Das Ensi habe die Angaben des Atomkraftwerks (AKW) geprüft, hielt die Aufsichtsbehörde am Montagmittag auf ihrer Website fest. «Es gibt keine sicherheitstechnischen Bedenken gegen eine Wiederinbetriebnahme der Anlage», hiess es.

Am Sonntagabend war es um 22.31 Uhr zu einer Schnellabschaltung des Reaktors im Block 2 des AKW Beznau gekommen. Der Grund war der Unterbruch einer Netzanbindung - die Verbindung zum 220-Kilovolt-Stromnetz war ausgefallen, wie die Betreiberin Axpo am frühen Montagmorgen mitgeteilt hatte. Der ältere Block 1 des AKW Beznau sei derweil im Normalbetrieb weitergelaufen.

Die gesamte Anlage habe sich stets in einem sicheren Zustand befunden, teilte die offizielle Aufsichtsbehörde, das Eidgenössische Nuklearsicherheitsinspektorat (Ensi), später mit. Das AKW habe sich so verhalten, wie vorgesehen. «Es bestand keine Gefahr für Mensch und Umwelt», hiess es. Das Messnetz zur automatischen Überwachung in der Umgebung der AKW habe keinen Anstieg der Radioaktivität gezeigt.

60 Jahre alt

Die Axpo, die Betreiberin des fast 60 Jahre alten Atomkraftwerks, kündigte an, beim Wiederanfahren ihrer Anlage informieren zu wollen. Bis zum frühen Montagabend blieb eine entsprechende Mitteilung aus.

Der Block 2 des AKW Beznau war erst kürzlich kurzzeitig ausgefallen. Der Grund für die Schnellabschaltung im Februar war eine fehlerhafte Bedienung bei einer Routineprüfung, wie es damals hiess.

Der Reaktorblock Beznau 2 ist der neuere von zwei Blöcken und ging im Jahr 1971 ans Netz - der ältere, Beznau 1, im Jahr 1969. Die Axpo hat die Abschaltung der Reaktoren auf 2032 (Beznau 2) und 2033 (Beznau 1) angekündigt.

Die beiden Anlagen stehen in Döttingen im Kanton Aargau. Daneben gibt es zwei weitere Atomkraftwerke, eines in Leibstadt, Aargau, und eines in Däniken im Kanton Solothurn. Ein fünftes Kernkraftwerk in Mühleberg im Kanton Bern wurde 2019 nach 47 Jahren abgeschaltet. Die Schweizer Atomkraftwerke gehören zu 82 Prozent der öffentlichen Hand.

(AWP)