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Am morgigen Freitag ist es endlich soweit: Der Sensorenhersteller AMS lässt seine Aktionäre über die 1,6 Milliarden Euro schwere Kapitalerhöhung befinden. Ohne diese Finanzspritze liesse sich die Übernahme von Osram Licht gar nicht erst stemmen.

So umstritten die Übernahmepläne auch sein mögen - den Aktionären bleibt wohl nichts anderes übrig, als die damit verbundene Kapitalerhöhung zähneknirschend durchzuwinken. Denn bringen sie die Pläne zu Fall, stünden die Geschäftsleitung und der Verwaltungsrat mit abgesägten Hosen da. Das könnte sich rächen. Und ob das im Interesse der Aktionäre ist, bleibt fraglich.

Allerdings warten ausländische Leerverkäufer bloss darauf, dass der Sensorenhersteller die Kapitalerhöhung durchbringt. In einem orchestrierten Angriff könnten sie dann mit Wetten gegen die Aktien eine nicht zu unterschätzende Abwärtsspirale in Gang setzen.

Ihre Rechnung ist ebenso einfach wie einleuchtend: Je tiefer sie den Aktienkurs von AMS im Hinblick auf die Kapitalerhöhung mit Leerverkäufen nämlich drücken können, desto günstiger kommen sie an die neu ausgegebenen Aktien, mit denen sich ihre Wetten dann letztendlich wieder schliessen lassen.

Seit gut drei Wochen unterliegen die AMS-Aktien starken Kurs- und Stimmungsschwankungen (Quelle: www.cash.ch)

Und als ob das nicht schon genug wäre, haben sie gleich noch ein Ass im Ärmel. Dass der Sensorenhersteller mittelfristig auf mindestens 75 Prozent der Stimmen angewiesen ist, um zwecks Teilfinanzierung der Übernahme auf die Aktiven von Osram zurückgreifen zu können, ist kein Geheimnis. Das wiederum macht AMS erpressbar. Zuletzt kosteten die Aktien der früheren Siemens-Tochter knapp 46 Euro.

Zur Erinnerung: Schon das auf 41 Euro je Aktie erhöhte Übernahmeangebot gilt in Branchenkreisen eigentlich als ziemlich grosszügig. Nicht auszudenken was wäre, sollte der Sensorenhersteller gezwungen sein, für die ihm fehlenden Aktien noch tiefer in die Tasche greifen zu müssen.

Bleibt mir für die Aktionäre von AMS zu hoffen, dass ich mit dieser bösen Vorahnung falsch liege. Zumindest erhoffe ich mir vom morgigen Freitag aber eines: Wertvolle Detailinformationen zur geplanten Kapitalerhöhung...

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Das Warten der Aktionäre von Julius Bär hat bald ein Ende: Am 3. Februar will Philipp Rickenbacher die Katze endlich aus dem Sack lassen. Einerseits legt der neue Firmenchef an diesem Tag das Jahresergebnis vor und andererseits informiert er, wohin der zukünftige strategische Kurs führen soll.

Seit Tagen berichten mir Händler von spekulativem Kaufinteresse. Dieses beschränkt sich nicht nur auf die Aktien - es umfasst auch mehrere Derivate.

Beides überrascht mich nicht, geht mit einigen Bankenanalysten im Vorfeld dieses schicksalshaften Tages doch fast ein bisschen die Fantasie durch. Darf man dem für die UBS tätigen Daniele Brupbacher Glauben schenken, dann strebt Julius Bär unter Rickenbacher nichts Geringeres als ein jährliches Gewinnwachstum im mittleren bis hohen einstelligen Prozentbereich an. Darüber hinaus rechnet er damit, dass zukünftig mindestens die Hälfte des Jahresgewinns über Dividenden und Aktienrückkäufe an die Aktionäre zurückgeführt wird. Die Ausschüttungsrendite würde dann rasch einmal 5 Prozent oder mehr betragen.

Kursentwicklung der Aktien von Julius Bär über die letzten 12 Monate (Quelle: www.cash.ch.)

Auch sein für die amerikanische Investmentbank Jefferies tätige Berufskollege Tom Mills verriet kürzlich, in welche Richtung es am 3. Februar bei Julius Bär gehen könnte. Er sieht das im November angekündigte Aktienrückkaufprogramm in Höhe von 400 Millionen Franken zum Dauerzustand werden. Sprich: Die Zürcher Bank dürfte nach Abschluss dieses Rückkaufprogramms gleich das nächste auflegen. Mills empfiehlt die Aktien mit einem Kursziel von 67 Franken zum Kauf und traut den Papieren gegebenenfalls sogar einen Vorstoss auf 83 Franken zu.

Bleibt zu hoffen, dass den Spekulanten bei Julius Bär das Schicksal derjenigen bei UBS erspart bleibt. Weil der grössten Schweizer Bank vor wenigen Tagen der grosse Wurf mit ihrem Strategie-Update verwehrt blieb, reagierte die Börse nicht zimperlich und strafte die Aktien mit einem satten Tagesverlust von fast 5 Prozent ab.

 

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