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Kursverluste nach Verkaufsempfehlung: Gar frostiger Empfang für die Aktie des neusten SMI-Debütanten

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Anders als zu erwarten wäre, hatten die Aktien von SMI-Aufsteiger Kühne+Nagel zuletzt Kursverluste zu beklagen. Der cash Insider erklärt weshalb. - Und: Grossinvestor langt bei den dividendenstarken Helvetia-Aktien zu.

07.06.2023   11:55
Von cash Insider
Kühne+Nagel-Hauptsitz in Schindellegi.

Kühne+Nagel-Hauptsitz in Schindellegi.

Quelle: ZVG

Der cash Insider berichtet im Insider Briefing jeweils vorbörslich von brandaktuellen Beobachtungen rund um das Schweizer Marktgeschehen und ist unter @cashInsider auch auf Twitter aktiv.

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Die Würfel sind gefallen: Die Aktien von Kühne+Nagel werden voraussichtlich schon kommende Woche für jene der Credit Suisse in den Swiss Market Index (SMI) aufsteigen. Dass ausgerechnet die amerikanische Börsenaufsicht SEC diesbezüglich ein Wörtchen mitzureden hat, entbehrt nicht einer gewissen Komik. Denn erst wenn die Amerikaner grünes Licht für den Vollzug der Credit-Suisse-Übernahme durch die UBS sowie für die anschliessende Dekotierung der in New York gehandelten Aktien geben, ist das Vorhaben auch wirklich in trockenen Tüchern.

Für den SMI-Debütanten Kühne+Nagel gab es gestern Dienstag erst einmal einen ziemlich frostigen Empfang. Entgegen den anders lautenden Erwartungen einiger Beobachter büssten die Valoren des Transporteurs aus Schindellegi zeitweise mehr als 5 Prozent ein.

Mich überrascht diese – wenn auch etwas gar harsche – Börsenreaktion nicht. Wie zuvor schon bei anderen Aufsteigern wie etwa bei Logitech oder der Partners Group zieht ein Wechsel aus dem SMI Midcap Index (SMIM) in den SMI unter dem Strich sogar indexbedingte Verkäufe nach sich.

Heute Mittwoch setzt den Aktien von Kühne+Nagel zudem eine 69 Seiten starke Studie von Morgan Stanley zur europäischen Transportindustrie zu. Darin nimmt der Autor Cedar Ekblom die Wiederabdeckung der Valoren von Kühne+Nagel mit einer "Underweight" lautenden Verkaufsempfehlung sowie mit einem Kursziel von gerade einmal 257 Franken auf.

Kursentwicklung der Aktien von Kühne+Nagel in den letzten Tagen (Quelle: www.cash.ch)

Im Zuge von Problemen entlang der Lieferketten hätten sich die Frachtstückansätze in den letzten zwei Jahren vervielfacht und sich für die Transporteure als wahre Goldgrube erwiesen. Damit sei nun aber Schluss, wie der Studienautor schreibt. Zudem berichtet der Analyst von Anhaltspunkten, wonach sich die Handelsaktivitäten zuletzt verlangsamt haben. In Erwartung von Überkapazitäten rechnet er sowohl in der Luft- als auch in der für Kühne+Nagel wichtigen Seefracht mit Druck auf die Frachtstückansätze. Lange Rede, kurzer Sinn: Die goldenen Zeiten für die Transporteure gehören wohl der Vergangenheit an.

Kühne+Nagel hat in der jüngeren Vergangenheit gefühlt alles richtig gemacht. Selbst die kritischen Stimmen rund um die milliardenschwere Übernahme der chinesischen Apex sind längst verstummt. Und auch wenn bei den Frachtstückansätzen wieder Normalität einkehren dürfte, kann das Unternehmen künftig aus einer Position der Stärke heraus operieren.

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Still und leise hat Blackrock in den letzten Wochen von den dividendenstarken Aktien der Helvetia zugekauft. Mit seinem 4,2-Prozent-Paket steigt der weltgrösste Vermögensverwalter erstmals seit mehr als drei Jahren wieder in den erlauchten Kreis der bedeutendsten Aktionäre auf, wie eine Offenlegungsmeldung an die SIX Swiss Exchange verrät.

Kursentwicklung der Helvetia-Aktien seit Jahresbeginn (Quelle: www.cash.ch)

Dass sich die Amerikaner dann doch als Käufer von Aktien zu erkennen geben mussten, ist dem Umstand geschuldet, dass ihnen mit dem Überschreiten der 3-Prozent-Marke bei den Stimmrechten eine Meldepflicht erwuchs. Dass diese Meldepflicht auf den 31. Mai zurückgeht, ist kein Zufall. An diesem Tag stiegen die Valoren der Ostschweizer Versicherungsgruppe nämlich in die Aktienindizes von MSCI auf. Indexorientierte Grossinvestoren wie Blackrock mussten sich im Hinblick darauf Aktien anlachen – ob sie nun wollten oder nicht.

Zur Erinnerung: Schätzungen zufolge orientieren sich weltweit Vermögenswerte in Höhe von nicht weniger als 16'300 Milliarden Dollar an den MSCI-Indizes. Da kann eine Indexaufnahme eines wie Helvetia mit umgerechnet knapp 7 Milliarden Dollar bewerteten Unternehmens das Aktionariat schon ganz schön durcheinander wirbeln.

Ich wäre jedenfalls nicht überrascht, wenn sich zeitnah weitere neue Grossaktionäre zu erkennen geben würden. Es tummeln sich nämlich weitere namhafte Fondsanbieter und Vermögensverwalter im Aktionariat der Versicherungsgruppe - mit Aktienpaketen unter 3 Prozent, versteht sich.

 

Der cash Insider nimmt Marktgerüchte sowie Strategie-, Branchen- oder Unternehmensstudien auf und interpretiert diese. Marktgerüchte werden bewusst nicht auf ihren Wahrheitsgehalt überprüft. Gerüchte, Spekulationen und alles, was Händler und Marktteilnehmer interessiert, sollen rasch an die Leser weitergegeben werden. Für die Richtigkeit der Inhalte wird keine Verantwortung übernommen. Die persönliche Meinung des cash Insiders muss sich nicht mit derjenigen der cash-Redaktion decken. Der cash Insider ist selber an der Börse aktiv. Nur so kann er die für diese Art von Nachrichten notwendige Marktnähe erreichen. Die geäusserten Meinungen stellen keine Kauf- oder Verkaufsempfehlungen an die Leserschaft dar.

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