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Eigentlich wollte ich schon am Freitag auf allgemeinen Wunsch hin etwas detaillierter von einem Strategiepapier aus dem Hause Merrill Lynch berichten. Daraus wurde aus Platzgründen nichts. Doch nun hole ich das selbstverständlich nach - Ehrensache.
Denn im Strategiepapier vergleichen die Autoren die momentane Situation an den Finanzmärkten mit jener unmittelbar vor dem Börsen-Crash vom 19. Oktober 1987, auch bekannt als der "schwarze Montag".
Zur Erinnerung: An diesem Tag ging der viel beachtete Dow Jones Industrial Index um mehr als 20 Prozent tiefer aus dem Handel und riss andere Börsenbarometer rund um den Globus mit sich. Auch der nur wenige Monate zuvor überhaupt erst geschaffene Swiss Performance Index (SPI) erlitt damals schmerzhafte Verluste.
Wie die Strategen von Merrill Lynch richtigerweise festhalten, ging die Schockwelle damals von den gestiegenen Anleihenrenditen aus. Und genau in letzteren sehen sie auch jetzt wieder eine nicht zu unterschätzende Gefahr für die Aktienmärkte.
Verhält es sich nach dem von der amerikanischen Investmentbank skizzierten Drehbuch, dann ist am dortigen Anleihenmarkt nun erst einmal Aufatmen angesagt. Allerdings dürfte die Freude darüber nur von kurzer Dauer sein und in einem Börsen-Crash – heute würde man eher von einem "Flash Crash" sprechen – enden.
Merrill Lynch ist übrigens nicht die einzige warnende Investmentbank. Die für J. P. Morgan tätigen Strategen gehen davon aus, dass sich bedeutende Fondsanbieter und andere mächtige Grossinvestoren im Zuge eines sogenannten "Rebalancings" aufs Quartalsende hin gar von Aktien im Gegenwert von bis zu 316 Milliarden Dollar trennen müssen. Davon könnten alleine 65 Milliarden Dollar aus dem Vermögen des norwegischen Staatsfonds stammen, so Berechnungen der Strategen.
Das würde wohl auch am Schweizer Aktienmarkt die eine oder andere Aktie durcheinanderwirbeln, gibt es hierzulande doch kaum ein börsenkotiertes Unternehmen, bei welchem die Skandinavier nicht zu den bedeutenden Anteilseignern zählen.
Ich selber halte die Folgen eines möglichen "Rebalancings" aufs Quartalsende hin übrigens für die grössere Gefahr als die eines "Flash-Crashs" an der New Yorker Börse...
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Der für Julius Bär tätige Firmenchef Philipp Rickenbacher machte in der jüngeren Vergangenheit kein Geheimnis daraus, dass er einem grösseren Zukauf gegenüber nicht abgeneigt sei. Nun könnte Bewegung in diese Sache kommen – sofern es die Eidgenössische Finanzmarktaufsicht (Finma) denn zulässt. Denn noch immer belegt sie die Zürcher Bank mit einem Verbot von komplexen Übernahmen.
Darf man einem Artikel in der "Irish Times" Glauben schenken, dann buhlt Rickenbacher um die Gunst der dortigen Finanzboutique Davy. Von einem Kaufpreis von umgerechnet knapp 450 Millionen Franken ist dabei die Rede.
In einem Kommentar stellt Deutsche-Bank-Analyst Benjamin Goy klar, dass die Liste möglicher Interessenten für Davy lang sein dürfte. Ausserdem erachtet er die Finanzboutique aus Irland nicht als das ideale Übernahmeziel für Julius Bär. Neben verwalteten Vermögen in Höhe von 15 Milliarden Franken verfügt Davy auch noch über ein umfassendes Kapitalmarktgeschäft, welches vermutlich weiterverkauft werden müsste.
Wer nun denkt, dass ein solcher Firmenkauf die Dividendenpolitik oder das Aktienrückkaufprogramm in Frage stellen würde, der irrt. Dem Analysten zufolge kann die Zürcher Bank die umgerechnet 450 Millionen Franken ohne weiteres auch so aufbringen.
Für meinen Geschmack sind die von der "Irish Times" kolportierten Übernahmespekulationen mit etwas gar vielen "Wenn" und "Aber" behaftet. Ob sich die Tageszeitung des Übernahmeverbots durch die Finma überhaupt bewusst ist?
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