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Kaufempfehlung: Deutscher Investorenbrief stiftet bei der Aktie von AMS Osram Verwirrung

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Die Aktien von AMS Osram werden in einem deutschen Investorenbrief erneut zum Kauf angepriesen. Diesmal vertun sich die Autoren allerdings. - Und: Wiederholt die Swatch Group den Überraschungserfolg der MoonSwatch?

19.12.2022   11:58
Von cash Insider
Alexander Everke ist seit März 2016 CEO von AMS.

Alexander Everke ist seit März 2016 Firmenchef von AMS.

Quelle: ZVG

Der cash Insider berichtet im Insider Briefing jeweils vorbörslich von brandaktuellen Beobachtungen rund um das Schweizer Marktgeschehen und ist unter @cashInsider auch auf Twitter aktiv.

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Kürzlich listeten die Autoren eines vielgelesenen deutschen Investorenbriefs – in hiesigen Börsenkreisen seit Jahren auch als "Düsseldorfer " bekannt – Aktien aus der Schweiz auf, welchen sie über die nächsten 18 bis 24 Monaten eine Kursverdoppelung zutrauen. Die Liste reicht von "A" wie AMS Osram über "T" wie Tecan und Temenos bis zu "V" wie Vetropack.

Ich kommentierte diese elf Aktien starke Liste damals wie folgt:

...und...

Auch in der neusten Ausgabe des Investorenbriefs preisen die Autoren die Aktien von AMS Osram zum Kauf an – und das bereits zum wiederholten Mal. Ihres Erachtens stimmt die Logik hinter dem milliardenschweren Zusammenschluss von AMS mit der einstigen Siemens-Tochter Osram noch immer.

Nun wird es aber skurril, scheint sich bei der neusten Kaufempfehlung zu Kursen zwischen 6,50 und 7 Euro – wie es alleine schon die Währung vermuten lässt – doch alles um die in Wien gehandelten Titel des Sensorenherstellers zu drehen. Das überrascht insofern, als dass sich die Autoren bisher ausschliesslich auf die in Zürich kotierten Stücke konzentrierten. Da stellt sich mir doch die Frage, ob sie die vorangegangenen Kaufempfehlungen überhaupt noch auf dem Radar hatten.

Im Mai dieses Jahres stifteten die Autoren schon einmal mit einer Empfehlung für die Aktien von AMS Osram Verwirrung, als sie behaupteten, dass der Architekt der milliardenschweren Osram-Übernahme, Alexander Everke, das Unternehmen in Richtung des Rivalen AMSL verlassen werde. Das stimmt so nicht, bleibt er seinem bisherigen Arbeitgeber doch auch in seiner Rolle als künftiger AMSL-Aufsichtsrat als Firmenchef erhalten.

Ich bin jedenfalls neugierig, ob die Autoren in der kommenden Ausgabe ihres Investorenbriefs mit klärenden Worten aufwarten werden.

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Als die Experten von Mirabaud Securities vor wenigen Tagen ihre Schweizer Favoriten für 2023 kommunizierten, war ich ziemlich verblüfft: Unter den zehn Aktien, um die es den Genfern zufolge kein Drumherum kommen gibt, sind nicht nur die des Luxusgüterherstellers Richemont, sondern auch jene der Rivalin Swatch Group zu finden.

Dass diese beiden Valoren prominent vertreten sind, überrascht mich insofern, als dass sich die Anhaltspunkte häufen, wonach die gedrückte Kauflaune zusehends auch auf die Luxusgüterindustrie übergreift. Das berichtet unter anderem die britische Barclays und stützt sich dabei auf Erhebungen führender Kreditkartenanbieter ab.

Die Gleichung ist denkbar einfach: Steigen die Lebenshaltungskosten, bleibt auch bei den Besserverdienenden Ende Monat weniger Geld für die schönen Dinge im Leben übrig – eben beispielsweise für Luxusartikel.

Das hält allerdings auch den Luxusgüteranalysten Jon Cox bei Kepler Cheuvreux nicht davon ab, seinen Kaufempfehlungen für die beiden Aktien nochmals Nachdruck zu verleihen. Bei den Valoren von Richemont kommt er auf ein Kursziel von 140 Franken, bei jenen der Swatch Group sogar auf eines von 310 Franken.

Kursentwicklung der Inhaberaktien der Swatch Group seit Jahresbeginn.

Kursentwicklung der Inhaberaktien der Swatch Group seit Jahresbeginn.

Quelle: cash.ch

Den Bielern gelang mit der "MoonSwatch" kürzlich ein grosser Wurf. Egal ob Überraschungserfolg oder kühl kalkuliert – der Analyst geht davon aus, dass sich künftig nach demselben Strickmuster weitere kommerzielle Gelegenheiten ergreifen lassen. Solche sieht er etwa bei der James Bond Omega Seamaster oder der Jacques Cousteau Blancpain Fifty Fathoms.

Darauf abgestützt erhöht Cox seine Schätzungen für die Swatch Group. Mit seinen neuen Annahmen liegt er um rund 10 Prozent über den durchschnittlichen Gewinnerwartungen seiner Berufskollegen bei anderen Banken. Dieser Umstand spiegelt sich jedoch bereits im Kursziel von 310 Franken wider.

Für mich zählt Cox zu den Veteranen unter den Luxusgüteranalysten. Ich wäre deshalb gar nicht mal so überrascht, wenn seine Ideen am Hauptsitz des Uhrenherstellers in Biel auf offene Ohren stossen würden. Ob das ausreicht, um die Aktien der Swatch Group zum heissen Favoriten für 2023 zu küren, ist hingegen fraglich...

 

Der cash Insider nimmt Marktgerüchte sowie Strategie-, Branchen- oder Unternehmensstudien auf und interpretiert diese. Marktgerüchte werden bewusst nicht auf ihren Wahrheitsgehalt überprüft. Gerüchte, Spekulationen und alles, was Händler und Marktteilnehmer interessiert, sollen rasch an die Leser weitergegeben werden. Für die Richtigkeit der Inhalte wird keine Verantwortung übernommen. Die persönliche Meinung des cash Insiders muss sich nicht mit derjenigen der cash-Redaktion decken. Der cash Insider ist selber an der Börse aktiv. Nur so kann er die für diese Art von Nachrichten notwendige Marktnähe erreichen. Die geäusserten Meinungen stellen keine Kauf- oder Verkaufsempfehlungen an die Leserschaft dar.

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1 Kommentar

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peter+ern

Unter den Investoren-Brief-Autoren scheint es einige "komische Vögel" zu geben. Und diese Briefe scheinen auch nicht gratis zu sein. Es bleibt deshalb fraglich, ob sich so ein Investoren-Brief-Abonnement für den Anleger wirklich lohnt.

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