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Seit letzter Woche notiert der breit gefasste Swiss Performance Index (SPI) wieder unter dem Stand von Ende Dezember. Wer die richtigen Aktien im Portefeuille hatte, holte sich allerdings eine goldene Nase. Bei den Grosskonzernen führt der Pharmazulieferer Lonza aus Basel mit einem ansehnlichen Plus von 53 Prozent die diesjährige Gewinnerliste unangefochten an. Auf Rang zwei folgen die immerhin um 25 Prozent höheren Valoren des Aromen- und Duftstoffherstellers Givaudan aus Genf.
Die Sommermonate über schossen die Kurse einiger Aktien so steil nach oben, dass die Analysten mit ihren Kurszielen kaum noch hinterher kamen. Insbesondere die für die Credit Suisse tätige Chemieanalystin Barbora Blaha musste in den vergangenen Tagen gleich bei zwei Börsenüberfliegern kräftig an ihren Kurszielen schrauben. Jenes für die Aktien von Bachem erhöhte sie auf 395 (zuvor 163) Franken. Nebst um bis zu 35 Prozent höheren Gewinnerwartungen bedurfte es weiteren Anpassungen im Bewertungsmodell, damit sich das neue Kursziel überhaupt einigermassen rechtfertigen lässt.
Der Kurs der Bachem-Aktien steigt mit atemberaubender Geschwindigkeit (Quelle: www.cash.ch)
Beim Rivalen Siegfried reduzierte Blaha ihre Gewinnerwartungen zwar um 2 Prozent, veranschlagt neuerdings aber trotzdem ein Kursziel von 580 (zuvor 440) Franken für die mit "Outperform" empfohlenen Aktien. Der Pharmazulieferer wartete kürzlich mit einem eher enttäuschenden Zahlenkranz auf.
Auch bei Belimo waren einige Analysten gezwungen, über die Bücher zu gehen. Der für Vontobel tätige Bernd Pomrehn nutzte die Gelegenheit einmal mehr, um vor den noch immer zu hohen Gewinnerwartungen zu warnen. Dennoch veranschlagt er neuerdings ein Kursziel von 7200 (zuvor 5330) Franken für die mit "Hold" eingestuften Aktien.
Nicht viel besser erging es seinem Berufskollegen Tobias Fahrenholz von der MainFirst Bank. Auch er stuft die Papiere von Belimo mit "Hold" ein, wobei Fahrenholz gar auf ein Kursziel von neu 7400 (zuvor 6000) Franken kommt.
Ich finde es durchaus vernünftig, wenn Analysten nicht gleich wegen jeder Kleinigkeit ihre Gewinnschätzungen und Kursziele überarbeiten. Zu Kurszielanpassungen um 100 oder mehr Prozent sollte es dann aber auch nicht gleich kommen – wobei ich einräumen muss, dass die Kurse bei einigen Börsenüberfliegern in den vergangenen Wochen etwas stark gestiegen sind.
Gerade Zur Rose sollte jedoch eine Mahnung sein, dass die Börse selbst für erfolgreiche Unternehmen keine Einbahnstrasse nach oben ist. Wer sich nämlich Mitte Juli zu Kursen um 300 Franken zum Einstieg verleiten liess, dem dürfte beim Anblick der jüngsten Kursverluste die Tränen der Verzweiflung in die Augen schiessen.
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Eigentlich sollten sich die langjährigen Aktionäre von U-blox kalte Duschen ja gewohnt sein. Denn schliesslich prasselte in der Vergangenheit ja schon die eine oder andere über sie hernieder.
Vor gut zwei Wochen war es mal wieder soweit, als der einzige reine Schweizer Vertreter des Internets-der-Dinge reumütig einräumte, er müsse zuvor aktivierte Forschungs- und Entwicklungskosten in Höhe von 74 Millionen Franken abschreiben. Bei dieser Gelegenheit kassierte er auch gleich noch die diesjährigen Vorgaben sowie die ohnehin zu ambitionierten Mittelfristziele.
Verständlicherweise reagierte die Börse unterkühlt und schickte die Aktien von U-blox alleine an diesem Tag um 14 Prozent in die Tiefe. Mittlerweile beläuft sich das Minus sogar auf fast 23 Prozent. Und ob die Papiere wenigstens bei Kursen um die 50 Franken Boden finden, ist alles andere als sicher.
An der Börse ist U-blox bloss noch ein Schatten seinerselbst (Quelle: www.cash.ch)
Im Anschluss an diese böse Überraschung wurden der Schweizer Börse SIX innerhalb weniger Wochen nicht weniger als fünf Titelkäufe aus dem Verwaltungsrat und aus der Geschäftsleitung des Unternehmens gemeldet. Allerdings beläuft sich das Total der besagten Titelkäufe auf einen Gegenwert von weniger als 90'000 Franken. Überzeugung sieht anders aus...
Kürzlich berichtete ich davon, dass der für Julius Bär tätige Analyst Cengizhan Sen sein Kursziel für die Aktien von U-blox zwar auf 45 (zuvor 50) Franken reduziert habe, gleichzeitig aber an der "Hold" lautenden Empfehlung festhalte. Ich bin auch heute noch der Ansicht, dass es rückblickend ehrlicher gewesen wäre, er hätte damals eine Verkaufsempfehlung ausgesprochen – zumal er einen weiteren Abschreiber für möglich hält.
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