Zardari hatte sich bei der Abstimmung am Samstag gegen seinen Konkurrenten Mahmood Khan Achakzai von der Oppositionspartei Tehreek-e-Insaf (PTI) des inhaftierten Ex-Premierministers Imran Khan durchgesetzt. Zardari ist damit der erste Zivilist, der zum zweiten Mal das Präsidentenamt in dem Land mehr als 240 Millionen Einwohnern ausübt.
Unterdessen demonstrierten Tausende Anhänger der Opposition gegen die Ergebnisse der umstrittenen Wahlen vom 8. Februar. Vor allem in der nordwestlichen Grenzprovinz Khyber Pakhtunkhwa, einer Hochburg der PTI, kam es zu Protesten. In anderen Landesteilen wurden Demonstrationen teils verboten. Die PTI wirft dem mächtigen Militär Wahlfälschung vor und fordert die Freilassung inhaftierter Parteimitglieder.
Der Präsident wird in geheimer Abstimmung von einem Wahlkollegium gewählt, das sich aus dem Senat, der Nationalversammlung und vier Provinzversammlungen zusammensetzt. Einst ein mächtiger Posten, kommt dem Präsidentenamt in Pakistan mittlerweile eine eher symbolische Funktion zu: Die Befugnisse waren schon durch eine Verfassungsänderung im Jahr 2010 beschnitten worden.
Erst am vergangenen Montag hatte Shehbaz Sharif von der Muslimliga PML-N sein Amt als Premierminister nach den Wahlen offiziell angetreten. Die Partei des 72-Jährigen und die Volkspartei PPP, die Zardaris Sohn Bilawal Bhutto Zardari führt, hatten sich mit mehreren Kleinparteien auf eine Regierungskoalition geeinigt.
Asif Ali Zardari war von 2008 bis 2013 Präsident und der erste, der die fünfjährige Amtszeit vollendete. Im Juni 2019 wurde er wegen Vorwürfen der Geldwäsche und Korruption verhaftet, einige Wochen später aber aus dem Gefängnis in ein Krankenhaus verlegt und im Dezember jenes Jahres mit Rücksicht auf seine gesundheitliche Verfassung gegen Kaution ganz freigelassen. Ex-Premierministerin Benazir Bhutto (1988-1990, 1992-1996) war 2007 ermordet worden./qzr/DP/mis
(AWP)