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Bedeutende Aktionäre

Diese Beteiligungsveränderungen an der Schweizer Börse sind in Sachen Signalwirkung kaum zu überbieten

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Ein SVP-Politiker, ein berüchtigter Financier und ein Medtech-Milliardär haben sich zuletzt Beteiligungen angelacht oder solche reduziert. Der cash Insider weiss mehr. - Und: Ist Roche die «interessanteste Pharmawette der Welt»?

17.01.2023   12:05
Von cash Insider
Milliardär Hansjörg Wyss.

Der Milliardär Hansjörg Wyss, einstiger Synthes-Grossaktionär.

Quelle: youtube

Der cash Insider berichtet im Insider Briefing jeweils vorbörslich von brandaktuellen Beobachtungen rund um das Schweizer Marktgeschehen und ist unter @cashInsider auch auf Twitter aktiv.

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Bei der Credit Suisse dünnte mit Harris Associates kürzlich ein langjähriger Grossaktionär sein Aktienpaket aus. Als Verkäufer musste sich der Finanzinvestor nur deshalb zu erkennen geben, weil sein Stimmenanteil unter den Schwellenwert von 3 Prozent fiel. In der Spitze hielten die Amerikaner einst sogar gut 10 Prozent an der Grossbank. Wie gelassen die Börse letztendlich auf die besagte Beteiligungsreduktion reagierte, überrascht selbst hartgesottene Profis.

Allerdings ist die Beteiligungsmeldung beileibe nicht die einzige, welche in hiesigen Börsenkreisen für Gesprächsstoff sorgte. So baute etwa Thomas Matter bei Mikron sein Aktienpaket von 3 auf gut 5 Prozent aus. Der Banquier und SVP-Nationalrat war im Oktober 2021 beim Bieler Maschinenbauer eingestiegen. Was er mit seiner Beteiligung genau beabsichtigt, ist nicht bekannt.

Neben Research Partners deckt nur noch Stifel die Aktien ab. Der für den US-Broker tätige Analyst Christian Arnold hält das Unternehmen besser für einen Wirtschaftsabschwung gerüstet als das in der Vergangenheit der Fall war. Er preist die Valoren wie bis anhin mit einem Kursziel von 10,40 Franken zum Kauf an.

Mit Martin Ebner tritt auch bei Autoneum ein nur allzu bekannter Investor in Erscheinung. Der Financier und seine Gattin Rosmarie halten neuerdings gut 3 Prozent am Automobilzulieferer. Ein Zukauf von Aktien liegt der Meldung an die SIX Swiss Exchange jedoch nicht zugrunde, kontrollierte das Ehepaar das Paket zuvor doch indirekt über die BZ Bank. Gut möglich aber, dass wenigstens Geld geflossen ist.

Die Molecular-Aktien haben sie nie mehr richtig vom Kurssturz vom letzten Frühling erholt.

Die Molecular-Aktien haben sie nie mehr richtig vom Kurssturz vom letzten Frühling erholt.

Quelle: cash.ch

Und dann wäre da noch die Beteiligungsreduktion von Hansjörg Wyss bei Molecular Partners. In zwei kurz aufeinanderfolgenden Schritten hat der Medtech-Milliardär sein Engagement beim Biotechnologieunternehmen von knapp 10 auf unter 3 Prozent ausgedünnt. Ich gehe davon aus, dass er mittlerweile sogar ganz ausgestiegen ist. Zu seinen Milliarden kam Wyss übrigens mit dem Verkauf des Orthopädieunternehmens Synthes an die amerikanische Johnson&Johnson.

Im Wissen, dass den meisten Beteiligungsmeldungen an die SIX Swiss Exchange gar kein Kauf oder Verkauf von Aktien zugrunde liegt, sind die genannten Meldungen – vielleicht mit Ausnahme von Autoneum – in Sachen Signalwirkung für die Mitaktionärinnen und –aktionäre kaum zu überbieten.

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Für die Familienaktionäre von Roche begann das neue Jahr mit einem lauten Knall: Mit Richard Vosser von J.P. Morgan sprach ein Veteran unter den Pharmaanalysten eine Verkaufsempfehlung für die Genussscheine mit einem Kursziel von 275 (zuvor 300) Franken aus – was einem Tabubruch gleichkommt. Nur wenige Tage später zog dann auch sein Berufskollege Peter Welford bei Jefferies die Reissleine und strafte die Valoren mit einem Kursziel von 325 (zuvor 375) Franken von "Buy" auf "Hold" ab.

Beide Analysten warnen davor, dass der Pharma- und Diagnostikkonzern aus Basel bei den diesjährigen Finanzzielen enttäuschen könnte. Vorsorglich setzen sie bei ihren Gewinnerwartungen schon mal den dicken Korrekturstift an, rechnen die beiden doch erst ab dem kommenden Jahr wieder mit einer Wachstumsbelebung.

Die Kursflaute der vergangenen Wochen ruft nun die Autoren eines vielgelesenen deutschen Investorenbriefs – in hiesigen Börsenkreisen auch als "Düsseldorfer" bekannt – auf den Plan. Sie sehen im Wechsel des langjährigen Firmenchefs Severin Schwan an die Spitze des Verwaltungsrats zwar eine "Degradierung" und im fallenden Börsenwert eine "Niederlage" für die Familienaktionäre. Nichtsdestotrotz feiern sie die Genussscheine als "die voraussichtlich interessanteste Pharmawette der Welt". Ihre Zuversicht schöpfen die Autoren einerseits aus der grundsoliden Bilanz der Basler, andererseits aber auch aus der intensiven Forschung der letzten Jahre. Gefallen finden Sie zudem an der Akquisitionsstrategie, welche auf ergänzende kleinere Firmenübernahmen ausgelegt ist.

Ganz uneigennützig sind diese verteidigenden Worte nicht. Neugierig wie ich bin, habe ich mich nämlich ein bisschen schlau gemacht und herausgefunden, dass die ursprüngliche Kaufempfehlung der Investorenbrief-Autoren auf Mitte April letzten Jahres zurückgeht. Damals wurden noch Kurse von 390 Franken und mehr für die Genussscheine bezahlt.

Interessant ist übrigens, dass der Verkaufsdruck zuletzt von den Inhaberaktien ausging. Im Zuge dessen ist der Écart zwischen den beiden Titelkategorien auf zuletzt weniger als 20 Prozent geschmolzen...

 

Der cash Insider nimmt Marktgerüchte sowie Strategie-, Branchen- oder Unternehmensstudien auf und interpretiert diese. Marktgerüchte werden bewusst nicht auf ihren Wahrheitsgehalt überprüft. Gerüchte, Spekulationen und alles, was Händler und Marktteilnehmer interessiert, sollen rasch an die Leser weitergegeben werden. Für die Richtigkeit der Inhalte wird keine Verantwortung übernommen. Die persönliche Meinung des cash Insiders muss sich nicht mit derjenigen der cash-Redaktion decken. Der cash Insider ist selber an der Börse aktiv. Nur so kann er die für diese Art von Nachrichten notwendige Marktnähe erreichen. Die geäusserten Meinungen stellen keine Kauf- oder Verkaufsempfehlungen an die Leserschaft dar.

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1 Kommentar

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markus

Roche: Ob es so kommt wie der Analyst von Jeffries hofft und glaubt, werden wir Anfangs März sehen.......

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