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Thomas Jordan und seine Direktoriumskollegen bei der Schweizerischen Nationalbank (SNB) dürfen aufatmen – wenigstens fürs Erste. Mit der grossmundigen Ankündigung eines 500 Milliarden Euro schweren Hilfspakets haben die deutsche Kanzlerin Angela Merkel und Frankreichs Präsident Emmanuel Macron den Druck vom Euro-Franken-Kurs genommen.
Allerdings sollte man realistischerweise sagen, dass das Währungspaar ohne die milliardenschweren Devisenkäufe aus den Handelsräumen der SNB um einiges tiefer stünde. Zumal die deutsch-französischen Pläne bereits bereits auf Widerstand stossen.
Alleine seit Mitte Februar sind die Sichteinlagen der Geschäftsbanken bei der SNB um gut 80 Milliarden Franken angeschwollen. Inwiefern hier die pandemiebedingte Refinanzierungsfazilität mithineinspielt, lässt sich nicht abschliessend sagen. Näheres wissen wir vermutlich erst am 8. Juni. Dann warten unsere Währungshüter nämlich mit den aktuellsten Statistiken rund um die Devisenreserven auf.
Ich weiss nicht, ob ich der einzige bin, bei dem der starke Anstieg bei den Sichteinlagen böse Erinnerungen an Mitte Januar 2015 wachwerden lässt, als die SNB in einer Nacht-und-Nebel-Aktion den Euro-Mindestkurs kappte. Zur Erinnerung: Zuvor musste sie innerhalb weniger Wochen für umgerechnet gut 40 Milliarden Franken "hinstehen".
Dass in den Devisenhandelsabteilungen der hiesigen Banken ausgerechnet jetzt Spekulationen lautwerden, wonach es zu einer Neuauflage des Euro-Mindestkurses kommen könnte, überrascht mich schon sehr. Womöglich gehen die besagten Spekulationen auf einen kürzlich erschienenen Kommentar aus dem Hause Merrill Lynch zurück. Darin schreiben die Währungsstrategen der mächtigen amerikanischen Investmentbank von der Möglichkeit eines neuen Euro-Mindestkurses bei 1,05 Franken.
Bevor das Coronavirus ab Februar von China aus seine Reise um die Welt antrat, standen die SNB-Verantwortlichen sowohl in Bundesbern als auch in Übersee unter ständiger Beobachtung. Dort hatte das amerikanische Handelsministerium stets ein Auge auf sie.
Doch nun pumpt selbst die amerikanische Notenbank wieder Billionen von Dollar ins Finanzsystem. Dem steht die Europäische Zentralbank (EZB) mit ihren Anleihenkäufen in Nichts nach. Da sind die paar hundert Milliarden Franken an Fremdwährungsreserven, die sich in der Bilanz der SNB auftürmen, fast schon vernachlässigbar.
Rückblickend haben die deutsche Kanzlerin Angela Merkel und Frankreichs Präsident Emmanuel Macron mit dem geplanten Hilfspaket nicht nur den Druck vom Euro-Franken-Kurs, sondern auch von den Schultern der SNB-Verantwortlichen genommen...
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Die Aktionäre von Kudelski gelten nicht eben als erfolgsverwöhnt. Einst frenetisch gefeiert, ist das Technologieunternehmen aus Lausanne mittlerweile nur noch ein Schatten seiner selbst. Mehr als einmal musste es sein Geschäftsmodell in den letzten Jahren grundlegend überdenken und sich neu erfinden. Das hat tiefe Spuren hinterlassen. Keine 200 Millionen Franken mehr bringt Kudelski an der Börse auf die Waage.
Nun wartet ausgerechnet der ewig-pessimistische Analyst Joern Iffert von der UBS mit schlechten Neuigkeiten für die Aktionäre auf. Er warnt davor, dass das klassische Bezahl-Fernsehen in den Vereinigten Staaten erneut im grossen Stil Abonnenten verliert. Seinen Berechnungen zufolge fallen bei Kudelski noch immer gut 80 Prozent des Jahresgewinns in diesem Geschäftszweig an.
Kursentwicklung der Aktien von Kudelski seit Ende Juli 2017 (Quelle: www.cash.ch)
Unnötig zu sagen, dass sich der UBS-Analyst dadurch in seiner Verkaufsempfehlung sowie im gerade mal 2 Franken lautenden 12-Monats-Kursziel für die Aktien bestätigt fühlt.
Iffert kann froh sein, leben wir nicht im Mittelalter – mussten die Überbringer schlechter Nachrichten damals doch um ihr Leben bangen.
An dieser Stelle muss ich Iffert jedoch ein Kränzchen winden. Mit seiner Verkaufsempfehlung von Ende Juli 2017 liegt er goldrichtig. Damals kosteten die Papiere von Kudelski noch 16 Franken. Zuletzt waren es noch rund 3 Franken. Ehre, wem Ehre gebührt.
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