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Für Chefdenker Mathieu Racheter von der Bank Julius Bär bietet sich Anlegern am Schweizer Aktienmarkt die Beste aller Welten, wie er kürzlich in einem 15 Seiten starken Strategiepapier verriet. Seines Erachtens bestechen die hiesigen Unternehmen nicht nur mit überdurchschnittlich hohen, sondern eben auch mit vergleichsweise widerstandsfähigen Gewinnmargen.

Zur Erinnerung: Von den jeweiligen Kurszielen der bankeigenen Analysten für die 20 Aktien aus dem Swiss Market Index (SMI) ausgehend, kommt der Autor auf ein durchschnittliches Aufwärtspotenzial von 15 Prozent für das Börsenbarometer. Angetan haben es dem Strategen insbesondere die Valoren von ABB (Kursziel 36 Franken), Lonza (Kursziel 740 Franken), Nestlé (Kursziel 135 Franken), Roche (360 Franken), Swiss Life (Kursziel 650 Franken) und UBS (Kursziel 19 Franken).

Bank Julius Bär: Auf diese sechs Schweizer Aktien sollten Anleger jetzt setzen


Nun trifft ein weiteres Strategiepapier aus der Feder Racheters ein. Gemeinsam mit Christian Gattiker nennt er seine Aktienempfehlungen für die Zeit bis Ende Jahr. Bei den Wachstumsunternehmen setzt er aus Schweizer Sicht auf die Valoren der Genfer Bankensoftware-Schmiede Temenos (Kursziel 100 Franken), bei den Gewinnern in Sachen Energieeffizienz auf die von ABB (Kursziel 36 Franken) und bei den Unternehmen aus der Gesundheitsindustrie auf jene von Lonza (Kursziel 740 Franken) und Tecan (Kursziel 480 Franken).

Die ABB-Aktien finden bei Julius Bär gleich in zwei Strategiestudien Erwähnung (Quelle: www.cash.ch)

Mit ABB und Lonza treffen wir wenigstens auf zwei "alte Bekannte" aus dem vorangegangenen Strategiepapier. Hinzu kommt der Lebensversicherer Swiss Life, der auch in einem weiteren Papier der Zürcher Bank zum Thema "zu stark abgestrafte Aktien" als einziges Unternehmen aus der Schweiz Erwähnung findet – womit sich der Kreis wieder schliesst.

Interessant finde ich, dass die Experten von Julius Bär im einen Strategiepapier den Schwerpunkt auf Aktien von Unternehmen mit einem weitestgehend von der Wirtschaftsentwicklung unabhängigen Tagesgeschäft setzen, in den beiden anderen hingegen auf solche von konjunkturabhängigen Firmen wie etwa Temenos. Ganz nach dem Motto: Das Eine tun und das Andere nicht seinlassen...

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Gestern Montag berichtete ich in meiner Kolumne von einem ziemlich drastischen Schritt eines Analysten bei Zur Rose: Elmar Sieber von der Basler Kantonalbank setzt die Abdeckung der Aktien der Versandapotheke aus – und das mit sofortiger Wirkung. Er begründet seinen Entscheid damit, dass das Unternehmen die bankeigenen Mindestkriterien für eine Aktienanlage nicht länger erfülle.

Das hält die Autoren eines beliebten Investorenbriefs aus Deutschland – in hiesigen Börsenkreisen auch als "Düsseldorfer" bekannt - allerdings nicht davon ab, eine Kaufempfehlung für die niedergetrampelten Aktien von Zur Rose und Shop Apotheke auszusprechen. Auf mich wirkt die Empfehlung ziemlich verklausuliert. Internet-Apotheken seien eine gute Idee, aber in der Sache noch nicht ausgereift, ist da etwa zu lesen. Und weiter: Auf die Beratung einer stationären Apotheke könne vielfach nicht verzichtet werden. Dennoch raten die Autoren bei Zur Rose bei Kursen um die 50 Franken neuerdings zum Einstieg.

Kurszerfall bei den Zur-Rose-Aktien in den letzten 12 Monaten (Quelle: www.cash.ch)

Zum Thema Zur Rose schrieb ich:

...und...

Bleibt mir nichts anderes übrig als zu hoffen, dass diese beiden Empfehlungen des Investorenbriefs unter einem besseren Stern stehen als jene der letzten Wochen und Monate.

 

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