Swiss Re: Klappt der Befreiungsschlag für die Aktie?

Swiss Re steht vor einem Führungswechsel: Am 1. Juli übernimmt Andreas Berger – bisher Chef der Geschäftseinheit Corporate Solutions – den Posten als CEO. Er löst den seit acht Jahren an der Spitze des Rückversicherers stehenden Christian Mumenthaler ab. Der scheidende Chef war ein Vierteljahrhundert lang im Konzern und führte Swiss Re durch eine Phase mit zunehmenden Naturkatastrophen, die Coronakrise sowie eine Tiefzinsphase.¹ Die Pandemie ist Geschichte und zwischenzeitlich hat sich das Blatt bei den Renditen gewendet. 

Dazu passend notiert die Aktie von Swiss Re auf dem höchsten Niveau seit Anfang 2020.* Ins Stocken geriet die jüngste Aufwärtsbewegung im Bereich von 115 bis 120 Schweizer Franken. Eine Erklärungsmöglichkeit für die langsamere Gangart beim SMI-Titel liefert die Charttechnik. Schon ab 1997 hat sich das zuletzt erreichte Areal für den Large Cap immer wieder als Hürde entpuppt. Entsprechend positiv wäre es zu werten, sollte Swiss Re nun den Ausbruch nach oben schaffen. Die Aktie würde auf diese Weise eine übergeordnete Seitwärtsbewegung auflösen. Aus charttechnischer Sicht wäre dann der Weg bis 140 Franken frei.

Fundamental konnte Swiss Re mit einem starken Jahresauftakt punkten. Im ersten Quartal 2024 erwirtschaftete der Konzern einen Nettogewinn von 1.09 Milliarden US-Dollar. Da Swiss Re die Rechnungslegung von US-GAAP auf den Standard IFRS umstellt, gibt es keine Vergleichszahlen für den Vorjahreszeitraum. Allerdings hatten Analysten im Schnitt für die ersten drei Monate 2024 mit einem Überschuss von weniger als einer Milliarde Dollar gerechnet. Mit 11.68 Milliarden Dollar übertrafen auch die gemeldeten Prämieneinnahmen den Konsens.²

Am Ausblick hielt der scheidende CEO fest. Unter anderem soll Swiss Re 2024 einen Gewinn von mehr als 3.6 Milliarden US-Dollar einfahren. «Dank unserer Underwriting-Disziplin und einem günstigen Marktumfeld haben wir allen Grund zur Zuversicht», erklärte Mumenthaler bei der Zahlenvorlage. Belegen konnte er den Optimismus mit den jüngsten Vertragserneuerungen im Geschäftsfeld Property & Casualty Reinsurance (P&C Re): Im April wurden Kontrakte mit einem Prämienvolumen von 2.5 Milliarden Dollar abgeschlossen. Insgesamt konnte Swiss Re dabei eine Preiserhöhung von zwölf Prozent durchsetzen. 

Mit dem Zwischenbericht kündigte das Management den Rückzug aus der White-Label-Digitalversicherungsplattform iptiQ an. Laut Christian Mumenthaler hat sich das Marktumfeld seit deren Gründung erheblich verändert. Nun prüft das Unternehmen verschiedene Optionen.³ Dazu zählt ein Verkauf des zuletzt verlustträchtigen Geschäfts. CFO John Dacey berichtete vom Interesse potenzieller Käufer.² Nach dem Chefwechsel könnte es bei Swiss Re zu weiteren strategischen Gedankenspielen kommen. Auch die erläuterte charttechnische Konstellation zeigt, dass es spannend bleibt.

Mit Hebelprodukten können Trader sowohl auf einen Ausbruch nach oben setzen als auch von einem Rücksetzer im Swiss Re Aktienpreis profitieren. Der Long Mini-Future (SIX Symbol: 1SREOU) partizipiert mit einem Hebel von 5.5 an steigenden Notierungen. Während der Stop Loss bei diesem Produkt derzeit 15.54Prozent unter dem Basiswertkurs liegt, beträgt der Abstand bei einem weiteren Mini-Future (SIX Symbol: UBSN5U) lediglich 6.98 Prozent. Folgerichtig fällt der Hebel deutlich umfangreicher aus.

Auf einen fallenden Kurs bei Swiss Re zielt unter anderem der Short Mini-Future (SIX Symbol: 5SREXU) ab. Hier beträgt der Hebel aktuell 4.56. Sobald der Basiswert den 18.41 Prozent über dem Stand des Large Caps liegenden Stop Loss erreicht, verfällt das Produkt wertlos. Auch auf der Short-Seite bietet UBS KeyInvest aggressivere Varianten. Beim Mini-Future (SIX Symbol: 5SREAU) beträgt der Abstand zum Stop Loss 11.95 Prozent. Kursverluste bei Swiss Re münzt dieses Produkt mit einem Hebel von 6.54 in Gewinne um.

Bitte beachten Sie: Mini-Futures sind nicht kapitalgeschützt. Aufgrund des Hebels werden Kursbewegungen des Basiswertes überproportional nachgebildet, so dass sich überdurchschnittliche Gewinne und Verluste aufbauen können. Sobald der Basiswert den Stop Loss erreicht respektive über- (Short) oder unterschreitet (Long), verfällt das Produkt vorzeitig. In diesem Fall geht das eingesetzte Kapital grösstenteils verloren. Mini-Futures sind während der Laufzeit verschiedenen Markteinflüssen unterworfen (zum Beispiel Volatilität, Zinsen). Zudem trägt der Anleger bei Strukturierten Produkten das Emittentenrisiko, so dass das eingesetzte Kapital – unabhängig von der Entwicklung der Basiswerte – im Falle einer Insolvenz der UBS AG verloren gehen kann.

* Bitte beachten Sie, dass vergangene Wertentwicklungen keine Indikationen für künftige Wertentwicklungen sind.