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Es ist schon beeindruckend, wie rasch die Marktakteure am Schweizer Aktienmarkt zum "courant normal" zurückgekehrt sind. Den Swiss Performance Index trennen mittlerweile weniger als 3 Prozent von seinem Mitte September erklommenen Rekordhoch bei 8750 Punkten.
Nach einem besser als erwarteten Zahlenkranz für das zurückliegende dritte Quartal trägt heute mit rund 45 Punkten alleine das Indexschwergewicht Novartis die Hälfte zur Tagesavance bei. Und das obschon die Differenz zwischen der Geschäftsentwicklung und den Erwartungen fast ausschliesslich auf das vom Patentablauf bedrohte Leukämiemedikament Glivec zurückzuführen und damit vermutlich nicht nachhaltig ist.
Regelmässigen Leserinnen und Leser meiner Kolumne ist vermutlich nicht entgangen, dass ich der jüngsten Erholung am Schweizer Aktienmarkt ziemlich skeptisch gegenüberstehe. Das aufgrund der verhaltenen konjunkturellen Frühindikatoren in Europa zum einen und der ungebrochenen Zuversicht eines Gros der Banken und ihrer Aktienstrategen zum anderen. Darüber hinaus vertreten die Marktakteure den Grundsatz, dass die Zentralbanken führender Wirtschaftsnationen mit ihrer überaus grosszügigen Zins- und Geldpolitik die Dinge, die da noch kommen, schon richten werden.
Positive Impulse für die in einem hohen Grad vom Export abhängige Schweizer Unternehmenswelt erhoffe ich mir vom Dollar. Denn obschon der Greenback gegenüber dem Franken von seinen Jahreshöchstständen von Anfang Monat zurückgefallen ist, errechnet sich seit Jahresbeginn noch immer ein ansehnliches Plus von 6,5 Prozent. Und die immer stärker vom zins- und geldpolitischen Kurs der US-Notenbank abweichende Politik der Europäischen Zentralbank wird vermutlich noch auf Wochen wenn nicht gar Monate hinaus für Wasser auf die Mühlen der Dollar-Haussiers sorgen.
Schon seit Mitte September breche ich deshalb immer wieder eine Lanze für Aktien von Schweizer Unternehmen mit einem hohen Ergebnisbeitrag aus dem Dollar-Raum.
In einer Strategiestudie wird das Thema Dollarstärke nun auch von Baader Helvea aufgegriffen. In Erwartung eines im Laufe des nächsten Jahres sowohl gegenüber dem Euro als auch gegenüber dem Franken um rund 10 Prozent festeren Greenbacks nennen die Verfasser nicht nur die Gewinner, sondern auch die Verlierer unter den mitverfolgten Unternehmen aus der Schweiz, Deutschland und Österreich.
Aus Schweizer Sicht führt Kudelski die Rangliste der Gewinner an. Den Experten zufolge hätte ein Anstieg des Dollars um 10 Prozent beim Westschweizer Technologieunternehmen einen um 24 Prozent höheren Gewinn je Aktie zur Folge. Wie sie schreiben, fallen mehr als 30 Prozent der Kosten in der Schweiz an. Dem stehe ein Umsatzanteil von gerademal 4 Prozent gegenüber.
Ähnliches gilt für Comet mit einem Kostenanteil von rund 30 Prozent und einem Umsatzbeitrag von 1 Prozent in und aus der Heimat. Ein stärkerer Greenback würde deshalb auch den Gewinn je Aktie dieses Unternehmens um überproportionale 11 Prozent steigen lassen. Dasselbe beim traditionsreichen Milchverarbeiter Emmi.
Auf der Liste der Gewinner der Dollarstärke ist neben ABB und Huber + Suhner (Auswirkungen beim Gewinn je Aktie von je rund 10 Prozent), GAM (Auswirkungen von 8 Prozent) und Clariant (Auswirkungen von 6 Prozent) überraschend auch Logitech (Auswirkungen von 10 Prozent) zu finden.
Schliesslich fällt beim Peripheriegerätehersteller ein Grossteil der Kosten im Dollar-Raum an. Dem steht gemäss Helvea ein Umsatzbeitrag von nahezu 40 Prozent aus dem Euroraum gegenüber. Obschon Logitech in Dollar bilanziert, geht die Überlegung der Strategen nicht ganz auf.
Interessant ist, dass die Experten nur gerade den Sportartikelhersteller Adidas zu den Verlierern eines festeren Dollars zählen. Für die von ihnen mitverfolgten Schweizer Unternehmen sehen sie darin keine Nachteile.
Ich bleibe dabei: Auch am Schweizer Aktienmarkt befindet sich die seit mehr als fünf Jahren zu beobachtende Hausse in einem weit fortgeschrittenen Stadium. Nicht zuletzt deshalb möchte ich Anleger dazu ermutigen, sich mit den von einer Dollarstärke ausgehenden Gelegenheiten auseinander zu setzen.
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Das sind sich die erfolgsverwöhnten Aktionäre von Syngenta nicht gewohnt: Selbst unter Miteinbezug der Anfang Mai entrichteten Dividende errechnet sich seit Jahresbeginn ein sattes Minus von über 15 Prozent.
Selbst mit der besser als erwarteten Umsatzentwicklung im dritten Quartal liess sich der Karren vergangene Woche nicht aus dem Dreck ziehen. Der Grund hierfür dürften ungünstige Verschiebungen in Richtung tiefermargiger Produkte sein.
Der vom Rivalen BASF für die Agrarchemietochter vorgelegte Zahlenkranz lässt allerdings erahnen, dass Syngenta im zurückliegenden Quartal gar nicht mal so schlecht gearbeitet hat.
Dieser Meinung scheint man übrigens auch in Übersee zu sein. Gemäss neusten Statistiken wurden bei den in New York gehandelten Titeln der Basler die Wetten auf rückläufige Kursnotierungen innerhalb von nur zwei Wochen mehr als halbiert. Vermutlich aus weiser Vorahnung, riecht es bei Syngenta mittlerweile doch förmlich nach einem bevorstehenden strategischen Befreiungsschlag.
Helvea nennt die hiesigen Gewinner und Verlierer des starken Dollars - Und: Angelsächsische Baissiers schliessen Wetten gegen die Aktien von Syngenta.
28.10.2014 11:31
Von cash Insider
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