Den Umsatz beziffert Ypsomed auf 548,5 Millionen Franken. Das sei ein Plus von 10 Prozent gegenüber dem Vorjahr, wie es in einer Mitteilung vom Mittwoch heisst Im Vorjahr war die per Ende 2022 verkaufte Tochter Diaexpert für neun Monate berücksichtigt gewesen, was einen Umsatz von 57 Millionen Franken beigesteuert hatte.
Alleine im fortgeführten Geschäft habe Ypsomed damit den Umsatz um ein Viertel gesteigert. Darin ist das zum Verkauf stehende Pen-Nadeln- und Blutzuckermessgeräte-Geschäft noch enthalten.
Profitabilität deutlich gesteigert
Insgesamt konnte Ypsomed den operativen Gewinn deutlich steigern. Der EBIT kletterte auf 86,2 Millionen Franken nach 60,6 Millionen vor einem Jahr. Ohne Diaexpert hätte der Konzern den EBIT im Vergleich zum Vorjahr (39,4 Millionen) mehr als verdoppelt, hiess es.
Der Reingewinn kletterte auf 78,4 Millionen Franken von 51,3 Millionen im Vorjahr. Die Aktionäre sollen denn auch in den Genuss einer höheren Dividende kommen. Konkret schlägt Ypsomed die Erhöhung auf 2,00 Franken je Aktie vor nach 1,30 Franken im Vorjahr. Sie soll zur Hälfte jeweils aus Reserven aus Kapitaleinlagen und Gewinnreserven ausgeschüttet werden.
Mit den vorgelegten Zahlen hat Ypsomed beim Umsatz die Erwartungen der Analysten bei Umsatz und EBIT verfehlt, auf Gewinnebene aber übertroffen.
Fortgeführtes Geschäft robust
Von den beiden Sparten steuerte die Division Delivery Systems 385,2 Millionen Franken bei. Das ist ein Anstieg um ein Viertel.
Im Bereich Diabetes Care ging der Umsatz dagegen um 13 Prozent auf 151,0 Millionen zurück. Grund dafür sei der Verkauf von Diaexpert, hiess es. Rechne man diesen Verkauf heraus, wäre der Umsatz in der Sparte Diabetes um 30 Prozent gestiegen.
Im ebenfalls zum Bereich Diabetes gehörenden Geschäft mit Pen-Nadeln und Blutzuckermessgeräten, das verkauft werden soll, fiel der Umsatz auf 39 Millionen von 52 Millionen im Vorjahr. Dieses Geschäft erlitt einen unveränderten Betriebsverlust von 12 Millionen.
Entflechtung Geschäftsbereiche
Mit Blick nach vorne will sich das Unternehmen nun ganz auf den Bereich Delivery Systems konzentrieren und die beiden Geschäftsbereiche entflechten. Ypsomed prüfe daher strategische Optionen für den Geschäftsbereich Diabetes Care und gründe eine neue Diabetes-Care-Gesellschaft.
«Mit der neuen, klaren Ausrichtung und der Vereinfachung der Strukturen wollen wir uns künftig auf die vielfältigen Opportunitäten im Markt für die subkutane Selbstinjektion konzentrieren», liess sich CEO Simon Michel in der Mitteilung zitieren.
Um die wachsende Nachfrage im Bereich der Pen- und Autoinjektoren derweil zu decken, beschleunige Ypsomed seinen globalen Kapazitätsausbau, hiess es weiter. Somit werde der Medizinaltechniker in den kommenden fünf Jahren über 1,5 Milliarden Franken in die Produktionsinfrastruktur für die Injektionssysteme investieren und eine zweite Fabrik in Schwerin und in Nordamerika bauen. Die beiden Werke sollen laut den Angaben in der zweiten Jahreshälfte 2026, respektive Mitte 2027 schrittweise hochgefahren werden.
Für das angelaufene Geschäftsjahr 2024/25 zeigt sich das Medizinaltechnik-Unternehmen zuversichtlich. Beim Umsatz wird für das fortgeführte Geschäft ein Wachstum von rund 25 Prozent erwartet. Beim EBIT peilt Ypsomed ohne die Einmaleffekte aus dem Verkauf des Pen-Nadelgeschäfts einen Betriebsgewinn von rund 140 Millionen Franken an.
ls/rw
(AWP)