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Es kommt vor, dass abenteuerliche, wenn nicht gar abstrus anmutende Börsenspekulationen an mich herangetragen werden. Einige lassen sich gleich von Beginn weg ins Reich der Märchen und Fabeln verbannen, andere bedürfen dann aber doch genauerer Nachforschungen.
Zugegeben: Seit Bracken Darrell beim Peripheriegerätehersteller aus Lausanne übernommen hat, verkörpert sein Arbeitgeber all das, was dem amerikanischen Kultunternehmen in den letzten Jahren abhanden gekommen ist: Die Kultur und die Innovationskraft eines Startup-Unternehmens.
Doch Innovation lässt sich mit Geld alleine halt eben nicht kaufen. Diese Erfahrung musste Apple schon unmittelbar nach der milliardenschweren Übernahme von Beats Electronics machen. Trotz diesem strategischen Zukauf ist der Markt für Peripheriegeräte für die Amerikaner aber weiterhin nur ein Nebenschauplatz und wird dies womöglich auch bleiben. Ich kann mir deshalb beim besten Willen nicht vorstellen, dass die Amerikaner den Aktionären von Logitech ernsthaft ein Übernahmeangebot unterbreiten werden.
Dahinter steckt höchst wahrscheinlich Positionsgerede ausländischer Marktakteure oder Hedgefonds, welche sich dank gezielt gestreuter Gerüchte einen günstigen Moment für frische Leerverkäufe erhoffen.
Seit dem stärker als erwartet ausgefallenen Quartalsergebnis von Ende Juli sind überdurchschnittlich hohe Tagesumsätze in den Aktien selber, nicht aber in den zahlreichen Call-Warrants zu beobachten. Regelmässige Leserinnen und Leser wissen, dass ich gerade letztere gerne als Gradmesser für den Wahrheitsgehalt solcher Spekulationen hinzuziehe.
Ich fühle mich ein bisschen in den Januar des Jahres 2008 zurückversetzt. Damals schossen die Aktien von Logitech aufgrund von Gerüchten rund um eine bevorstehende Übernahme durch den Softwaregiganten Microsoft innerhalb weniger Minuten um 11 Prozent nach oben. Wie sich nachträglich herausstellte, hatten Hedgefonds gezielt Falschinformationen gestreut...
Hinter den heutigen Kursavancen verbirgt sich bei den Aktien von Logitech übrigens eine Heraufstufung von "Underweight" auf "Equal-weight" durch den für Morgan Stanley tätigen Analysten. Nach einer substanziellen Erhöhung seiner zukünftigen Gewinnschätzungen errechnet er neu ein Kursziel von 20,10 (13,80) Franken. Das verstärkt den Leidensdruck ausländischer Leerverkäufer nur noch zusätzlich.
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Für eine Publikumsgesellschaft ist ein strategischer Grossaktionär Fluch und Segen zugleich. Die Firmenvertreter des Berner Gesundheitskonzerns Galenica würden das in diesen Tagen womöglich sofort unterschreiben. Erst am Dienstag liessen sie durchblicken, dass sich die Aktionärsgruppe rund um die Private Equity Gruppe Kohlberg Kravis Roberts (KKR) zurückziehen will.
Auch bei Leonteq wird Raiffeisen Schweiz gerüchteweise eine Beteiligungsreduktion nachgesagt, seit die Bankengruppe bei der Finma als „systemrelevant“ gilt. Um die Eigenkapitalbasis zu stärken, müsse sich die Grossaktionärin von Teilen des 44,27 Prozent umfassenden Aktienpakets trennen, so heisst es.$
Was das anbetrifft, entnehme ich einem Kommentar aus dem Aktienhandel der MainFirst Bank nun aber beruhigende Worte. Auf Basis des gestern veröffentlichten Halbjahresergebnisses errechnet der Verfasser des Kommentars bei Raiffeisen Schweiz einen Verschuldungsgrad von 6,7 Prozent sowie eine Kernkapitalquote (Tier 1) von 16,1 Prozent. Beide Kennzahlen liegen klar über den jeweiligen Erfordernissen und lassen keinen ersichtlichen Grund für eine überhastete Beteiligungsreduktion bei Leonteq erkennen.
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Eine Kaufempfehlung aus Frankreich lässt die Aktien von Nestlé heute auf den höchsten Stand in der traditionsreichen Firmengeschichte steigen. Der für die Société Générale tätige Analyst stuft die Valoren des Nahrungsmittelkonzerns aus Vevey von "Hold" auf "Buy" herauf und veranschlagt neu ein 12-Monats-Kursziel von 80 (76) Franken. "L'Appétit vient en mangeant", so liesse sich jetzt sagen.
Sowohl auf der Kostenseite, als auch beim Umlaufvermögen sowie bei der Steuerbelastung macht der Experte ein nicht unbeträchtliches Verbesserungspotenzial aus. Deshalb rechnet er mittelfristig mit höheren Margen.
Seit feststeht, dass der für die Fresenius-Gruppe tätige Ulf Mark Schneider in die Fussstapfen des heutigen Konzernchefs Paul Bulcke tritt, wird bei Nestlé auf eine strategische Neuausrichtung spekuliert (siehe Kolumne vom 18. Juli). Schneider wird sich ziemlich ins Zeug legen müssen, will er den mittlerweile ambitionierten Markterwartungen gerecht werden.
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