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Weiterhin in seiner bisherigen Funktion für den Pharma- und Diagnostikkonzern aus Basel tätig ist Finanzchef Alan Hippe. Vergangene Woche stellte er sich auf einer Road-Show mit der britischen Barclays den Fragen dortiger Grossinvestoren.
Diesen gegenüber strotzte er nur so vor Selbstvertrauen, wie die Barclays-Analystin Emily Field in einem mir zugespielten Kommentar berichtet. Hippe räume zwar ein, dass 2022 kein guter Jahrgang für die Forschungs- und Entwicklungsabteilung gewesen sei. Allerdings habe man Lehren aus den erlittenen Rückschlägen gezogen, um künftig wieder Erfolge feiern zu können.
Lange Rede, kurzer Sinn: Der Roche-Finanzchef sieht seinen Arbeitgeber sowohl in Sachen Medikamentenangebot als auch von der Entwicklungspipeline her in Form. Von tiefergehenden hausgemachten Problemen in der Forschung und Entwicklung will er jedenfalls partout nichts wissen.
Ende März stufte die Barclays-Analystin die Genussscheine von Roche – für mich und andere Beobachter überraschend – von "Overweight" auf "Equal Weight" herunter. Gleichzeitig strich sie damals das Kursziel auf 270 (zuvor 350) Franken zusammen.
Kursentwicklung der Genussscheine von Roche seit Januar (Quelle: www.cash.ch)
Nicht erst seit damals fristet das SMI-Schwergewicht so etwas wie ein Mauerblümchen-Dasein. Die Aktien des Platzrivalen Novartis schneiden nunmehr schon seit fast 18 Monaten deutlich besser ab. Umso mehr bin ich neugierig, ob der Roche-Finanzchef mit seiner geballten Zuversicht an der Börse auf Gehör stösst...
...der für die Bank Vontobel tätige Pharmaanalyst Stefan Schneider überarbeitet seine Schätzungen im Anschluss an die Quartalsumsatzveröffentlichung jedenfalls unter negativen Vorzeichen. Er trägt damit den wegbrechenden Pandemieumsätzen im Diagnostikgeschäft Rechnung. An der Kaufempfehlung und am Kursziel von 336 Franken ändert sich indes nichts.
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Apropos Vontobel: Die Zürcher Bank setzt zu Wochenbeginn auch bei AMS Osram den Korrekturstift an und streicht die operativen Gewinnschätzungen für den Sensorenhersteller um mehr als 30 Prozent zusammen.
In der Hoffnung auf eine saisonal bessere zweite Jahreshälfte und auf ein baldiges Ende der Lagerbestandeskorrekturen kürzt der zuständige Analyst Mark Diethelm das Aktienkursziel bloss auf 12 (zuvor 14) Franken. Das wiederum entspräche aus heutiger Sicht mehr als einer Verdoppelung. Wenig überraschend hält er deshalb an seiner Kaufempfehlung fest, ist der Analyst doch auch weiterhin von den technologischen Chancen und dem Rentabilitätspotenzial der milliardenschweren Übernahme von Osram überzeugt.
Kursentwicklung der Aktien von AMS Osram über die letzten vier Wochen (Quelle: www.cash.ch)
Allerdings will Diethelm verstanden wissen, dass die Valoren von AMS Osram aufgrund der angespannten Bilanz auch künftig starken Kursschwankungen unterliegen werden und sich daher nur für Investoren mit einer hohen Risikotoleranz eignen.
Ich persönlich beurteile die Osram-Übernahme um einiges nüchterner. Am vergangenen Donnerstag hielt ich wie folgt fest:
...und weiter...
Auf dieses nicht eben unwesentliche Thema geht man bei der Bank Vontobel gar nicht erst ein.
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