohren investiert" zu bleiben.
So sehr ich mir eine solche Aufwärtsbewegung auch wünschen würde, so sehr fehlt mir momentan noch der Glaube an eine solche. Und sollte Pocinci mit seiner gewagten Prognose doch richtig liegen, dann laufen wenigstens die angelsächsischen Grossinvestoren Gefahr, beim SMI zu früh Kasse zu machen und die Aufwärtsbewegung zu verpassen. Eine gesunde Portion Schadenfreude würde uns etwas längerfristig orientierten Marktakteuren dann durchaus zustehen...
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Seit Montagabend sind die hiesigen Aktienumsätze regelrecht weggebrochen. Alle Jahre wieder, so sollte man meinen. Fakt ist: Viele Grossinvestoren haben ihre Bücher bereits geschlossen und sich in die Berge verabschiedet.
Befreundete Händler empfinden ihren Arbeitsalltag feiertagsbedingt denn auch als lustloses Hin- und Hergeschiebe von Positionen. Die dabei entstehenden Kurse kommen aufgrund der dünnen Volumina eher willkürlich daher.
Ob sich die Aktienumsätze nächste Woche beleben, wenn mit Valuta kommenden Jahres gehandelt werden kann, wird sich zeigen müssen. Meine Vermutung: Die Grossinvestoren kehren deswegen nicht vorzeitig aus den Bergen an ihre Arbeitsplätze zurück.
Da die feiertagsbedingte Umsatzflaute für gewöhnlich auch von einer Nachrichtenflaute begleitet wird, werde ich nächste Woche die Gelegenheit nutzen, um einen Blick aufs ablaufende Börsenjahr zu werfen und meine Schweizer Aktienfavoriten für das Börsenjahr 2021 vorzustellen.
Ich bedanke mich an dieser Stelle ganz herzlich fürs Interesse und wünsche meinen Leserinnen und Lesern gesunde und besinnliche Weihnachtstage. Das nächste Insider-Briefing erscheint am Montag, 28. Dezember 2020 – genauso wie die Kolumne.
Herzlichst,
der cash Insider
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