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Verkaufsempfehlung

Nichts weiter als ein Nischen-Player - Analyst redet die Aktie von Meyer Burger klein

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Credit-Suisse-Analyst fühlt sich in seiner Verkaufsempfehlung für die Aktien von Meyer Burger bestärkt. Einmal mehr geizt er nicht mit Seitenhieben. - Und: Novartis wirft Milliarden für umstrittene Firma auf.

12.06.2023   11:54
Von cash Insider
Der Hautpsitz von Meyer Burger.

Der Hautpsitz von Meyer Burger.

Quelle: ZVG

Der cash Insider berichtet im Insider Briefing jeweils vorbörslich von brandaktuellen Beobachtungen rund um das Schweizer Marktgeschehen und ist unter @cashInsider auch auf Twitter aktiv.

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In den letzten Jahren machte Chefanalyst Patrick Laager von der Credit Suisse immer mal wieder mit gezielten Seitenhieben in Richtung Meyer Burger von sich reden. Oft mit Folgen für die Aktienkursentwicklung.

Nach einer längeren Pause – sein letzter Kommentar geht auf Mitte Februar zurück – bricht Laager nun sein Schweigen. Er erhöht das Kursziel zwar erneut und beziffert dieses auf 36 (zuvor 31) Rappen, stuft die Valoren des Solarunternehmens aber weiterhin mit "Underperform" ein. Seine Annahmen, auf welchen er sich mit seiner Verkaufsempfehlung abstützt, hätten sich bisher als richtig erwiesen, wie der Analyst festhält.
 

Laager befürchtet, dass Meyer Burger mit seiner Heterojunction-Technologie vermutlich nur einen Nischenmarkt bedienen kann. Er sieht das Unternehmen den Schwellenwert für den Massenmarkt von 5 Gigawatt wohl erst in vier Jahren und mit Investitionen von weiteren 800 Millionen Franken erreichen. Das höhere Kursziel begründet Laager damit, dass die Wahrscheinlichkeit von Finanzierungsbeiträgen aus Washington und Brüssel zuletzt zugenommen hat.

Kursentwicklung der Aktien von Meyer Burger über die letzten 12 Monate (Quelle: www.cash.ch)

Die Aussagen Laagers setzen den Meyer-Burger-Aktien auch jetzt wieder zu. Anders als bei früheren Seitenhieben gegen das Solarunternehmen zeigt sich die Börse allerdings nicht mehr ganz so beunruhigt.

Neugierig wie ich bin, habe ich mich mal ein bisschen schlau gemacht: Die jetzige Verkaufsempfehlung geht auf Mitte Juli 2019 zurück. Laager nahm damals die Wiederabdeckung der Aktien mit "Underperform" und einem Kursziel von 39 Rappen auf. Allerdings meine ich mich zu erinnern, schon im Dezember 2014 einer Verkaufsempfehlung durch die Grossbank begegnet zu sein. Lange ist es her...

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Novartis übernimmt die amerikanische Chinook Therapeutics. Das lassen sich die Basler bis zu 3,5 Milliarden Dollar, inklusive künftiger Meilensteinzahlungen von rund 300 Millionen Dollar kosten.

Wie Analyst Laurent Flamme von der Zürcher Kantonalbank schreibt, gilt das Interesse insbesondere den beiden Nierenmedikamenten Atrasentan und Zigakibart. Seines Erachtens könnten diese Wirkstoffe Iptacopan von Novartis sinnvoll ergänzen. Trotz ermutigenden Studienergebnissen will der Analyst das nicht unerhebliche Entwicklungsrisiko bei Atrasentan und Zigakibart verstanden wissen. Dennoch preist er die Aktien wie bis anhin mit "Übergewichten" zum Kauf an.

Mit wichtigen Zusatzinformationen wartet sein Berufskollege Elmar Sieber von der Basler Kantonalbank auf. Wie ich einem Kommentar aus seiner Feder entnehme, ist Chinook Therapeutics zumindest in New York kein unbeschriebenes Blatt. Erst vor wenigen Wochen geriet das Pharmaunternehmen ins Visier des berüchtigten Leerverkäufers Muddy Waters. Im Raum steht der Vorwurf der irreführenden Buchführung im Zusammenhang mit dem chinesischen Joint-Venture SanReno Therapeutics. Ausserdem stellen die Muddy-Waters-Analysten sowohl die Wirksamkeit als auch das Nebenwirkungsprofil von Atrasentan ernsthaft in Frage. Sie halten das Nierenmedikament deshalb für nicht zulassungswürdig.

Kursentwicklung der Novartis-Aktien im bisherigen Tagesverlauf (Quelle: www.cash.ch)

Diese Vorwürfe und Einschätzungen scheint man am Hauptsitz von Novartis in Basel allerdings nicht zu teilen. Und auch die Börse reagiert überraschend entspannt, werden die Aktien doch sogar mit Kursgewinnen belohnt.

Auch der Analyst der Basler Kantonalbank gewinnt der milliardenschweren Übernahme in seinem Kommentar letztendlich positive Aspekte ab. Er sieht im Firmenkauf sogar einen Glücksgriff, sollte Atrasentan tatsächlich zugelassen werden. Auch Sieber belässt seine Einschätzung vorerst bei "Übergewichten" mit einem Kursziel von 100 Franken.

Mich überrascht jedenfalls, dass die Vorwürfe von Muddy Waters in den hiesigen Wirtschaftsmedien heute Montag kein Thema sind. Apropos Muddy Waters: Mit dem satten Aufschlag von 67 Prozent, welchen Novartis gegenüber dem Schlusskurs vom Freitag für Chinook Therapeutics bezahlt, hat der Leerverkäufer mit seinen Wetten spätestens jetzt wohl ein ziemliches Problem.

 

Der cash Insider nimmt Marktgerüchte sowie Strategie-, Branchen- oder Unternehmensstudien auf und interpretiert diese. Marktgerüchte werden bewusst nicht auf ihren Wahrheitsgehalt überprüft. Gerüchte, Spekulationen und alles, was Händler und Marktteilnehmer interessiert, sollen rasch an die Leser weitergegeben werden. Für die Richtigkeit der Inhalte wird keine Verantwortung übernommen. Die persönliche Meinung des cash Insiders muss sich nicht mit derjenigen der cash-Redaktion decken. Der cash Insider ist selber an der Börse aktiv. Nur so kann er die für diese Art von Nachrichten notwendige Marktnähe erreichen. Die geäusserten Meinungen stellen keine Kauf- oder Verkaufsempfehlungen an die Leserschaft dar.

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4 Kommentare

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stormraider

das kommt davon wenn n anal yst versucht etwas hoch technisches zu verstehn und zu bewerten....

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peter+ern

Was die Analysten/innen empfehlen nehme ich zwar zur Kenntnis, aber sie beeinflussen meine Kauf-Verkauf-Entscheidungen nicht im Geringsten. Und damit bin ich sehr gut gefahren.

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clemens

Herr Patrick Laager hat schon diverse sehr gute Einschätzungen gemacht. Z. B. bei Implenia. Seine Kommentare sind bei sehr geschätzt.

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andyv

Ach der Herr Laager von der CS - Ihre Bewertungen in Bezug auf Meyer Burger sind genau so viel Wert wie die CS Aktien! Wie gut und Erfolgreich die CS Analysten sind, resp. waren brauche ich wohl nicht zu erwähnen.

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