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Ich wünsche allen meinen Leserinnen und Leser für 2015 gute Gesundheit, viel Erfolg, Freude und stets das nötige Quäntchen Glück an der Börse.

Die nächste Kolumne erscheint am Montag, 5. Januar 2015.

In diesem Sinne schon jetzt "ä guetä Rutsch"!

Der cash Insider


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Nach dem Rückschlag von Anfang Dezember hat der Schweizer Aktienmarkt seine Rekordjagd zwar noch nicht wieder aufgenommen. Dennoch konnte sich der breit gefasste Swiss Performance Index aus dem Abwärtssog befreien und viele andere europäische Börsenbarometer in den Schatten stellen. Allen Unkenrufen zum Trotz ist seit Jahresbeginn ein ansehnliches Kursplus von 13,4 Prozent aufgelaufen.

Als treibende Kraft erwiesen sich die drei Indexschwergewichte Nestlé, Roche und Novartis. Alleine die im Jahresvergleich um 36 Prozent höheren Aktien von Novartis trugen hierzulande mehr als die Hälfte zur Gesamtmarktentwicklung bei. Doch auch die Valoren von Roche und Nestlé standen jenen des Basler Pharmakonzerns in Nichts nach.

Auf der Jagd nach Rendite wurden private wie auch institutionelle Anleger im Jahresverlauf vor allem bei diesen dividendenstarken Indexschwergewichten fündig. Verstärkt wurde diese Jagd durch Spekulationen rund um ein Rückkaufprogramm der Europäischen Zentralbank für Staatsanleihen nach amerikanischem Vorbild. Diese gipfelten darin, dass sich die Schweizerische Nationalbank zu einer Einführung negativer Einlagezinsen gezwungen sah.

Die Flut hebt alle Boote, so will es eine alte Börsenweisheit. In den letzten Wochen und Monaten fiel das Handelsgeschehen allerdings deutlich selektiver als zuvor aus. Dementsprechend unterschiedlich schnitten meine vor Jahresfrist kommunizierten Schweizer Aktienfavoriten ab.

Nachdem sich das um 23,9 Prozent höhere Börsenbarometer im Vorjahr mit einem Plus von 40,1 Prozent klar schlagen liess, blieben die Aktienfavoriten in diesem Jahr mit einem Plus von 11,4 Prozent hinter dem um 15,2 Prozent festeren Swiss Performance Index zurück. Asche über mein Haupt.

Am besten schnitten die Aktien des Anlegerlieblings AMS ab. Unter Miteinbezug des Dividendenabgangs gewannen sie seit Jahresbeginn 74,3 Prozent, überraschend gefolgt von den Papieren der Zurich Insurance Group mit einer Avance von 29,7 Prozent. Die Bronzemedaille ging an die Valoren von BCV.

Das Schlusslicht bildeten hingegen die Aktien von Micronas mit einem Minus von 15,4 Prozent. Doch auch die Papiere von Basilea büssten nach einem starken Vorjahr 9,7 Prozent ein, genauso wie jene von Syngenta mit einem Minus von 5,9 Prozent.

Standardwerte:

Holcim

Wie gewonnen, so zerronnen. So gestaltet sich das Jahr zumindest aus Sicht der Aktionäre von Holcim. Denn die Valoren des Ostschweizer Zementkonzerns mussten einen Grossteil des vom geplanten Zusammenschluss mit dem Rivalen Lafarge gezündeten Kursfeuerwerks wieder preisgeben. Letztendlich resultierte nur noch ein unterdurchschnittliches Plus von 12,2 Prozent. Der Hochzeit des Weltmarktführers mit der Nummer zwei wird immer öfter mit Skepsis begegnet, obschon die beiden Unternehmen bereits Fortschritte zu vermelden haben und die Interessenten für die aus wettbewerbsrechtlichen Gründen zum Verkauf stehenden Geschäftsaktivitäten Schlange stehen. Die Aktien bleiben im Hinblick auf das kommende Jahr auf meiner Favoritenliste (siehe Kolumne von gestern).

Nestlé

Die als langweilig verschrienen Papiere von Nestlé konnten in den letzten zwölf Monaten zumindest mit dem Gesamtmarkt schritthalten. Und das obschon der Westschweizer Nahrungsmittelhersteller mit mässigen Zahlenkränzen aufwarten musste. Vermutlich wird Nestlé bei der organischen Umsatzentwicklung im laufenden Jahr erstmals das mittelfristige Wachstumszielband von 5 bis 6 Prozent verfehlen. Dennoch liess die Jagd nach Aktien mit defensiven Qualitäten und einer attraktiv hohen Dividendenrendite den Kurs zuletzt noch einmal kräftig steigen. Seit Jahresbeginn errechnet sich immerhin ein Plus von 16,2 Prozent. Dank ihrem Attribut als „sicherer Hafen“ und der zweifelsohne vorhandenen Fantasie einer grosszügigen Dividendenerhöhung oder zusätzlicher Aktienrückkäufe bleiben auch diese Papiere auf meiner Favoriten liste.

