Zurich habe in der Vergangenheit bereits attraktive Dividenden bezahlt und werde das weiterhin tun, versprach Konzernchef Mario Greco am Donnerstag an einem Investorentreffen in London. Basis dazu sind weiter steigende Gewinn gepaart mit einer unveränderten Ausschüttungsquote von rund 75 Prozent.
Damit genügend Mittel zur Verfügung stehen, sollen über die kommenden drei Jahre kumuliert Barmittel (Cash Remittances) im Umfang von über 19 Milliarden Dollar erarbeitet werden. Im bisherigen Programm von 2023 bis 2025 wurden solche Geldflüsse in Höhe von 13,5 Milliarden anvisiert.
Hohe Rendite angestrebt
Was das Gewinnwachstum angeht, zielt die Zurich in den Jahren 2025 bis 2027 im Durchschnitt auf einen jährlichen Anstieg des bereinigten Gewinns je Aktie (EPS) von mehr von 9 Prozent ab. Zudem strebt der Konzern eine bereinigte Eigenkapitalrendite auf dem Betriebsergebnis (BOP) von mindestens 23 Prozent an.
Damit hat die Zurich die Messlatte höher gelegt. Im Vorgängerplan lag das Renditeziel bei über 20 Prozent. Dank günstiger Marktbedingungen - bzw. steigender Preis - sei die Gruppe auf ihrem Zielpfad rascher als gedacht vorangekommen, begründete Greco die vorzeitige Lancierung des neuen Plans.
Gleichzeitig hätten die in verschiedenen Segmenten geplanten Wachstums- und Profitabilitätsinitiativen für das neue Setup gesprochen, hiess es weiter. Allen voran im Geschäft mit Firmenkunden will die Zurich den Betriebsgewinn bis 2027 verglichen mit letztem Jahr um 18 Prozent auf 4,2 Milliarden US-Dollar in die Höhe schrauben.
Ein verbessertes Underwriting, verbunden mit Anpassungen im Geschäftsmix zu adäquaten Tarifen sollen dem Commercial-Teil den Erfolg bringen. Ausserdem sieht Greco bei mittelgrossen Firmen, deren Jahresumsätze bis zu einer halben Milliarde reichen können, grosses Wachstumspotenzial.
Wachstum mit Vorsorgeprodukten
Das Retail-Geschäft mit Privat- und KMU-Kunden sollen Verbesserungen im Underwriting, etwa in der europäischen Motorfahrzeugversicherung, oder die Nutzung von Skaleneffekten den Weg zu höheren Margen ebnen. Zugleich unterstütze Wachstum, wie dank dem jüngsten Zukauf im Reiseversicherungsgeschäft, die Bemühungen.
Stark wachstumsgetrieben ist die Lebensversicherung und dort besonders das Vorsorgeschutzgeschäft, das neu in einer einzigen globalen Einheit zusammengefasst wird. Da soll das Volumen im Durchschnitt um 8 Prozent pro Jahr zulegen. Dabei soll der Verkauf von fondsgebundenen Vorsorgeprodukten noch mehr Geld in die Kassen spülen.
Einen Beitrag zum Wachstum erhofft sich die Zurich überdies auch aus dem Geschäft mit dem US-Partner Farmers, für den die Gruppe Dienstleistungen erbringt. Der genossenschaftlich organisierte Versicherer hat in der jüngsten Vergangenheit auch im Osten des Landes besser Fuss gefasst und ist profitabler geworden.
An der Börse kommen die Pläne der Zurich und deren «ehrgeizigsten Ziele der Geschichte» gut an. Die Aktie rückt bis am Donnerstagnachmittag in einem leicht steigenden Gesamtmarkt um 2,5 Prozent vor.
mk/rw
(AWP)