Der cash Insider berichtet im Insider Briefing jeweils vorbörslich von brandaktuellen Beobachtungen rund um das Schweizer Marktgeschehen und ist unter @cashInsider auch auf Twitter aktiv.
+++
In all den Jahren war Mensur Pocinci immer mal wieder Gast in meiner Kolumne. Der für die Bank Julius Bär tätige Charttechniker und Autor der wöchentlich erscheinenden Publikation "Technical Investment Strategy" geniesst in hiesigen Börsenkreisen nämlich ein hohes Ansehen.
Das mag auch mit den Erfolgen seines "Swiss Equities Portfolios" zu tun haben, welches er seit Juli 2013 führt. Mit seinen Aktienempfehlungen liess Pocinci den Swiss Performance Index (SPI) in all den Jahren regelmässig hinter sich zurück.
Zuletzt lief es für den Experten allerdings nicht mehr ganz so rund. Nach einem Rückschlag um 35 Prozent seit Januar bewegt sich die langjährige Entwicklung seiner Empfehlungsliste zwar immer noch im Rahmen des SPI.
In einem ersten Schritt nahm er kürzlich die Aktien von ABB, Nestlé und Zurich Insurance ins Musterportfolio auf. Ausserdem setzte der Charttechniker auch jene der Swatch Group wieder auf seine Empfehlungsliste – gerade mal eine Woche nachdem er unglücklich auf der Titelposition ausgestoppt worden war. Zu diesem Zeitpunkt hielt er von den 2,4 Millionen Franken knapp 1,5 Millionen Franken als taktische Liquidität.
Mit der Rückkehr auf über 80 Franken hellt sich die charttechnische Ausgangslage der Novartis-Aktien auf (Quelle: www.cash.ch)
Nun legt er mit weiteren Käufen nach, wobei mit dem Schwergewicht Novartis nur eine der Aktien im Swiss Market Index (SMI) vertreten ist. Pocinci rät seiner Leserschaft sowohl beim Pharmazulieferer Bachem als auch beim Kreditkartenspezialisten Cembra Money Bank, beim Pharmagrossisten Galenica, beim Industriekonzern Georg Fischer, beim Schokoladehersteller Lindt&Sprüngli sowie beim Laborausrüster Tecan zum Einstieg.
Damit setzt sich das "Swiss Equities Portfolio" neuerdings wieder aus 14 Titelpositionen zusammen. Ich wage mich zu erinnern, dass der Experte in der Spitze bis zu 25 Empfehlungen parallel zueinander am Laufen hatte.
Gut möglich, dass er über die nächsten Wochen weitere Käufe tätigen wird. Denn zum einen hat er seine Einschätzung für den SMI erst kürzlich von "Bearish" auf "Neutral" überarbeitet und zum anderen gehen die Aktienmärkte saisonal betrachtet in die beste Zeit des Jahres über.
Am kommenden Donnerstag wage dann auch ich einen Blick zurück und ziehe eine weitere Zwischenbilanz bei meinen Schweizer Aktienfavoriten für 2022.
+++
Noch vor wenigen Jahren tummelte sich die internationale Finanzprominenz im Grossaktionariat von Ascom. Nachdem der Spitalkommunikationsspezialist die Erwartungen mehr als einmal enttäuscht hat, fristet er an der Börse allerdings schon fast so etwas wie ein Mauerblümchen-Dasein.
In den letzten Wochen konnten die Aktien still-und-leise etwas Boden gutmachen – begleitet von mehreren Offenlegungsmeldungen an die SIX Swiss Exchange. Diese wiederum offenbaren Käufe aus dem Genfer Raum. So hat der Pictet Swiss Mid Small Cap Fund sein Paket kontinuierlich auf zuletzt 8,6 Prozent ausgebaut.
Kursentwicklung der Ascom-Aktien seit Jahresbeginn (Quelle: www.cash.ch)
Ob der Fondsmanager mit seiner Wette richtig liegt, zeigt sich frühestens im März nächsten Jahres. Ascom legt nämlich nur halbjährlich Rechnung ab. Wertvolle Erkenntnisse verspricht der kommende Donnerstag, wenn sich die Firmenlenker an der diesjährigen Zürcher Kantonalbank Swiss Equity Conference zu Wort melden.
Im Wissen, dass der Pictet Swiss Mid Small Cap Fund knapp 1,2 Milliarden Franken an Fondsvermögen aufweist, fällt die Wette des Fondsmanagers auf die Aktien von Ascom nicht allzusehr ins Gewicht. Jedenfalls weist das Paket bloss einen Marktwert von knapp 19 Millionen Franken auf. Das ist nahezu nichts, verglichen mit den drei grössten Beteiligungen wie etwa Lindt&Sprüngli mit 111 Millionen Franken, Kühne+Nagel mit 73 Millionen Franken oder Julius Bär mit 71 Millionen Franken.
Der cash Insider nimmt Marktgerüchte sowie Strategie-, Branchen- oder Unternehmensstudien auf und interpretiert diese. Marktgerüchte werden bewusst nicht auf ihren Wahrheitsgehalt überprüft. Gerüchte, Spekulationen und alles, was Händler und Marktteilnehmer interessiert, sollen rasch an die Leser weitergegeben werden. Für die Richtigkeit der Inhalte wird keine Verantwortung übernommen. Die persönliche Meinung des cash Insiders muss sich nicht mit derjenigen der cash-Redaktion decken. Der cash Insider ist selber an der Börse aktiv. Nur so kann er die für diese Art von Nachrichten notwendige Marktnähe erreichen. Die geäusserten Meinungen stellen keine Kauf- oder Verkaufsempfehlungen an die Leserschaft dar. |
1 Kommentar
Gestern sprachen die Goldmänner von Sachs von einem Kursfeuerwerk am Aktienmarkt. Heute raten sie von Aktien ab!