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Nur noch wenige Wochen, dann können wir wieder die Champagnerkorken knallen lassen. Einen Grund zum Feiern liefert nicht nur der Jahreswechsel, denn schon heute steht fest, dass 2014 als ein gutes Börsenjahr in die Geschichte eingehen wird.
Im Hinblick auf das kommende Jahr wurde in den Medien bereits viel geschrieben, liegen die Ausblicke der prominentesten Banken für 2015 doch bereits vor. Mit konkreten Aktienempfehlungen hielten sich die meisten bislang noch zurück.
Seit gestern werden mir aus dem Berufshandel erste Zusammenstellungen von Aktienfavoriten zugetragen, unter anderem eine aus dem Hause Barclays Capital. Bereits bekannt ist, dass die für das Bankinstitut tätigen Aktienstrategen den europäischen Märkten im Laufe des nächsten Jahres ein Aufwärtspotenzial von 18 Prozent zutrauen und die Region in ihren Mandaten deshalb übergewichten.
So viel sei an dieser Stelle schon mal verraten: Unter den Schlüsselkaufempfehlungen für das kommende Jahr findet sich nicht eine einzige Schweizer Aktie. Die Empfehlungsliste setzt sich zusammen aus den Papieren von Gold Fields, Solvay, Glencore, Pernod-Ricard, Carrefour, Repsol, Ophir Energy, Petrofac, ING, Schroders, Prudential, British Land, Investec, Coloplast, UCB, Life Healthcare, Renault, Wolseley, Schneider Electric, International Airlines Group, Melrose Industries, Barratt Developments, Ashtead Group, Savills, WPP, Snam, Dixons Carphone, Whitbread, Luxottica Group, Magnit, J D Wetherspoon, Cap Gemini, Alcatel-Lucent, Naspers und Deutsche Telekom. Vermutlich liegt das auch an der negativen Haltung von Barclays Capital für die am Schweizer Markt prominent vertretenen Aktien aus dem Pharma- sowie aus dem Nahrungsmittelsektor.
Anders bei den Berufskollegen von BNP Paribas, die die bereits auf der Empfehlungsliste vorhandenen Inhaberaktien der Swatch Group durch die Genussscheine von Roche ergänzen. Darüber hinaus versprechen sich die Experten von den Aktien von ABF, Adidas, Aéroports de Paris, Airbus Group, ARM Holdings, BSkyB, Eiffage, Eutelsat, Henkel, Imperial Tobacco, L'Oréal, Smith & Nephew, Standard Life und Zodiac Aerospace überdurchschnittliche Kursgewinne.
Einkommensorientierten Anlegern werden bei der französischen Grossbank hingegen die als Dividendenperlen geltenden Novartis, Swisscom und Zurich Insurance Group sowie BSkyB, DNB ASA, Enagas, Gas Natural, Imperial Tobacco, Lloyds Banking Group, Pearson, ProsiebenSat1, SES und Wolters Kluwer zum Kauf empfohlen.
Eine Vorbildfunktion übernimmt die Credit Suisse. Die in Zürich beheimatete Grossbank kommuniziert nicht nur ihre Schlüsselkaufempfehlungen für das kommende Jahr, sondern sagt auch, welche Aktien Anleger besser meiden sollten.
Neben den Papieren von Evolva zählen auch jene von Logitech, OC Oerlikon, Richemont, SFS Group, Straumann und Syngenta zu den Favoriten. Zu diesen zählen die Aktienstrategen auch Continental, Mediaset España Comunicacion, ITV, Rightmove, Elior, Whitbread, ABF, L'Oréal, Royal Dutch Shell, Caixabank, Intesa Sanpaolo, Natixis, Delta Lloyd, ING Group, Prudential, Great Portland Estates, London Stock Exchange, Bayer, Safran, Ashtead Group, Michael Page, Rentokil, GKN, Kone, Siemens, International Airlines Group, Easyjet, Wolseley, DSM, Anglo American, Boliden, Smurfit Kappa, Aperam, ArcelorMittal, Dassault Systemes, Infineon Technologies, Nokia, BT Group, Drax und SSE.
Im Gegenzug zählen neben den Aktien von SGS, Sulzer, Swiss Re und Swisscom auch die Papiere von Airbus Group, Aggreko, Securitas, Sandvik, SKF, Royal Mail, HeidelbergCement, BASF, Novozymes, Antofagasta, Stora Enso, Kloeckner, Tenaris, Sage Group, STMicroelectronics, Gas Natural, Terna, Peugeot, Inditex, Tod’s, BSkyB, TF1, Ladbrokes, Beiersdorf, Swedish Match, Lundin Petroleum, Royal Bank of Scotland, Standard Chartered, Amlin, Tryg, Deutsche Börse, GN Store Nord und GlaxoSmithKline zu den Schlüsselverkaufsempfehlungen der Grossbank.
Auffällig ist, dass einige Unternehmen bei Barclays Capital und BNP Paribas auf der Favoritenliste zu finden sind, bei der Credit Suisse jedoch auf der Liste der zu meidenden Aktien stehen.
Vermutlich haben sich die Banken im Hinblick auf das kommende Jahr bereits ausgiebig in ihren Mandaten und ihren Fonds positioniert. Aus Anlegersicht lukrativer als die bereits im Hinblick auf das neue Börsenjahr kommunizierten Aktienfavoriten sind deshalb Papiere von Unternehmen, die erst im Jahresverlauf in diesen erlauchten Kreis aufsteigen.
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Für die Baissiers verkommt der Börsenliebling AMS immer mehr zu einem finanziellen Desaster. Von Momentum-Käufen aus dem Ausland angepeitscht erklommen die Namenaktien des Halbleiterherstellers gestern im Laufe des Vormittags bei 38,75 Franken neue Höchststände. Alleine seit Jahresbeginn summiert sich das Plus auf ansehnliche 74 Prozent, die Dividende mitberücksichtigt.
Im Berufshandel wird AMS schon seit Monaten als heisser Übernahmekandidat gehandelt. Nachdem Verhandlungen über einen Zusammenschluss mit Analog Devices im Sommer an zu unterschiedlichen Preisvorstellungen gescheitert sind, fallen als mögliche Interessenten so prominente Namen wie Analog Devices, Microchip Technology oder Texas Instruments. In Anbetracht der guten Aussichten müsste ein Käufer für AMS allerdings tief in die Tasche greifen.
Wie mir berichtet wird, könnte der Börsenliebling vermehrt wieder ins Zentrum dieser Übernahmespekulationen rücken. Das wiederum dürfte die Baissiers erst recht in Erklärungsnot bringen.