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Griff am Schweizer Aktienmarkt noch bis vor wenigen Wochen fast so etwas wie Goldgräber-Stimmung um sich, macht sich mittlerweile eher Katerstimmung breit. Das wiederum kommt nicht von ungefähr, wird die Liste von Aktien mit neuen Jahrestiefstkursen doch immer länger...
Selbst das hält den bekannten Charttechniker Mensur Pocinci von der Bank Julius Bär allerdings nicht davon ab, zwei neue taktische Kaufempfehlungen auszusprechen. Es sind überraschende Empfehlungen, soviel schon mal vorweg.
Mit den Genussscheinen von Roche und den Aktien von Nestlé setzt Pocinci neuerdings nämlich auf zwei weitere Schwergewichte. Das dritte Schwergewicht – die Valoren von Novartis – preist er sogar schon seit Mitte Juli zum Kauf an. Diese drei Empfehlungen überraschen insofern, als dass die hiesigen Schwergewichte schon seit einer gefühlten Ewigkeit ein Mauerblümchen-Dasein fristen. "Zu träge" oder "zu langweilig" sind da noch die netteren Attribute, welche momentan mit diesen beiden Vorzeigeunternehmen in Verbindung gebracht werden.
Gerade bei den Genussscheinen von Roche macht der Julius-Bär-Experte Anhaltspunkte dafür aus, dass die Talsohle in der Nähe der langjährigen Tiefstkurse durchschritten worden sein könnte. Er stützt sich einerseits auf die Bodenbildung bei den Momentum-Indikatoren, andererseits aber auch auf die relative Entwicklung gegenüber dem Gesamtmarkt ab.
Kursentwicklung der Genussscheine von Roche über die letzten Jahre (Quelle: www.cash.ch)
Die Aktien von Nestlé hingegen sind auf einen mehrjährigen Aufwärtstrend zurückgefallen und deshalb wohl reif für eine Gegenbewegung nach oben. Ausserdem berichtet Pocinci auch hier von Anhaltspunkten für eine Bodenbildung bei den Momentum-Indikatoren.
Für die Valoren von Roche und Nestlé im "Swiss Equities Portfolio" Platz machen müssen jene von Landis+Gyr und Schindler. Das Musterportfolio setzt sich denn auch wie bis anhin aus 19 Titelpositionen zusammen und erstreckt sich von "A" wie Adecco über "S" wie Sika, Swiss Life oder Straumann bis hin zu "V" wie VAT Group. Pocinci bleibt voll investiert und schiebt vorerst keine taktische Liquidität vor sich her.
Trotz seiner Zuversicht für die drei Schwergewichte fehlt es dem Charttechniker an Überzeugung. Er stuft den Swiss Market Index (SMI) zwar weiterhin mit "Bullish" ein, stösst sich jedoch ein bisschen am fehlenden Schwung. Solange die wichtige Unterstützungslinie bei 10'800 Punkten gehalten werden kann, will der Experte an seiner optimistischen Einschätzung festhalten.
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Still und leise hat sich die UBS in den letzten Tagen bei den Aktien aus dem SMI aufs diesjährige Siegertreppchen vorgetastet. Knapp 26 Prozent müssen Anlegerinnen und Anleger mittlerweile mehr bezahlen als noch zu Jahresbeginn.
Zumindest den Finanzwertespezialisten von Keefe, Bruyette & Woods erscheinen diese Vorschusslorbeeren aber übertrieben. Trotz Höhenflug bleibe er vorsichtig, wie Analyst Thomas Hallett in einem mir aus London zugespielten Kommentar schreibt. Seinen Berechnungen zufolge implizieren die aktuellen Kurse für die Zeit ab 2026 einen Jahresgewinn von mindestens 11,5 Milliarden Dollar – was er für unwahrscheinlich hält. Der Analyst geht ab dann von einem Jahresgewinn von rund 10 Milliarden Dollar aus.
Kursentwicklung der UBS-Aktien seit Jahresbeginn (Quelle: www.cash.ch)
Hallett warnt im Hinblick auf die Quartalsergebnisveröffentlichung vom Donnerstag denn auch vor möglichen Enttäuschungen. Ganz uneigennützig ist diese Warnung nicht, strafte er die Valoren der UBS im März nach Bekanntwerden der Credit-Suisse-Übernahme bei Kursen von 17 Franken doch von "Market Perform" auf "Underperform" ab. Das Kursziel lautete zuletzt noch 19 Franken.
Ich könnte mir gut vorstellen, dass den Aktien am kommenden Donnerstag noch einmal eine grössere Kursbewegung bevorsteht – unter welchen Vorzeichen auch immer.
Am Freitag hielt ich folgendes fest:
...und...
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2 Kommentare
Charttechniker, auch schon als Kaffeesatzleser bezeichnet....
Nicht sehr innovativ, Roche und Nestlé neu als Aktienempfehlungen zu nennen. Zyklische gut fundierte mittelkapitalisierte Werte werden den SMI in die Höhe hieven, denn der Zinszyklus ist ausgereizt.