Der mehrere hundert Seiten umfassende Bildungsbericht wird auf Basis statistischer Daten und sozialwissenschaftlicher Studien alle zwei Jahre unter Federführung des Leibniz-Instituts für Bildungsforschung und Bildungsinformation (DIPF) erstellt. Der Bildungsforscher und geschäftsführende DIPF-Direktor Kai Maaz stellte ihn am Montag im Beisein von Bundesbildungsministerin Bettina Stark-Watzinger (FDP) und der Präsidentin der Kultusministerkonferenz (KMK) und saarländischen Bildungsministerin Christine Streichert-Clivot (SPD) in Berlin vor.

Das Bildungssystem arbeite am Anschlag und stehe unter grossem Anpassungsdruck, hiess es von den Autoren. Beleuchtet werden in ihrem Bericht etwa die Auswirkungen der Zuwanderung und das anhaltende Personalproblem. Dieses bleibe eine Herausforderung für nahezu alle Bildungsbereiche, heisst es. Im Bereich Schule zeigt sich das den Autoren zufolge auch daran, dass verstärkt auf sogenannte Quereinsteiger zurückgegriffen wird. 2023 hatten von gut 35 000 neu eingestellten Lehrkräften demnach 12 Prozent keine klassische Lehramtsausbildung.

Insgesamt wächst das deutsche Bildungssystem: Dem Bericht zufolge steigt die Zahl der Bildungsteilnehmer, der Beschäftigten, der Bildungseinrichtungen und auch der Bildungsausgaben. Diese sind demnach in den vergangenen zehn Jahren um 46 Prozent auf 264 Milliarden Euro im Jahr 2022 gestiegen. Setzt man dies ins Verhältnis zum Bruttoinlandsprodukt, sei der Anteil der Bildungsausgaben seit 2012 lediglich um 0,2 Prozentpunkte gestiegen, heisst es aber auch kritisch. Auch die gestiegene Zahl von Beschäftigten und Einrichtungen wie Kitas, hat demnach die Lage nicht entspannt, da zugleich der Bedarf zum Beispiel an Kinderbetreuung weiter steigt./jr/DP/jha

(AWP)