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Kürzlich berichtete ich davon, dass die Fondsmanager der Credit Suisse ihre Beteiligung an Temenos auf über 3 Prozent ausgebaut haben – gegen den Rat des hauseigenen Aktienanalysten. Letzterer stuft die Valoren der Genfer Bankensoftware-Schmiede nämlich mit "Underperform" ein. Und um seiner Verkaufsempfehlung den nötigen Nachdruck zu verleihen, veranschlagt er ein Kursziel von gerade einmal 50 Franken.
Dass es auch anders geht, zeigen die Fondsmanager des künftigen Mutterhauses UBS. Sie sind dem Ruf ihres Versicherungsanalysten Will Hardcastle gefolgt und haben bei Zurich Insurance zuletzt weitere Aktien zugekauft. Als Käufer zu erkennen geben mussten sie sich nur, weil der Schwellenwert von 3 Prozent überschritten wurde und dadurch eine Meldepflicht erwuchs.
Hardcastle meldete sich aufgrund der Kursflaute der letzten Wochen mehrmals zu Wort, zuletzt vor rund zwei Wochen. Seine Schlüsselbotschaft: Zieht man die bankeigenen Schätzungen hinzu, sind die Papiere der Versicherungsgruppe am Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) gemessen so günstig zu haben wie seit nahezu drei Jahren nicht mehr. An dieser Stelle sei erwähnt, dass die Schätzungen des Analysten für den operativen Gewinn (BOP) auch jetzt noch um durchschnittlich zehn Prozent über den durchschnittlichen Markterwartungen liegen. Er stuft die Aktien mit "Buy" und einem 12-Monats-Kursziel von 544 Franken ein.
Kursentwicklung der Zurich-Aktien seit Januar (Quelle: www.cash.ch)
Eher etwas unglücklich ist da das überraschend kurze Gastspiel der Bank Julius Bär. Anfang März nahm der bekannte Charttechniker Mensur Pocinci die dividendenstarken Valoren bei Kursen von 447 Franken ins "Swiss Equities Portfolio" auf. Als von der New Yorker Börse ausgehend die Finanzwerte unter Verkaufsdruck gerieten, verlor Pocinci die Nerven und stellte die Titelposition keine Woche später und knapp 40 Franken tiefer wieder glatt.
Ich hielt damals folgendes fest:
Wie das im Idealfall aussehen könnte, sieht man am Beispiel der UBS bei den Valoren von Zurich Insurance...
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Aber bleiben wir doch noch bei der Bank Julius Bär und ihrem Charttechniker. In einem mir zugespielten Kommentar sieht Pocinci im Kurseinbruch bei der UBS vom Montag eine "Falle für die Bären". Er traut den Aktien der grössten Schweizer Bank kurzfristig neuerdings sogar einen Vorstoss bis auf 23,50 Franken zu.
Beim Blick auf die langjährige Kursentwicklung fragt sich der Experte gar, ob sich Anlegerinnen und Anlegern bei den Valoren der Grossbank nicht sogar eine Kaufgelegenheit eröffnet, wie sie nur einmal in einer Generation anzutreffen ist.
Kursentwicklung der UBS-Aktien über die letzten 12 Monate (Quelle: www.cash.ch)
Zugegeben: Im Kommentar bleibt diese Frage zwar unbeantwortet. Zwischen den Zeilen ist jedoch herauszulesen, dass die langfristigen Momentum-Indikatoren die Talsohle durchschritten haben dürfte. Das wiederum spräche über die Zeit für deutlich höhere Kurse.
Ganz uneigennützig sind diese Aussagen vermutlich nicht, preist Pocinci die Aktien doch schon seit November zum Kauf an. Damals nahm er diese zu Kursen von etwas mehr als 17,40 Franken ins bereits erwähnte "Swiss Equities Portfolio" auf.
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