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Vage Aussagen des deutschen Gesundheitsministers Karl Lauterbach reichten aus, um bei den Aktien von DocMorris ein Kursfeuerwerk zu zünden. Anlegerinnen und Anleger müssen nun gut 30 Prozent mehr für die Valoren der Versandapotheke hinblättern als noch am Freitagabend.
Völlig überraschend kommt dieses Kursfeuerwerk für Beobachter wie mich nicht, liefen noch vor zwei Wochen doch Wetten im Ausmass von nicht weniger als 38 Prozent aller ausstehenden Titel gegen das Unternehmen. Damit wird DocMorris die undankbare Rolle der am häufigsten leerverkauften Aktie der Schweiz zuteil. Derart üppige Wetten sind ein geradezu idealer Nährboden für einen "Short Squeeze" wie den jetzigen.
Von diesem Phänomen spricht man, wenn Leerverkäufer ihre Wetten gegen ein Unternehmen ruckartig schliessen. Indem sie Aktien zukaufen, sorgen sie für steigende Kurse. Das wiederum zwingt andere Vertreter dieser nicht gerade beliebten Spezies, ihre Wetten ebenfalls zu überdenken. Und so kommt dann eine Aufwärtsspirale in Gang, wie sie jüngst zu beobachten war.
Als trendverstärkend erweisen sich im Fall von DocMorris zahlreiche ausstehende Derivatkonstrukte, etwa seitens der UBS oder der amerikanischen Investmentbank J.P. Morgan.
Das Kursfeuerwerk verpasst hat hingegen der gefürchtete Hedgefonds-Pionier Reade Griffith. Wie einer Offenlegungsmeldung an die SIX Swiss Exchange entnommen werden kann, hat er seine Beteiligung an der Versandapotheke auf unter 3 Prozent reduziert. In hiesigen Händlerkreisen wird sogar vermutet, dass Griffith ganz ausgestiegen ist. Rückblickend war er sowohl über Aktien als auch über Wandelanleihen am Unternehmen beteiligt.
Der ehemalige Citadel-Mann befindet sich in guter Gesellschaft, dürfte zeitnah doch auch Sculptor Capital bei DocMorris den Rückzug aus dem Grossaktionariat angetreten haben. Hinter Sculptor Capital verbirgt sich niemand geringeres als das Hedgefonds-Urgestein Dan Och. Anders als Reade Griffith waren Dan Och und seine Mitstreiter über ein kompliziertes Derivatkonstrukt und Wandelanleihen investiert. Aktien hielten sie keine einzige.
Kursfeuerwerk der Aktien von DocMorris in den letzten Tagen (Quelle: www.cash.ch)
Da sich bei solchen Derivatkonstrukten ohne die nötigen Detailinformationen nie genau sagen lässt, ob nun auf eine steigende, fallende oder aber eine seitwärtsgerichtete Kursentwicklung spekuliert wird, hält sich die Aussagekraft einer Beteiligungsmeldung meist in Grenzen.
Dennoch darf im vorliegenden Fall durchaus davon ausgegangen werden, dass auch Sculptor Capital bei DocMorris etwas verpasst haben könnte. Das ist umso ärgerlicher, als dass die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) die Erwartungshaltung dämpft und die Aussagen Lauterbachs zum elektronischen Medikamentenrezept als "unglücklich" bezeichnet...
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Gut zwei Wochen ist es nun her, dass ich von einer saftigen Kurszielerhöhung für die Aktien der Halbleiterausrüsterin VAT Group berichtete. In einer 24 Seiten starken Unternehmensstudie hob UBS-Analyst Jörn Iffert das 12-Monats-Kursziel für die Valoren auf 375 (zuvor 305) Franken an. Bei dieser Gelegenheit bekräftigte er seine Kaufempfehlung.
Kursentwicklung der Aktien der VAT Group seit Januar (Quelle: www.cash.ch)
Alleine schon das Kürzel "AI" irgendwo inmitten des Kommentars reichte an diesem Tag aus, damit die Aktien in den Genuss eines Kursfeuerwerks kamen – was ich wie folgt kommentierte:
Nun legt Iffert mit einem ausführlichen Kommentar zum Thema künstliche Intelligenz nach. Seines Erachtens sprechen die jüngsten Fortschritte in diesem Bereich für eine stärker wachsende Halbleiterindustrie. Von diesem Kuchen dürfte auch ein Stück für den Ausrüster VAT Group abfallen.
Allerdings hält der UBS-Analyst an seinem 375 Franken lautenden 12-Monats-Kursziel fest. Und das, obwohl die Valoren zeitweise fast 15 Franken mehr kosteten.
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1 Kommentar
Haben Sie nicht mitbekommen, dass VAT heute Kurzarbeit für 650 Angestellte mitgeteilt hat?