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Nach dem Skifahren in den Bergen kehren die Aktienanalysten an ihren Arbeitsplatz zurück. Und wie sie sich zurückmelden: Heute Dienstag hagelt es bei uns am Schweizer Aktienmarkt regelrecht Umstufungen – nebst unzähligen Kurszielveränderungen. Ich kann mich in meiner Laufbahn jedenfalls nicht an einen ähnlich durchgeknallten Tag erinnern.

Ein Kursfeuerwerk zündet Merrill Lynch bei Zur Rose. Die amerikanische Investmentbank nimmt die Erstabdeckung dieser Aktien mit "Buy" und einem Kursziel von 500 Franken auf und sagt der Versandapotheke auf Jahre hinaus zweistellige Wachstumsraten vorher. Zuspruch erhalten die Amerikaner von Jefferies. Diese zweite Investmentbank bekräftigt ihre Kaufempfehlung und veranschlagt immerhin ein Kursziel von 450 Franken.

Der Kurs der Zur-Rose-Aktien geht am Dienstag durch die Decke (Quelle: www.cash.ch)

Auch der Flughafen Zürich hat es den Amerikanern offensichtlich angetan. In einer Branchenstudie stufen sie die Papiere der Flughafenbetreiberin mit einem Kursziel von 180 (zuvor 142) Franken von "Neutral" auf "Buy" herauf. Einerseits spreche der Durchbruch bei den Covid-19-Impfstoffen für eine baldige Belebung des Passagieraufkommens und andererseits verfüge das Unternehmen über eine weiterhin solide Bilanz.

In die andere Richtung geht es hingegen für Temenos und die Partners Group. Analyst Arnaud Giblat von BNP Paribas watscht die Aktien der Partners Group von "Outperform" auf "Neutral" ab. Das Kursziel gibt er neuerdings mit 1130 Franken an. Giblat räumt zwar ein, dass sich das Geschäftsmodell des Risikokapitalspezialisten in der Vergangenheit als sehr erfolgreich erwiesen hat. Ausserdem sieht er im Geschäft mit Privatinvestoren einen möglichen Wachstumstreiber. Allerdings hält er diese beiden Faktoren bereits für weitestgehend eingepreist.

Mit dieser Einschätzung stellt sich der für die französische Grossbank tätige Analyst gegen die Meinung vieler seiner Berufskollegen. Denn die Papiere der Partners Group zählen nicht nur bei Vontobel, sondern auch bei Mirabaud Securities und Stifel zu den "heissen" Favoriten für 2021.

Bei Temenos tritt hingegen Analyst Charles Brennan von der Credit Suisse eine kleinere Kurslawine los. Er stuft die Papiere der Genfer Bankensoftwareschmiede von "Neutral" auf "Underperform" herunter. Und um diesem Schritt das nötige Gewicht zu verleihen, streicht der Analyst das Kursziel auf 97 (zuvor 112) Franken zusammen.

Temenos stellt zurzeit gerade das Geschäftsmodell auf Software-Abonnemente um. Das wiederum könnte der Credit Suisse zufolge auf kurze Sicht auf die Gewinnentwicklung und so auch auf die Kursnotierungen drücken.

Ich bin neugierig, ob sich der heutige Dienstag noch übertreffen lässt. Völlig ausschliessen möchte ich das jedenfalls nicht, läutet der Bauchemiehersteller Sika die Jahresberichterstattung am Schweizer Aktienmarkt doch gerade eben erst ein.

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Die Aktien von Komax liegen seit Tagen gut im Markt – begleitet von anschwellenden Handelsvolumina. Alleine gestern Montag gewannen die Papiere des Automobilzulieferers aus Dierikon zeitweise mehr als 7 Prozent. Seit Mittwoch errechnet sich sogar ein Plus von fast 12 Prozent.

Begleitet wird dieses Kursfeuerwerk nicht nur von anschwellenden Handelsvolumina, sondern auch von ziemlich wilden Spekulationen. Einerseits halten Händler einen Wiedereinstieg von Veraison für möglich, nachdem der für seine aktive Einflussnahme bei Unternehmen berüchtigte Vermögensverwalter beim Backwarenhersteller Aryzta Kasse gemacht hat. Veraison war früher schon mal am Automobilzulieferer beteiligt.

Andererseits wird Komax als heisse Wette auf die Pläne des amerikanischen Kultunternehmens Apple gehandelt, in den Markt für Elektroautomobile einsteigen zu wollen. Wie China Business News in Erfahrung gebracht haben will, habe es erste Sondierungsgespräche zwischen den Amerikanern und führenden Automobilherstellern wie etwa Hyundai oder Daimler gegeben. Noch sei der Entscheid zwar nicht gefallen. Allerdings sei Hyundai gegenüber anderen möglichen Partnern im Vorteil, so das chinesische Wirtschaftsblatt weiter. Und die Koreaner wiederum gelten ihrerseits angeblich als Abnehmer von Komax – womit sich der Kreis wieder schliesst.

Auffälliges Kaufinteresse und steigende Kurse seit Tagen in den Aktien von Komax (Quelle: www.cash.ch)

Wo Rauch ist, da ist für gewöhnlich auch Feuer. Langjährige Leserinnen und Leser meiner Kolumne wissen, dass ich bei Spekulationen gerne die derivatseitigen Aktivitäten als "Fieberthermometer" hinzuziehe. Trotz vereinzelten Käufen in Call-Warrants wie KOMN4U, KOMDJB, KOMJJB oder KOBMRU will das Fieberthermometer beim Automobilzulieferer noch nicht so richtig nach oben ausschlagen...

 

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