SGS

Die Aussichten von SGS haben sich in den letzten Monaten weiter eingetrübt. Mittlerweile bekunden nicht nur die Kunden aus dem Bergbau sichtlich Mühe. Der rasante Ölpreiszerfall stellt das Genfer Traditionsunternehmen auch in der Öl- und Gasindustrie vor Herausforderungen. Nachdem die Aktien deutlich unter ihre Jahreshöchststände gefallen sind, liegen sie nur noch um 5,9 Prozent über dem Stand von Ende letzten Jahres. Die längerfristigen Aussichten bleiben dennoch intakt und das Geschäft höchst barmittelgenerierend. Darüber hinaus verfügt SGS über einen beeindruckenden Leistungsausweis bei kleineren und ergänzenden Firmenübernahmen, weshalb ich den Papieren weiterhin eine Chance gebe.

Syngenta

Schon seit dem Frühjahr reiht sich bei Syngenta eine Enttäuschung an die nächste – mit verheerenden Folgen für die Aktienkursentwicklung. Obschon sich die Valoren des Basler Agrarchemieherstellers nach der überfälligen Marktzulassung des Spezialsaatguts Viptera im Schlüsselmarkt China von den Tiefstständen lösen konnten, resultiert im bisherigen Jahresverlauf ein Minus von 5,9 Prozent. Nach dem gescheiterten Zusammenschluss mit dem US-Rivalen Monsanto sind die Entscheidungsträger am Hauptsitz in Basel gefordert. Bleibt aus Aktionärssicht zu hoffen, dass sich diese endlich zu einem strategischen Befreiungsschlag in Form einer Annäherung an die ähnlich ausgerichteten Geschäftsaktivitäten von DuPont oder Dow Chemical durchringen. Noch macht Syngenta allerdings keine in diese Richtung gehenden Anstalten.

Zurich Insurance Group

Die Aktien der Zurich Insurance Group sorgen für die eigentliche Überraschung der vergangenen 12 Monate. Unter Berücksichtigung der im Frühling entrichteten Dividende errechnet sich ein Plus von 29,7 Prozent. Damit schafft es der Versicherungskonzern bei den im Swiss Market Index vertretenen Unternehmen weit oben in die Rangliste. Die Idee, dass die Papiere zu einer Aufholjagd auf jene anderer Schweizer Rivalen ansetzen könnten, ist damit aufgegangen.

Nebenwerte:

AMS

Die Aktien von AMS wurden ihrem Ruf als Börsenliebling mehr als gerecht. Der Halbleiterhersteller, der prominente Unternehmen wie Apple oder Samsung zu seiner Kundschaft zählt, erfuhr eine grundlegende Neubeurteilung und –bewertung seiner Valoren. Die langfristigen Aussichten bleiben zwar weiterhin intakt, scheinen mir mittlerweile jedoch weitestgehend eingepreist. Ähnlich verhält es sich mit den schon seit Monaten herumgereichten Gerüchten, wonach grosse Rivalen wie Texas Instruments, Microchip Technology oder Analog Devices an AMS interessiert seien. Die aufgelaufenen Gewinne im Umfang von 74,3 Prozent mitzunehmen, macht daher Sinn.

Basilea

Obschon Basilea mit dem Zulassungsantrag für das Medikament Isavuconazol bei der US-Gesundheitsbehörde FDA einen weiteren wichtigen Meilenstein erreichen konnte, fristen die Aktien des Basler Unternehmens ein Mauerblümchen-Dasein. Der geplante Alleingang und der Aufbau einer eigenen Vertriebsorganisation für die Präparate Ceftobiprole und Isavuconazol ausserhalb der USA geht für die Aktionäre zwar mit höheren Risiken einher, sollte sich die Transformation zum vollintegrierten Pharmahersteller früher oder später allerdings ausbezahlt machen. Das Minus von 9,7 Prozent seit Ende letzten Jahres bietet sich geradezu zum Einstieg an.

BCV

Die Aktien der BCV haben ihr Ausscheiden aus dem viel bachteten Stoxx Europe 600 Index mittlerweile gut verdaut. Nicht zuletzt dank der attraktiv hohen Dividendenrendite errechnet sich seit meiner Empfehlung ein Plus von 18,3 Prozent. Im Vergleich mit anderen Schweizer Bankaktien sind die Papiere nicht mehr länger günstig bewertet. Selbst in Erwartung einer sich abzeichnenden Lösung im Steuerstreit mit den USA hält sich das weitere Kurspotenzial in Grenzen. Nicht zuletzt auch aufgrund der vermutlich noch für längere Zeit tiefen Zinsen.

Micronas

Den Aktien von Micronas ist es bisher nicht gelungen, ihr Mauerblümchen-Dasein abzuschütteln. Währungsverschiebungen, namentlich der durch die Geldpolitik der Bank of Japan geschwächte Yen, bleiben aus Sicht des Halbleiterherstellers ein allgegenwärtiger Problemherd. Zwar hat das Unternehmen in der Vergangenheit Massnahmen ergriffen, um sich gegen die Folgen der japanischen Geldpolitik zu rüsten. Mehr als erste scheue Erfolge konnte das Unternehmen bislang aber nicht verbuchen. Die Papiere von Micronas fielen in den letzten Tagen Bereinigungstransaktionen zum Opfer. Der damit verbundene Verkaufsdruck liess die Kurse im Jahresverlauf um 15,4 Prozent einbrechen.